FRAU HOLLE & HERR WINTER nebst damit zusammenhängenden aspekten im spiegel harzgebirglerischer reime aus einigen jahren (IV)

Gedicht zum Thema Winter

von  harzgebirgler




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es schäkert gern herr frost mal mit frau holle
doch schnuppe ist ihm eigentlich die olle -
kocht ihm kein essen macht ihm nie das bett

er findet sie nur einfach recht adrett
was ihr wie öl natürlich runtergeht
obwohl sie auf den weihnachtsmann mehr steht...


*


frau holle die schüttelt gern betten
nun wieder aus - kannst dann drauf wetten:
prompt fängt's an zu schnei'n
sollt's tagelang sein
ist das oft ein fall für schneeketten...


*


frau holle steht bereits parat

und schreitet gern demnächst zur tat

schüttelt aus total beflissen

voll aus ihre daunenkissen


mit dicksten flocken prall gefüllt

uns einzuschneien stets gewillt

wobei sie keineswegens reut

wie sehr corona sich drob freut


denn in schön schneeverwehter welt

gibt ja das biest nie fersengeld

im gegenteil: ein spreadevent

war ischgl einst fürn kontinent!...


*


HERR WINTER GRINST SICH EINS

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du bist die welt für mich" sprach fred "ich liebe"
dich wirklich mehr als sonst im leben wen!"
"ach wenn das doch bloß immerdar so bliebe
man hat aber schon pferde kotzen seh’n!"

retourte grit mit lockend feuchten lippen

und ließ ihn erst mal schnee vorm hause schippen...


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*


frau holle ist jetzt viel geschirr am spülen
die sonst bloß meistens betten machen muss
im keller gilt’s zudem schön bier zu kühlen
denn das trinkt der herr winter mit genuss

der weilt als gast bei ihr bis herbstes ende
und legt drum prompt die beine hoch und pennt
frau holle aber die spuckt in die hände
wie man’s im wolkenheim seit jeher kennt
 
sie putzt das haus die fenster macht den garten
schmiert brote für herrn winter die er ißt
sonst ist der auf sein’ einsatz nur am warten
 
den er zum herbstausklang auch nicht vergißt -
frau holle knufft ihn vorher in die seite
"los, alter, gib mal kostgeld, ich bin pleite!"...


*


frau holle macht im wolkenhaus groß reine -
auf neuschneeweiße reinheit legt sie wert
und macht dabei nicht reine nur alleine
nein vor dem haus wird gleichzeitig gekehrt

damit sich ja nicht unter ihre flocken
der'n zeit bald kommt noch irgendwelcher dreck
den menschen machen mischt wenn weihnachtsglocken
gar läuten deshalb fegt sie alles weg

vergebens ist na klar die ganze mühe
denn ständig steigt ja dreck zu ihr empor
längst ähnelt regen mehr ner sauren brühe

und schadstoffe komm' viele in der vor -
als „saurer schnee“ bleibt die im winter liegen
da kann frau holle voll die krätze kriegen...


*


frau holle hockt im wolkenhaus
und sieht total bedröppelt aus:
die bettenschüttelei fällt flach
sonst steigt ihr eine voll aufs dach
die ist weit mächtiger als sie
und spaß verstand die eh noch nie:

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das ist vom schnee die königin
die hat nur ungutes im sinn
dem sei jetze wie ihm wolle
sie verbot nun mal frau holle
auszuschütteln ihre betten
die's noch längst nicht nötig hätten

so bleibt der schneefall vorerst aus
frau holle hockt im wolkenhaus
und kann die welt kaum mehr versteh'n:
zu gern würd' sie ans fenster geh'n
mit ihrem bettzeug unterm arm
dann aber schlägt gleich wer alarm

den hat auf dem schirm echt keiner
ist zudem kaum ein gemeiner
heißt herr herbst und würd' laut schrei'n:
"NUR IM WINTER DARF ES SCHNEI'N -
WINTER ABER IST'S NOCH NICHT
BASTA ENDE AUS UND SCHICHT!"

die schneekönigin hört auf ihn
sind wohl erot'sche energien
aus dem grund sitzt frau holle da
wie es des öftern schon geschah
verdammt zu tatenlosigkeit
was skihasen auch wenig freut...



*


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frau holle soll die fenster wieder schliessen
und lassen ihre bettenschüttelei
sich lieber einen auf die lampe giessen -
wer auto fährt schätzt strassen von schnee frei
selbst wenn den viele schneepflüge geniessen
denn zeiten ohne könn' die schwer verdriessen...



*



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der widerborst herr winter zeigt die zähne

bislang noch und hat kalendarisch recht

selbst wenn ich schon den lenz im anzug wähne

kommt er doch in die pötte eher schlecht


zumal ihn ja ein anzug eh kaum kleidet

sein outfit ist weit luftiger seit je

sobald der winter endlich einmal scheidet

befreit er schnell das land von eis und schnee


mit jugendlichem schmelz und leicht gewandet

wohin sein fuß auch tritt erblüht die welt

ein hochgefühl von aufbruch oh das brandet


im herzen voll empor denn gerne hält

der frühling magisch hof so jährlich wieder

und liebe breitet froh aus ihr gefieder...


(9.3.23)


*


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jung lenz kriegt sich zur zeit auch mit frau holle

kann man fast sagen täglich in die wolle

worüber sich herr winter tierisch freut

der ihr noch immer schneefälle gebeut


von denen dächer sowie tische zeugen

die sich unter der'n last zwar schwerlich beugen

doch halt in rage bringen und in kram

jung lenz kaum passen aber ohne scham


fahren die beiden ihm in die parade

sein blaues band flattert noch nicht groß – schade!

es gibt aber zum glück durchaus schon zeichen

dass bald die beiden voll die segel streichen...


(15.3.23)


*


der holde lenz läßt weiter auf sich warten
herr winter führt noch streng das regiment
duldet zwar ab und an schon einen zarten
frühlingshauch doch immerhin da trennt

ihn ja ein guter monat vom beginnen
des frühlings dem kalender nach ab jetzt
selbst dann macht er sich langsam oft von hinnen
obwohl jung lenz herrn winter gerne hetzt

es muß der mensch sich in geduld halt üben
mitunter kommt der frühling schnell und lacht
als könnte ihn kein wässerchen je trüben

doch einen strich durch seine rechnung macht
nicht selten der april und dann vom eise
die heiligen stör’n auch gern lenzens kreise...

(2/2016)


*


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herr winter stellt sich stur und tut
als tät' nicht urlaub längst voll gut
bis nächstes jahr – ich fürcht' er will
es lenz gar zeigen bis april
falls er's gern auf die spitze treibt

obwohl ihm zeit bis märz eh bleibt
wovon das virus profitiert
und unverdrossen rummutiert
während wir im wintergarten
weiter auf die impfung warten...


(2/21)


*


mir geht der winter tierisch auf den senkel
und auch frau holles kissenschüttelei
doch vor vergnügen schlagen auf die schenkel
sich einvernehmlich zweifellos die zwei

der'n macht zur zeit ja wirklich ungebrochen
was schön dem virus in die hände spielt
der munter weiter wütet schon seit wochen
in denen selbst kaum trump die show ihm stiehlt

mit seinem affenzirkus und -theater“
sprach ed zu ben erst gestern und fuhr fort
„vermutlich dreht sich drob sogar sein vater

im grabe um und sehen selbst im ort
woher des vater stammte hierzulande
die leute diesen knallkopp längst als schande!“...


(9.1.21)


*

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  oh die schneekönigin hasst
dass ihr eiskristallpalast
selbst schon in den kühlsten nischen
an zu schmelzen fängt inzwischen -

sei es dort auch noch so kalt
des klimas wandel macht nicht halt
vor ihrem reich und ihrem schloss
worüber tränen sie vergoss

bereits klammheimlich weil sich zeigt
wie ihre macht er übersteigt
so hat alles mal ein ende
und das reibt sich voll die hände...


*

die größte eisfabrik der welt
macht kostenlos eis und das hält
in atem oft ein ganzes land
denn darin herrscht mit kalter hand

herr winter und der läßt gefrier'n
selbst bäche die sonst wasser führ'n
das macht er weil es ihm gefällt
und nimmt dafür kein' pfennig geld...


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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (21.12.23, 11:56)
Frau Holle ist mir in diesem Winter noch nicht begegnet. Womit schlägt sie ihre Zeit tot?
Ein vielschichtiges Werk, das Du hier vorlegst. Da steckte sicher viel Arbeit drin.  LG Uwe

 harzgebirgler meinte dazu am 21.12.23 um 13:48:
sie spült geschirr, macht auch groß reine
und manchmal dem herrn winter beine. :D lg mit herzlichem dank vom harzer

 franky (21.12.23, 14:59)
Hi lieber Henning 


Wollte erst nur kurz meine Nase hier hereinstecken, bin dann doch länger geblieben;-) 

Weihnachtliche Grüße von Franky

 harzgebirgler antwortete darauf am 21.12.23 um 17:07:
hi lieber franky,

wer bei mir reinschnuppert der merkt:
es wird ganz schön herumfuhrwerkt! :D 

weihnachtliche dankesgrüße von henning
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