Lied gegen die Arbeit

Gedicht zum Thema Arbeit und Beruf

von  Shagreen

I
Der Arbeiter wird in die Fabrik verladen
Daß er fleißig und selbstlos ficht.
Warum und für wen wird er nie erraten
Für ihn selber ist es nicht.
Dreck unsere Arbeit! So seht’s doch endlich ein!
Wir lassen die Maschinen los
Und flüchten uns in Nichtarbeit
Das wird die richtige sein.

2
Der Arbeiter muß sacht sich verausgaben
Die Manager folgen geschwind.
Und wenn die Bosse gegessen haben
Kann sein, daß er auch noch etwas find’t.
Dreck unsere Arbeit! So seht’s doch endlich ein!
Wir lassen die Maschinen los
Und laben uns in Nichtarbeit
Das wird die richtige sein.

3
Der Arbeiter erbaut die Höllenmaschinen
Die nicht erbaulich sind
Damit sie um die Freiheit bringen mit ihnen
Mancher Arbeitermutter Kind.
Dreck unsere Arbeit! So seht’s doch endlich ein!
Wir lassen die Maschinen los
Und erschöpfen uns in Nichtarbeit
Das wird die richtige sein.

4
Der Arbeiter erträgt die Gewinnlage
Der Arbeiter erträgt den Verlust.
Doch plagt er sich bis zum Jüngsten Tage
Mit unnützem Werk kaum bewußt.
Dreck unsere Arbeit! So seht’s doch endlich ein!
Wir lassen die Maschinen los
Und sonnen uns in Nichtarbeit
Das wird die richtige sein.

5
Der Arbeiter ruht tief bewußt
In der großen Klassenschlacht
Und er schwitzt und erträgt bis zum Verlust
Der ihn endlich zum Freien macht.
Dreck unsere Arbeit! So seht’s doch endlich ein!
Wir lassen die Maschinen los
Und stürzen uns in Nichtarbeit
Das wird die richtige sein.


Anmerkung von Shagreen:

nach Stylevorlage von Bert Brechts Lied gegen den Krieg, gewidmet Darwin Dante

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Kommentare zu diesem Text

orsoy (44)
(04.02.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Shagreen meinte dazu am 04.02.05:
Danke für Dein Feedback wegen unserer Soli-Diskussion. Zu hinterfragen und zu kritisieren, die Welt und uns in ihr - das ist eine immerwährende Aufgabe. Wer keine Antworten weiß, wird in-Frage-gestellt. Worum kein Weg führt, wird ein Bogen gemacht. Liebe Grüße, Andreas.
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