Versöhnungsverkehr

Sonett zum Thema Kampf

von  tigujo

.

Was wär, wenn zwei, die bisher ungelegen,
sich niedertun, sich legen, um bescheiden
ihr Nacktsein, schiere Blöße zu beweiden,
um vorderhand Basales einzupflegen.

Was wär, wenn beide lustvoll danach trachten,
das Übertrumpfen vorerst aufzugeben,
die Gabe der Natur erst auszuleben,
die schenken kann, und sei es, sich zu achten.

Ich stell mir vor, beraubt der Abwehrkleidung
ging ich mit Gegnern liebevoll ins Bett,
als Wettstreit bliebe strikte Streitvermeidung.

Man kriegte Mitgefühle ab, nicht Fett,
das Gegnerfressen wiche der Beweidung:
Man laust sich freundlich - ist sozial, ist nett.

.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (31.03.12)
Auf die Bäume, ihr Affen, der Wald wird gefegt ... :))

 tigujo meinte dazu am 31.03.12:
...alles sauber ? Darf ich wieder runter?
lg tigujo

 loslosch (31.03.12)
very clever, der allrounder tigujo. die schlusszeile wirkt etwas hingehuschert. wie wärs mit

Man laust sich frei - ist zugetan und nett.

die überschrift verdient ein sondersternchen ... t.t. lo

 tigujo antwortete darauf am 31.03.12:
Danke für den Allrounder - erinnert mich an die Ganzjahresreifen, sind vielseitig, doch sommers wie winters unteres Mittelmaß

Schlußzeile hingehuschert? Also, die wurde eher hingerüschelt wie nur.
War ein wengal Ironei dabei: Susan Sontag meinte in ihrem Vermächtnis, seid freundlich zueinander, und allgemein ist man dem Kampfe ja abhold, oft genug bloß deswegen, weil Harmoniesucht und Konfliktscheue sich vermählten. Und so wollte ich das 'seid sozial' mit dem 'seid nett zueinander' ironisierend drinhaben.

Allerdings, dein Schlußakkord hat viel für sich - 'man laust sich frei' wäre eine Verheißung, und mit dem 'zugetan' sein klingt es für mich idealistisch.

Danke für deine Eingebung und Eingehung auf den Text,
lg tigujo

 loslosch schrieb daraufhin am 31.03.12:
axel springer: seid nett zueinander. googelbar. lo

 EkkehartMittelberg (31.03.12)
"als Wettstreit bliebe strikte Streitvermeidung."
Das wäre ein königlicher Wettstreit. Er verlangt viel Selbstbeherrschung.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
LG
Ekki
(Kommentar korrigiert am 31.03.2012)

 tigujo äußerte darauf am 01.04.12:
Ja, genau! Angeblich, wenn man sich auf die Bedürfnisse des anderen konzentriert, diese heraushört und herausschält, und den eigenen gewahr wird, sollten auch so manche Wortgefechte unblutig beendet werden können - so meint es zumindest Rosenberg in seiner 'Gewaltfreien Kommunikation' - und man braucht nur ein bisserl Selbstbeherrschung (angeblich).
siehe   Wikipedia-Eintrag

Habs versucht - doch Wortgefechte mag ich noch immer

lg tigujo
Regentrude (52)
(31.03.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 tigujo ergänzte dazu am 01.04.12:
Wie wahr - gibt es freundlichere Wesen als Kühe? Eben. Deswegen sind sie ja mancherorts heilig
Ich muß nicht grad heilig werden, doch weiden, ja weiden möcht' ich schon... irgendwas in Aussicht für mich?
lg tigujo
Regentrude (52) meinte dazu am 01.04.12:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 tigujo meinte dazu am 01.04.12:
Nö nö, bin Ös-chen...insel der seligen...da sin de wiesn imma grün
Adelheid (54)
(08.04.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 tigujo meinte dazu am 09.04.12:
Oh ja, vom Lausen kommen Flausen
Dank für deine Worte,
lg tigujo
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram