Hubert
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Hexennächte

Märchen zum Thema Macht

von  Prinky

Es war einmal,
aber eigentlich ist das noch gar nicht so lange her. Eine junge Hexe wollte sich einem Hexenzirkel anschließen, in dessen Reihen sich ausschließlich Hexen befanden, die viel älter als Sie selbst waren.
Die Herrin dieses illustren Haufens hieß Mirhold. Sie hatte sich im Laufe der Zeit eine Reihe Gleichgesinnter gesucht, um der mächtigen Rumhald endlich einmal Paroli bieten zu können. Im wirklichen Leben waren es Sekretärinnen und Hausfrauen, sowie Flugbegleiterinnen und Modells usw. Nur einmal im Monat, jeden fünfzehnten, unterwarfen sie sich wie ein Werwolf dem Ritual der Veränderung auf Zeit. Genau vierundzwanzig Stunden lang glitten sie nun in ihr wahres Wesen, und kehrten dem Dasein ihrer Scheinrealität den Rücken.

Die junge Hexe hieß Marum und war im bürgerlichen Leben eine Grundschullehrerin. Von Kindesbeinen an wusste sie das sie eine Hexe war, und das es einen Hexen Kodex gab:
Offenbare deine Scheinrealität niemals in dieser, und lasse die Menschen, die ohne wahre Herkunft dahin vegetieren müssen, unwissend, auf das sie niemals zu einer Bedrohung der wahren Realität werden.

Als Marum die Mitternacht entgegen schlug, war sie wie immer alleine. Sie wusste, heute würde sie vorstellig bei Mirhold. Dann war es soweit. Ein kurzer, doch heftiger Schmerz durchzog ihren windenden Körper, der sich auf den Küchen Boden zurückgezogen hatte, und ihr Keuschen wurde immer heftiger. Ihre Arme und Beine schlugen unkonzentriert in der Gegend herum, doch plötzlich kehrte wieder Ruhe ein. Sie lag mit ihrem Gesicht nach unten, als sie sich langsam erhob. Ein widerliches Lachen begleitete diesen Akt, und als sie sich schließlich selbst im Spiegel des Badezimmers ansah, entfuhr ihr ein selbstgefälliges Grinsen, welches wohl jede Hexe abging, wenn sie ihr wahres Ich sah. Aus menschlichen Augen gesehen stand eine hässliche Fratze vor dem Spiegel. Aufgeplatzte Haut, fette Runzeln und eine böse Mimik strahlten aus dem Spiegelbild der ehemals schönen wie süßen Lina.
"Ach wie gut das niemand weiß, das ich auf die Menschheit scheiß," rief sie ihrem Spiegelbild laut zu.

"Nur meine Schwestern wissen das, und das soll auch so bleiben."

Sie murmelte einen schwer zu verstehenden Spruch, und eine unsichtbare Macht  ergriff sie daraufhin, die sie in den Spiegel zog, dessen glasige Fläche zu einer Art Nebel wurde. Dann manifestierte sie sich auf einer kleinen Waldlichtung, die in Dunkelheit gehüllt war.
"Mirhold," rief sie ins Unbekannte, "Ich bin da, und bitte dich um Aufnahme in deinen Kreis."
Keine Antwort, doch sie rief noch einmal, und noch einmal, als plötzlich eine laute, krächzende Frauenstimme antwortete:
"Ich bin Rumhald die Mächtige. Du kennst mich wohl, du unbedeutendes, kleines Geschöpf. Nichtssagendes Etwas, was rufst du die, die mir nicht wohlgesonnen ist?"
Marums Gesicht wurde noch blasser, als ein Hexen Gesicht eh schon ist.
"Rumhald? Ich...bin nun bereit mich in einen Zirkel zu begeben, in dem ich meine böse Identität noch mehr verstärken kann."
Ein lautes Grollen über zog die Lichtung, und Marum schwanden die Sinne.
Als sie erwachte, sah sie über sich eine Deckenleuchte. Die Badezimmer Lampe!?
Plötzlich schellte es an der Haustüre, und Marum, wieder ganz Lina huschte zur Türe, und rief mit ihrem süßen Mündchen wer denn da sei.

Niemand antwortete.

Sie schaute in den Spion, und sah eine ältere Dame vor der Türe stehen. Innerlich noch aufgewühlt und neugierig öffnete sie ihre Türe, und meinte nur;
Ja?

"Guten Abend," sagte die ältere Dame zu ihr. "Ich heiße Hildegard Oster, und ich möchte mich nur gerne mal mit ihnen unterhalten."
"Was, jetzt, meinte Lina, "haben sie mal auf die Uhr geschaut?"

"Ja," meinte sie. "Es ist untypisch für mich Sie jetzt HIER zu besuchen, aber ich möchte Sie eindringlich warnen.
"Wie, mich," fragte sie. "Warum?"
"Weil ich weiß das sie Marum sind Lina. So einfach ist das."
Ungläubig starrte Lina in das Gesicht dieser älteren Frau, die ihr Lächeln trotz ihrer Aussage beibehielt.
"Wenn sie das wissen, warum bin ich denn zu dieser Zeit menschlich, und warum sind Sie es," meinte Lina erstaunt.
"So war es noch nie, und meine Eltern haben mir schon damals gesagt, das ich zu dieser Zeit niemals mein menschliches Aussehen halten könnte."

Das ältere Mütterlein lächelte kümmernd, um gleich darauf fies zu meinen, und ihre Stimme wandelte sich zu einem hässlichen Krächzen:
"Nun, mein Kind, deine Eltern hatten fast recht, aber ICH, deren Namen du kennst, bin mächtiger als jede einzelne Realität. Weißt du immer noch nicht wer ich bin?"

"Rumhald!?"
Lina schluckte, und hatte nicht bemerkt das sich nicht nur Hildegard Oster zu Rumhald verwandelt hatte, sondern sie sich auch in Marum.
"Ich weiß was Mirhold vorhat, ich bin nicht umsonst die mächtigste Hexe unseres Reiches. Mächtig zu sein heißt weise zu sein, und weise zu sein heißt vor allem auch schneller zu sein. DU wirst nicht in Mirholds lächerliche Armee eintreten!"
Rumhalds Augen flackerten und kleinere Blitze sammelten sich in ihren Pupillen.

"In unserem Reich gab es jeher Hexen, die meinten mich stürzen zu müssen, doch es gelang niemals nur einer einer. Mirhold ist stark, die stärkste von allen, die mich je in meinen tausenden Jahren stürzen wollten, und sie zu fassen ist schwer. Sie zu bekämpfen ist selbst für mich fast ein Unding, aber ich werde nicht tatenlos zuschauen das sie ihre Armee der Aufsässigen vergrößert.
Du willst mich stürzen, warum?
Marum sah ängstlich zu Boden, als Rumhald ihr den Rücken zu wand.

"Als kleiner unbedeutender Mensch wirst du weniger als eine Gefahr für mich sein, meinte sie, und lachte bitterböse laut in das winzige Wohnzimmer Linas.
Dann verblasste alles um sie herum, und Lina erwachte wieder im Badezimmer. Sie schaute in den Spiegel und sah nur Glas. Sie fasste es an und nichts....nur Glas.
"Ich bin nur ein Mensch! Heute Nacht!? Rumhald hat mir mein Hexendasein genommen."
Schluchzend, vollkommen aufgelöst sank Lina zu Boden. Plötzlich aber durchfuhr es sie wie einen Blitz, und sie kam schnell wieder zu sich.
Eine Möglichkeit gab es noch, eine winzige, aber eine kleine Hoffnung ist wie ein riesiger Trost.
Doch davon erzähle ich ein andermal.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (15.07.13)
Ach, bitte nicht böse sein: Ich hätte gerne weiter als die ersten zwei Absätze gelesen, aber die doch sehr offensichtlichen Rechtschreibfehler haben mir die Lust verdorben... Nichts für ungut!

 Prinky meinte dazu am 15.07.13:
Ach, ich werde fast nie böse, aber ich unterwerfe mich mich nicht dem Ritual dieser dämlichen Rechtschreibreform. Offensichtliche Fehler, die immer passieren können, sind unangenehm, aber meiner Meinung nach gibt es Leute, die lesen einen Text, weil sie die Geschichte interessiert, und eben andere, die mehr Wert auf Perfektion legen. Und das ist jedes Menschen Recht.
Ich habe nochmal drüber geschaut, und einige offensichtliche Fehler gefunden, die ich auch korrigierte.
Andere sehe ich nicht, da wird die Unkenntnis gesiegt haben, aber ich denke, dein Kommentar hat den Text nun etwas fehlerfreier gemacht. Fehler, die du siehst, und die ich nicht erkenne, müssen leider akut bleiben. Vielen Dank aber trotzdem für den Hinweis. Es hat zumindest etwas gebracht. Micha
(Antwort korrigiert am 15.07.2013)
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