Vater, Mutter, Kind, Tod

Prosagedicht zum Thema Arbeit und Beruf

von  Shagreen

Vater trägt schon lange nicht mehr zum Unterhalt der Familie bei,
sitzt vor dem Fernsehapparat
und läßt sich lieber unterhalten,
vom Sozialstaatsfernsehen der BRD.
Die Programme werden aber gekürzt,
um ihn wieder unter Arbeit oder deren Fiktion zu halten.

Mutter steht arbeitslos in der Küche herum
zwischen all den Arbeitsgeräten und Arbeitsgelegenheiten,
die ein erfülltes Leben ausmachen -
Kein-Euro-Job, aber ein Liebesdienst.
Überlegt sich selbst auf den Markt zu werfen,
um ihre Mitmenschlichkeit feilzubieten.

Kind wurde schon wieder zu früh aus der
Verwahranstalt entlassen wegen Lehrerausfall,
tödlich oder schulbetriebswirtschaftlich bedingt.
Verwahrlost gerade mit Marilyn Manson vor einem Ego-Shooter
und erledigt ein paar ”Beautiful People”
und andere Hausaufgaben.

Der Tod zieht unbemerkt weiter zum nächsten Haus.

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Kommentare zu diesem Text

Mama (25)
(26.12.04)
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