Kreide

Text zum Thema Hoffnung/Hoffnungslosigkeit

von  autoralexanderschwarz

Den Kopf

gegen die Wand geschlagen,

Bunte Muster auf der Tapete,

Jugendstil, Vergangenheit

Und die Hand zittert

Gelegentlich beim Schreiben.


Denn

Aus Gedanken geformt

Aus Enttäuschung geboren,

Sät der Golem Zwietracht

Und betrachtet, wie sie wächst

In den gepflegten

Vorstadt-Vorgärten.


Behäbig

Trotzt er der Zeit,

Die nicht sagt, was sie denkt

Und er schickt sich an,

Bis nach oben,

In das Gehirn zu steigen.



Seine Sandalen sind Scherben

Schmatzen bei jedem Schritt

Unverdautes Wissen,

Hoffnung,

Ideale

Liegen irgendwo zerschnitten

In der Magengrube.



Mit einem Lied auf den Lippen

Über den Friedhof der Gedanken

Irgendwo in den Tiefen des Brustkorbs

Muss das Schlechte verdaut werden

Um es zu etwas Gutem zu machen.



Das Herz schlägt schneller,

Wenn man es lässt,

Manchmal begegnet ihm Wut

Irgendwo,

In der Speiseröhre.



Der Institution in den Kopf schießen,

Atmen

Und betrachten, wie sie fällt,

Dolchstoßlegenden ranken sich

Zu einer Dornenkrone.



Im Hirn ist es eng,

Durch die Windungen kriechen

Irgendwo muss es doch Platz geben

Für ein kleines

Feuer.


„Wir sollten viel mehr Kreide fressen“,

ruft der Hoffnungslose

dem Minister zu

und gemeinsam lächeln sie

über dieses Wortspiel.

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Kommentare zu diesem Text


 bratmiez (24.02.09)
Diese Bilderflut - wow!
Ria (26)
(27.02.09)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Pameelen (29.05.09)
GroOoß!

Beste Grüße

Ralf
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