Wenn ich nicht irgendwann... 13.08.2007

Gedanke zum Thema Enttäuschung

von  Quengel36

Wenn ich nicht irgendwann...

Wenn ich nicht irgendwann eine so hohe Meinung von Dir gehabt hätte, wäre es jetzt leichter, mit der Enttäuschung umzugehen.

Wenn ich nicht irgendwann geglaubt hätte, dass Du mich respektierst, wäre es jetzt nicht so schwer, mich vom Gegenteil zu überzeugen.

Wenn ich nicht irgendwann das Gefühl gehabt hätte, dass Du anständig mit Dir wichtigen Menschen umgehst, wäre es jetzt vorstellbar, dass es immer nur sehr wenige Menschen in Deinem Leben gibt, welche die ihnen gebührende Aufmerksamkeit bekommen.

Wenn ich nicht irgendwann das Gefühl gehabt hätte, dass ich Dir wichtig bin, wäre es jetzt soviel leichter, damit umzugehen, dass ich das nicht (mehr?) bin.

Wenn ich nicht irgendwann gefühlt hätte, dass Du mich liebst, wäre die Vorstellung, dass es vielleicht nur mein Gefühl war, nicht so schwer.

Wenn ich nicht irgendwann geglaubt hätte, dass wir ein Zuhause haben, wäre die Tatsache, dass Du nun wieder eine Wohnung vorziehst, wesentlich einfacher zu ertragen.

Wenn ich nicht irgendwann aufhöre, mir ständig, Deine Gedanken zu machen, wird die Vorstellung, wahnsinnig zu werden, immer attraktiver.

Und wenn ich wüsste, dass das in irgendeiner Weise Sinn hätte, gäbe ich mich auch diesem Gefühl hin.

Und wenn ich wüsste, dass Du mich respektieren wolltest, wäre ich bereit, meine Gedanken und Gefühle wieder aufleben zu lassen.

Weil ich aber weiß, dass ich diejenige bin, welche denkt, fühlt und dementsprechend handelt, weiß ich, dass das leider vergebene Liebesmühe ist.

Wenn ich nicht irgendwann...

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Kommentare zu diesem Text

Pfauenauge (49)
(13.08.07)
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 Quengel36 meinte dazu am 14.08.07:
Tja, das ist ja Deine freie Entscheidung, ob Du das liest oder nicht.
Es ist gar nicht meine Absicht, Deine Erwartungen an meine Texte in selbigen zu erfüllen.
Telefonseelsorge ist eine gute Idee, die Schreibtherapie habe ich bereits angefangen... Du hast ja davon gelesen
Klar, nix für ungut - Deine Meinung kannst Du gerne sagen, über die geeigneten Therapieformen spreche ich aber dannn doch lieber mit meinem Psychiater.

 TrekanBelluvitsh (24.04.13)
Einige sehr schmerzliche Einsichten sind das. Und kleine Überschneidungen hie und da verbinden sie miteinander. Und weil sie es sind, wird das am Ende angekündigte Loslassen für das lyrische Ich bestimmt nicht so einfach. Ein gelungener Text, eine gelungenen Zusammenfassung.

 Quengel36 antwortete darauf am 24.04.13:
Dankeschön
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