Spätfolgen

Gedicht

von  Janna

So viele Jahre sind vergangen,

seit du die Welt verlassen hast.

Doch immer noch bin ich gefangen

in unserer Beziehungslast.


Ich weiß nicht recht, was ich vermisse,

denn Eintracht herrschte bei uns selten.

Stets nagte dieses Ungewisse

und hundert Fragen, die sich stellten.


Ich glaube fast, ich suche nur,

was wir zu keinem Zeitpunkt hatten,

nach einer nie gelegten Spur,

nach einem Licht, es gab ja Schatten.


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Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(11.10.23, 08:55)
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 Janna meinte dazu am 11.10.23 um 09:37:
Liebe Taina, so denkt man, wenn man bestimmte Dinge  nicht erlebt hat. Und wo steht eigentlich, dass das LyrIch seine Lichtquele nicht kennt? Wenn das eigene Licht nicht mehr brennt, bist du tot.

Liebe Grüße

Janna
Taina (39) antwortete darauf am 11.10.23 um 10:21:
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 Janna schrieb daraufhin am 12.10.23 um 07:12:
Ich beziehe mich auf das, was du mir schriebst, nämlich dies: 

Kein Schatten kann die Licht in dir verdunkeln.


Du selbst erzähltest es.
Taina (39) äußerte darauf am 12.10.23 um 08:07:
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 willemswelt (11.10.23, 09:39)
ich denke auch(wie Taina) ,Schatten macht das Leben dunkel ,er konnte aber nur entstehen,weil du das Licht wahrgenommen hast-einen Gruß-Willem

 plotzn (11.10.23, 10:45)
Servus Janna,

wenn man einem Menschen so lange nachhängt, muss zwischen dem Zoff mehr gewesen sein. Eine emotionale Bindung, die sich rational nicht erklären lässt?

Stilistisch würde mir so was wie "nach einem Licht in all dem Schatten" besser gefallen als "es gab ja", aber ich weiß nicht, ob das inhaltlich passend ist.

Liebe Grüße
Stefan

 Janna ergänzte dazu am 12.10.23 um 07:20:
Hallo Stefan, dein Vorschlag gefällt mir gut. Ich denke darüber nach, vielen Dank!

 Redux (11.10.23, 18:30)
Das ist erst einmal sauber gedichtet und macht deutlich, dass Beziehungen,  so förmlich diese Wort klingen mag, über gewisse Grenzen wie Trennung oder Tod hinaus bedeutsam sind.

 Janna meinte dazu am 12.10.23 um 07:15:
Natürlich sind sie das. Manchmal im positiven und manchmal auch im negativen Sinn. Im Gedicht geht es um eine Eltern-Kind-Beziehung. Da ist die Wirksamkeit besonders nachhaltig.
Danke dir und liebe Grüße

Janna
Agnete (66)
(11.10.23, 19:41)
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 Janna meinte dazu am 12.10.23 um 07:19:
Genau so ist es.

 Tula (11.10.23, 21:33)
Hallo Janna
Es ist wohl so: Wenn man einen Menschen fest ins Herz geschlossen hat, bleibt er dort für immer, auch wenn es auseinandergeht. Nur wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel. 

LG
Tula

 Beislschmidt meinte dazu am 12.10.23 um 01:55:
Wie Tula sagte -;versteh ich gut, weil eine Freudin, die im Dezember freiwillig aus dem Leben gegangen ist, dasselbe gesagt hat. Sie hatte sich mit ihrem Mann, der vor 23 Jahren verstorben ist, meistens gestritten aber es verging kein Tag, an dem sie nicht an ihn hat denken musste. 
Mit deinem Gedicht verstehe ich das jetzt besser.
Beislgrüße


Antwort geändert am 12.10.2023 um 01:58 Uhr

 Janna meinte dazu am 12.10.23 um 07:18:
Beziehungen binden ja nicht nur, wenn Liebe vorrangig ist. Hass verbindet auch. Ich kannte eine Ehe, die über Jahrzehnte von Hass erfüllt war. Nach dem Tod des Mannes brach die Frau total zusammen und starb wenig später auch. 
Beziehungen können sehr, sehr komplex sein.

 Mondscheinsonate (12.10.23, 09:09)
Man hält oft an etwas fest, das wir uns erträumt haben, welches nie in Erfüllung ging. Das ist das Schlimmste. Vorallem, besonders bei Tod ist es besonders schlimm.
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