VOM GLÜCK
Gedicht zum Thema Glück
von hermann8332
ÜBER DAS GLÜCK
Wir vergessen öfter das Glück
als daß wir uns an es erinnern
Denn Glück kommt nicht oft
und ist nicht anhaltend
und ist nicht überall
weder
in einem vierblättrigen
Kleeblatt
noch im Krankenhaus
oder in einer innigen
Liebesbeziehung
und auch nicht
im Schweinestall
Es kann dem Unglück
entsprossen sein
wie der Glücksfall bei einem
Flugzeugabsturz als einziger
Passagier überlebt zu haben
oder es resultiert aus dem
Hochgefühl nach einem
erfolgreichen Date
mit einer schönen Frau
wenn alles
nach Wunsch geht ….
Wer weiß das denn
schon genau ?
wo und wann
ihm das Glück begegnet
und mit einem redet ...
Als Herbstgarten
hinter der Scheune
als Waldbäume
mit ihren
grünen Kronen
vor dem Himmelsblau,
wenn ich empor schau
als Selbstzufriedenheit
und als Bescheidenheit
resultierend
aus der Einbildung
mit meinen Lebensverhältnissen
zufrieden zu sein
Wer weiß das denn
schon so genau ?
ob man sich das Glück
manchmal nur vormacht
aus Zweckoptimismus
als Psychohygiene
und bildet es sich
zwanghaft neurotisch ein
man müsse
unbedingt glücklich sein ...
Glück ist nichts anderes
als die Abwesenheit
von Unglück
Aber nicht der verklärte Blick
in die Vergangenheit zurück
mit dem Euphemismus deklariert
man habe
ein glückliches Leben
geführt
Analog den Berichten
über Kriegserlebnisse
die vieles verdrängen,
bemänteln , beschönigen
in eskapistischer Weise
Selbst wenn man steckte
tief in der Scheiße ...
Was bedeutet:
Er hatte Glück im Leben ?
Nichts anderes als
„ Es hatte in seinem Leben
wenig Unglück gegeben „
Was ist „ Glück in der Liebe ?“
Eine Koinzidenz gekoppelt
ans Unglück im Spiel ?
Denn Liebe macht blind
und wir spielen als Verliebte
oft schlechter mit dem Blatt,
das uns das Leben zugeteilt hat
Der Abend ist still
Der Tag wird dunkel
Der Himmel ist leer
Das Fenster ist offen
Ich liebe diese Ruhe sehr
und ich höre ein Fernsehgerät
aus dem offenen Fenster
des Nachbarn dröhnen
und einen Vogel
auf meinem Fensterbrett
leise und melodisch tönen
Ein Glücksmoment
neutralisiert
von einem Mißmutsanfall
Ein Event
das hin zur Stumpfsinnigkeit
tendiert und abrutscht
in die Gleichgültigkeit
in die Banalität
in die Nichtssagenheit
der Alltäglichkeit
Der Vogel
und die Abendstimmung
haben mich nicht mehr
berührt …
Darüber sei man froh
denn das ist gut so :
nicht dauernd in wogenden
Gemütsbewegungen zu schaukeln
und oben auf den Wellenbergen
sich ein Glücksempfinden
vorzugauckeln
und in den tiefen Wellentälern
depressiv zu reagieren
im emotionalen
und bipolaren
Auf und Ab
Es wäre unser baldiges Grab !
Diametrale Reize
glätten die See
lullen uns ein in Lethargie
lassen uns nicht kentern
und nichts wird uns entern
Gewohnheiten
Alltäglichkeit
Routinen
Neutralität
Gleichgültigkeit
Banalität
Trivialität
Konformität
sind unsere
Glücksgaranten
ohne die ein Leben
leicht in die Brüche geht
und ein Schuß Borniertheit
als der Born des Glücks
samt einer dicken Haut :
damit das scheue Glück
sich zu uns traut
und sich nicht versteckt
denn es wird nicht
erschreckt ….
Glück ist überall ?
Unsinn: Glück ist Zufall
und Zufall ist nicht überall
in einer deterministischen
kausalen Welt
wo selbst der freie Wille
der uns Freiheit verspricht
dies nur scheinbar hält