Neujahrstag

Gedicht zum Thema Neuanfang/ -orientierung

von  Inlines

Auf keinen Fall
lasse ich Blindgänger auf der Nachbarswiese liegen,
auch wenn da Hunde bellen.

Vater kann Ohrfeigen austeilen, und Mädchen,
die ich streife, Kaubonbons in weissen Ecken lutschen,
von Pelz und lauschenden Gesichtern eingehüllt.

Wenn es sein muss,
dann erzähl' ich Vater, dass ich weiß, was er verdient.
Für sein Erziehungsstreben.


Vom Trot­toir aus
wirft meine Klassenkameradin
Kieselsteine auf die Fensterscheibe,
die man garnicht öffnen kann.

Ihre kindgerechten Augen strahlen so
aus Sympathiebekundungswillen,
den ich noch nicht so ganz verstehe,
doch der mich tief in Harmonie versenkt.

Und würde daher gerne mit ihr gehen.
Auch je länger ich die Restraketen
neben ihren Füssen lehnen seh'.


Es darf nicht sein,
dass ich im Kinderzimmer eingeschlossen
auf dem Bettrand liege und Geheule hinter mir.

Dass man mir nicht verzeiht,
dass ich den Wedel aus dem Wasserkessel riss,
und Grabgelände mit Geräuschgesplitter übersähte.

Und mir nur Minuten
am Balkongeländer bleiben werden,
um gut gezieltem Schneeballwurf
und schlecht getimetem Jahr Hallo zu sagen,
Abschiedstränen in den Augen
und vielleicht
ein Kuchenstückchen in der Hand.

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