Oblation

Text

von  beneelim

Die Vielen spielen dort
Am Grat der Jahreszeiten
Drei Töne sinken
Aus kühlem Himmelsblut
Wir wechseln Kleider nun
Von Schuld zu Schatten
Und schmücken unsren Blick
Mit Bernsteinsplittern

Wir sind bereit
Für all die kargen Tage
Erwarten Nordlicht, Wölfe
Und den fahlen Regen
Das Kreuz schläft knisternd
In den Öfen, sein Rauch
Bewahrt uns: ahnungslos

Das Dornenhaupt trotzt starr
Dem Wind auf allen Giebeln
Und löscht, erlösend
Die Funkenschmiede
Unsrer zügellosen Herzen

Die Vielen, die auf ihren Harfen
Die Stunden lang,
die Tage kurz zu spielen pflegten;
Die Vielen, wir sahen sie
Sie spannten sich vom Wolkenreich
Bis zu den Wurzelknoten
Sie brachten Gischt auf grüne Wellen
Und Gold
Aufs sonnenschwere Weizenfeld

Ein Einziger ist uns geblieben
Mit Kind, mit Taube und mit
Opferstab
Was fremd war,
Bleibt uns weiter unbekannt
Nur leise klingt das Lied
Aus Himmelsblut
Wir lassen es, erlöst,
Der weiten Erde
Und sind bereit
Für all die kargen Tage

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Kommentare zu diesem Text


 Vaga (27.08.07)
Unverkennbar! Dieser tiefsinnige Reichtum in deinen Gedichten ist überragend! LG - Vaga.

 beneelim meinte dazu am 02.09.07:
oh!
angyal (44)
(25.09.07)
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