Rezension K.-H. Schreiber: das Dadalama

Rezension zum Thema Ekstase

von  Reliwette

Als Sonderedition herausgegeben liegt das neueste „Enterbraynment“ von Karl- Heinz-Schreiber vor:
KaderHAder Schrybyr: DaS
DAdAlAmA
Handverlesene Blätter, zartgelb mit schwarzer ungewöhnlicher Typografie – das Deckblatt in „tibetanischem orange“ gehalten. Die einzelnen Buchstaben zudem mal in Fett gedruckt und zeitweilig in der Zeile versetzt.
Verrückt , sollte man meinen, total abgefahren: Mit dem Kader hadernd – ja ja und wat is mit Dalailama?. Auf den blauen Abschnittssegmenten ist das Lama abgebildet, mal quer, mal multipliziert mit langen Hälsen. Dazwischen auch das Konterfei vom Dalailama, verzerrt oder als Ausschnitt.
Der Dalailama spricht Lebensweisheiten, und das Lama spuckt. Dazwischen liegen auch die 50 Texte dieser handverlesenen Ausgabe, die ringgebunden ist im DIN A4 – Format. Auf dem angesprochenen Cover ist der Meister himself zu betrachten, wie er bei einer Veranstaltung rezitiert, natürlich mit Hut- wie denn sonst...

In Abschnitte unterteilt:: das Textangebot, das der Autor auf die Menschen spricht, die ihn lesen, besser noch hören: geballte poetische Leidenschaft!
Was erwartet den Leser, so er eine der Ausgaben erbeuten kann?

Im ersten Abschnitt „ I WöDDä SPRäKKän“ verwendet Schreiber eine eigene Form der Lautschrift, denn genau so rezitiert er die betreffenden Texte. Den Klang seiner Stimme muss der Leser zwangsläufig mitvollziehen.
Wie das Wort geboren wurde, nachdem das Ohr gelernt hatte zu hören und der Mund eine andere Rolle übernommen hatte als die der Nahrungsaufnahme (Anmerkung des Verfassers)
/“aaam aaanfaaaang waaar daaas ooohr..../

oder „SPRÄKKVERSUKKÄ“
Sinngemäß heißt es da:
„Wir haben noch gar nicht angefangen zu sprechen – wir sind noch beim vorsichtigen Vorformulieren“. Und dann werden die Zwischentöne angesprochen, mit denen kokettiert wird, wobei wir noch noch nicht gelernt haben, Sprache zu riskieren
Gedruckt ist das in vorbezeichneter Lautschrift.
Oder: „TROMMÄLN WÖRTÄR“
Im zweiten Abschnitt geht es um „SyNN Spyl RySyKO“ (Sinnspielrisiko)

Ab diesem Abschnitt verwendet der Autor herkömmliche Typografie, so dass die Lese-und Verständnisgewohnheit nicht überbeansprucht wird.
„Pfui Geht Gut“, ein Text mit Wort- und Sinnverdrehungen, die dem Leser ein verstehendes Lächeln entlocken mögen, wenn er weiß....
„Rhy
THMu
SaPPe
Lle sind dementsprechend Rythmusappelle, wobei Texte in stakkatoähnlichen Rythmen gesprochen und verstanden werden – Lyrock eben..
Wer sich an Schreibers literarische Schreib- Terminologie gewöhnt hat, kann auch folgenden Abschnitt mühelos in seine Lese-und Hörgewohnheiten übersetzen:
„GeyT
ZeySTyGes
GeSoNGS = Zeitgeistiges Gesongs
„Sinnspielrisiko“ und „laut gemalt“ sind weitere Abschnitte , in denen der Autor mit Worten und Inhalten spielt und „literarisches Temperament“ erkennen lässt..

Literatur kann zur Performance werden – zu Kunst, wenn sich Inhalte und Präsentation ergänzen und Bezug zum gesellschaftlichen Leben herstellen.

AalFAA Enterbrainment , Goldbach
Zu beziehen unter www.aalfaa .de
Preis : € 15.-

H.TR

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Kommentare zu diesem Text

Schrybyr† (67)
(22.04.08)
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