Die Mitte war für mich bisher ein Wort des Ausgleichs. Sozusagen der halbe Abstand zwischen zwei Extremen.
Doch kürzlich wurde die Mitte zu meinem Erstaunen plötzlich zum Spielball der Politiker. Sie spielen mit der Mitte, so erscheint es mir, "Reise nach Jerusalem". Jeder möchte den letzten Stuhl in der Mitte für sich beanspruchen. Da wird die Arbeit in Berlin Mitte erst mal zur Nebensache der Politstrategen.
Doch dann ruft Fr. Merkel: "Wo ich bin ist die Mitte!" oder noch direkter "Die Mitte bin ich!" - unabhängig davon, ob sie steht oder sitzt.
So schnell ändern sich die Spielregeln - wenn Politiker links und rechts nicht verwechseln, sondern für ihre Wahltaktik klare Positionen - und vielleicht auch Werte - aufgeben. Da kriege ich direkt ein flaues Gefühl, wenn ich mir überlege welche Bedeutung das Wort "vermitteln" in naher Zukunft bekommen könnte!
Aber vielleicht heißt es dann bei der nächsten Wahl: Das Maß für die Mitte ist das Mittelmaß und dafür geht es jetzt "ab durch die Mitte"! Doch dann hätten die Wähler nur noch die Wahl zwischen ganz rechts und ganz links. Und da höre ich lieber für jetzt und heute auf mit meinen Gedankenspielen ...
Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.
