Der Tod kommt allein

Gedicht zum Thema Tod

von  Georg Maria Wilke

Ich webe an dem Tuch der letzten Worte,
das einst dich schlummern lässt,
die ferne Zeit, ein Kind von mir,
hat sich im weißen Linnen festgesetzt,
es waren Worte, Worte nur?
die ich suchte, sie fanden mich:
ich weiß, der Tod kommt ganz allein,

oft wie ein Wunder,
manchmal wie ein Märchen
folgt er der trauerschwarzen Zeit
(man spürt ihn kaum) –
zuletzt wird er für alle sein.

Die Lebenslast mit der wir uns beschwerten,
er trägt sie mit Leichtigkeit
in eine vorgestellte Welt,
die niemals wird dem Glauben weichen,
auch wenn er nur ein Führer ist,
ein bleicher Gast,
wir werden ihm dann gleichen.

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Kommentare zu diesem Text

SigrunAl-Badri (52)
(10.02.12)
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 EkkehartMittelberg (10.02.12)
Der Tod kommt allein und wir sind allein, wenn er uns mitnimmt. Aber dann werden wir ihm gleichen und vielleicht nicht mehr allein sein, aufgehoben im Gleichen. Das ist die geringste Hoffnung, die ich aus deinem schönen erleichternden Gedicht lese, Georg.
Liebe Grüße
Ekki
Caty (71)
(10.02.12)
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 Georg Maria Wilke meinte dazu am 10.02.12:
Liebe Caty, wenn du einige Gedichte von mir über den Tod gelesen hast, es sind bisher mehr geworden, da ich letztes Jahr von sehr vielen Freunden Abschied nehmen musste, wirst du erkennen, dass ich sehr unterschiedliche Perspektiven und auch Gedanken zu diesem Thema entwickelt habe, erlebt habe, durchlitten habe. Es ist nicht immer die persönliche Betroffenheit, die einem den Zugang zu diesem Thema eröffnet, aber es ist ein anderer Zugang, ein anderer Ausgangspunkt: für mich ist der Tod Teil des Lebens, was kein Widerspruch zu dem: ich lebe, um zu leben ist. Wenn du meine religiöse Einbettung ansprichst, ist es sicherlich nicht die Vorstellung, dass ich vor einen Gott treten werde und mir dieser dann meinen Künftigen Platz zuweist. Meine Daseinsphilosophie ist schon etwas Komplexer und sicher nicht an dieser Stelle gefragt. Fazit ist: ich versuche die unterschiedlichen Sichtweisen durch mich schreibend zu verarbeiten.T.S. Eliot sagte: “Der Dichter ist nicht notwendigerweise
an den Gedanken selbst interessiert, sondern nur an den
emotionalem Äquivalent der Gedanken.“
Liebe Grüße und danke für deinen ausführlichen Kommentar, Georg
Steyk (61)
(11.02.12)
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