Ein letztes Mal

Lyrischer Prosatext zum Thema Traum/ Träume

von  tulpenrot

Ein letztes Mal
streichle ich deine Wände
traumzartrosa
Frieden hauche ich deinen Türen
Die Leisten am Boden hast du angebracht
Sie säumen unseren Tanz
durch deine Räume
geleitet Schönheit meine Schritte
Frühstück im Angesicht von Maria und Joseph
und der Königin von Saba
kerzenbeschienen
Sie brennen ein Loch in die Zeitung
neben den Blumen auf dem Tisch.
Mein Stuhl ist besetzt.
Erschrocken ziehe ich die Bettdecke über den Kopf.


2. Fassung

Ein letztes Mal
streichle ich deine Wände
- traumzartrosa.
hauche Frieden deinen Türen.

Ein letztes Mal
durchtanze ich deine Räume
- frischgesäumt
der Boden durch deine Hand.

Ein letztes Mal
begleitet ein Engel unser Frühstück
- kerzenbeschienen
im Angesicht von Maria und Josef.

Wie kommt es nur,
dass Flammen die Zeitung durchlöchern
neben fremden Blumen
und mein Stuhl schon besetzt ist?


3. Fassung

Ein letztes Mal
streichle ich deine Wände
- traumzartrosa.
hauche Frieden deinen Türen.

Ein letztes Mal
durchtanze ich deine Räume
- frischgesäumt
der Boden durch deine Hand.

Ein letztes Mal
begleitet ein Engel unser Frühstück
- kerzenbeschienen
im Angesicht von Maria und Josef.

Ein letztes Mal
schaue ich dein Gesicht
-abschiedsweh-
und werde gehen
in die Nacht.


Anmerkung von tulpenrot:

Leider ist der Text irgendwie noch nicht so, wie ich ihn gerne hätte. Aber ich wollte ihn schon mal "draußen" haben. Vielleicht kommt mir eines Tages eine Idee.

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Kommentare zu diesem Text


 Martina (22.12.06)
..ich finde die Schwermütigkeit darin...Lg Tina

 tulpenrot meinte dazu am 22.12.06:
Ja, das stimmt. Es ist ein schwerer Traumspaziergang. Ein letzter Gang durch eine gewesene zeit. Ich bin leider nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis.
(Antwort korrigiert am 22.12.2006)
Medardo (59)
(18.01.07)
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 tulpenrot antwortete darauf am 18.01.07:
Soso - du ahnst es, dass es nicht "das letzte Mal" ist? Also gut, ich werde mich dran machen.. mal sehen.
Danke für dein Lesen!

LG
Angelika
Maushamster (30)
(24.01.07)
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 tulpenrot schrieb daraufhin am 27.01.07:
Liebe Katja,
danke für deine kritischen Anmerkungen. Ich werde weiter daran arbeiten ... oder meinem Bauch noch mal einen Schubs geben. Vielleicht kann ich etwas Gescheites hervorbringen.

LG
Angelika

 IngeWrobel (27.01.07)
Liebe Angelika,
ich sehe hier die Beschreibung/Bearbeitung einer Situation im Unterbewusstsein/Traum und dann im lyrischen Bewusstsein. Die Bitterkeit ist bei beiden Versionen spürbar. Und die Tatsache des (fremd-)besetzten Stuhles kann auch in der Traumsequenz nicht beschönigt werden.
Mir gefällt gerade diese Anordnung beider Texte untereinander sehr gut. Was uns im Traum überdeutlich gesagt wird, versuchen wir im Wachen mittels lyrischer Worte zu relativieren - weniger schmerzhaft schönzureden.
Nur der Titel scheint mir nicht so recht zu passen. Ein letztes Mal findet nicht statt, und gedanklich ist das auch noch nicht bewältigt - wird immer wieder mal "hochschwappen". Für mich ist es eine Phase der Vergangenheitsbewältigung - was allerdings ein gewaltiges Wort ist; für einen Titel wohl eher ungeeignet.
Insgesamt bekommst Du beide Daumen für den Text - für jeden Teil einen. :) ,-))
Deine Inge
Pumagirl (22)
(03.02.07)
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 tulpenrot äußerte darauf am 03.02.07:
Hallo Puma, ich weiß es nicht. Vielleicht, vielleicht waren es auch Butterblumen, gelbe. Ich war nicht dabei, als die letzte Strophe entstand.
Danke für dein Berührtsein.!!

LG
tulpenrot
Jonathan (59)
(08.02.07)
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 tulpenrot ergänzte dazu am 08.02.07:
Hallo Jonas,
danke - einfach: danke!
LG
Angelika
Balu (57)
(10.02.07)
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 tulpenrot meinte dazu am 10.02.07:
Ja, ich bin sehr froh, sozusagen meine Urfassung durch dich wieder zurückzugewinnen! Ich gab sie schon verloren.

Für mich, die ich natürlich all die Bilder nicht nur im Traum, sondern tatsächlich erlebt habe, sind sie alle stimmig. Aber für den Leser sind sie fremd - und da beginnt nun das Übel - wie kann ich einem fremden Leser etwas vermitteln, dass er vielleicht auch da irgendwo hinkommt, wo ich schon vorher stand?

Sicher, ich will auch nicht gängeln - das wäre fatal. Nur, wenn ich nichts zu sagen hätte oder wenn nichts beim Leser kommt, dann muss ich meine Texte neu bedenken.

Nun, das war mein Abschlusswort an diesem Tag es sei ,denn im Halbschlaf werde ich noch mal text-fündig - und von dir war es ein schöner Tages-Abschluss für mich! Danke dir für alle Sternchen!
Gute Nacht
Angelika
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