Tumor

Alltagsgedicht zum Thema Krankheit/ Heilung

von  Erebus

Ganz unvermittelt tobt ein Wind als Stoß,
zerrt rücksichtslos das Laub aus grünen Kronen,
dringt dorthin, wo die schwarzen Schatten wohnen.
Er legt Geflechte dürrer Äste bloß.

So bricht er an, der Tag, der immer schon
in dir verborgen lag. Wo Morgen war,
da ziehen sich nun Grenzen hart und klar.
Sie trennen dich von jeder Illusion.

Und in die Dunkelheit des Raumes tritt
ein Denknichtdran, an seiner Hand ein Endlich,
jedoch kein Licht. Und beide, unzertrennlich,
belauern dich fortan auf jedem Schritt.

Das war's. Und dennoch schreitest du voran,
erlebst das Ende eines Traumes mit,
der wie ein Schatten aus den Kronen glitt.
Genauso hast du's immer schon getan.

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Kommentare zu diesem Text

janna (60)
(17.02.08)
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 Erebus meinte dazu am 17.02.08:
Liebe Janna,
danke sehr für Deinen Kommentar.
Ich sehe die Direktheit des Titels in diesem Fall als passend an, wenn ich auch zugebe, ihn nicht leichtfertig so vergeben zu haben
Ja, er erzeugt eine unvermittelte Einstimmung auf die "Botschaft", ganz ähnlich wie dass, was passiert, wenn ein Betroffener so unterrichtet wird.
Ich habe hin - und herüberlegt, ob etwas weniger Direktes funktioniert, fand aber nichts.
Liebe Grüße
Uli
(Antwort korrigiert am 17.02.2008)
janna (60) antwortete darauf am 17.02.08:
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scalidoro (58)
(17.02.08)
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 Erebus schrieb daraufhin am 17.02.08:
Hi Scalidoro,
Ja, das träumende/Schattenreich/abschließende - das der offene Teil der Textaussage (und vermutlich der schwächste). So bleibt der Teil ganz dem Leser überlassen.
danke für den Kommentar!
LG Uli
(Antwort korrigiert am 17.02.2008)
(Antwort korrigiert am 17.02.2008)

 souldeep (17.02.08)
mitten ins leben greift der dunkle arm,
legt ängste und dunkles ahnen frei,
jedoch mit neuer begrenztheit lebend,
lässt du hier die einher gehenden
möglichkeiten sich ausbreiten, scheu
und doch voller hoffnung.

die stufen der abwehrens bis annehmens
oder nicht mehr verdrängen könnens...
die hast du auch drin.

ein sehr bemerkenswertes gedicht, finde ich!

herzliche grüsse
Kirsten

 Erebus äußerte darauf am 17.02.08:
Hallo Kirsten - herzlichen Dank!
Liebe Grüße
Uli

 BrigitteG (17.02.08)
Puh - da fällt mir nichts mehr ein... es ist so schrecklichgut.

 Erebus ergänzte dazu am 17.02.08:
Hallo Brigitte- ich danke Dir, liebe Grüße
Uli
DerWerfer (46)
(17.02.08)
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 Erebus meinte dazu am 17.02.08:
Hallo h,
ich freue mich, das Dir auch diese Stelle zu gefallen wusste. herzlichen Dank und lieber Gruß
Uli
Woelfin (40)
(17.02.08)
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 Erebus meinte dazu am 17.02.08:
Hallo Woelfin, ja, das kenne ich, um so schöner für den Text, wenn er in Gänze besteht - ich danke sehr
Lieber Gruß Uli
(Antwort korrigiert am 17.02.2008)
Lidiya.Nonova (37)
(23.02.08)
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 Erebus meinte dazu am 18.03.08:
.
Liebe Lidiya.Nonova,

ich bitte um Verzeihung, mir ist dein schöner Kommentar durch die Lappen gegangen - ich bedanke mich verspätet aber ganz herzlich!


Liebe Grüße
Uli
Nicola (80)
(17.03.08)
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 Erebus meinte dazu am 18.03.08:
.
Liebe Nicola,

Du hast Recht, der dritte Vers, das ist der, vom Wissen der Unabwendbarkeit und vom Nichtwissens: wie lange noch?
Und doch frage ich mich, warum muss der Mensch so etwas erleben, um zu begreifen, zu begreifen was immer und jederzeit der Fall sein kann, ob Tumor, Herzinfarkt, oder Autounfall auf dem Weg Hause. Der Tod ist unser ständiger Begleiter. Warum wird er plötzlich so zudringlich und will das Leben schon besitzen, wenn er es noch nicht nahm?

Ich wünsche dir alles Gute und bedanke mich ganz herzliche für deine offenen Worte

Liebe Grüße, Uli
Nicola (80) meinte dazu am 18.03.08:
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 Erebus meinte dazu am 25.03.08:
.
Hallo Nicola,
Ich danke dir nochmals für deine Worte.
Nicht mehr nach dem Warum zu fragen, den Verstand zu überwinden und die Angst zu akzeptieren - das sind wirklich schwere Aufgaben.
Ich wünsche dir nur das beste

Liebe Grüße
Uli
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