Widerspruch nicht möglich

Text zum Thema Widerstand

von  Rudolf

Sonntag, 25.8.13
Die Antwort des Beitragservice, Zitat:


Sehr geehrter Herr Idur,

vielen Dank für Ihre Mitteilung.

Sie reklamieren unsere Beitragsforderung und geben an, dass Ihnen der Beitrag zu hoch ist. Weiterhin melden Sie Ihr Beitragkonto ab, weil Sie die Angebote der öffentlich-rechtlichen Landesrundfunkanstalten nicht nutzen.

Eine Abmeldung Ihres Beitragskontos aus den von Ihnen genannten Gründen ist nicht möglich.


Zitatende.

Es geht in dem Schreiben eine Weile weiter; Wörter wie Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe und Grundsicherung werden bemüht. Wurde mir Merkzeichen „RF“ zuerkannt? Klingt nach Judenstern. Ratenzahlung wird mir angeboten und es ist sehr viel Papier beigelegt, auf dem ich über das Ob und Wie der Beitragsreduzierung informiert werde.

Jetzt verstehe ich, warum es so viele Langzeitarbeitslose in Deutschland gibt. Solche Anträge zu bearbeiten, wäre ein Fulltimejob, da bliebe keine Zeit, um sich zu bewerben.

Nur die Rechtsmittelbelehrung, vor welchem Gericht ich gegen den Bescheid klagen muss, finde ich nicht. Ich bin stinksauer.

Benno hängt das Thema mittlerweile zum Hals raus. „Ich zahle nicht, und wenn ich gezwungen werde, wandere ich aus“, mehr kriege ich aus ihm nicht heraus.

Einziger Lichtblick des Tages ist eine weitere Seite im Internet:  www.zahlungsstreik.net .

Einige hundert Streikende haben sich bereits eingetragen. Die Kernaussage lautet, dass sich das öffentlich-rechtliche System erst ändert, wenn genug Menschen nicht zahlen. Solange die Rundfunkanstalten im Geld schwimmen, haben sie alle Zeit der Welt, langsam jeden Bürger weichzuklopfen. Geld ist die einzige Sprache, die sie verstehen.

Ich trage mich auf der Seite ein und frage mich, auf wie vielen Seiten ich mich noch registrieren muss, bis der Beitragsunfug aufhört.


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Kommentare zu diesem Text


 toltec-head (10.11.13)
Man kann wohlmöglich darüber streiten, ob eine Grundversorgung mit Nachrichten in einer Demokratie nicht sinnvoll ist. ARD und ZDF haben hierzu aber mal selbst Zahlen präsentiert: die Nachrichten würden alle im Jahr nicht mehr als 5 Euro kosten. Das ganze andere Geld geht für den anderen Scheiß drauf. Es ist wirklich ein Skandal. Zeitgleich geht es den Zeitungen immer schlechter, die für eine funktionierende Demokratie, die nicht nur aus Hirnlosen bestehen kann, viel wichtiger sind. Ich unterstütze euren Kampf bedingungslos und hoffe, dass möglichst viele sich anschließen.

 Rudolf meinte dazu am 10.11.13:
Danke - you made my day, wie man so sagt

 TrekanBelluvitsh (10.11.13)
Hm... gehen Rundfunkgebühren für Dinge drauf, die keinen Champignon wert sind? Na aber sicher! Und wenn man dann noch sieht, wie der letzte ZDF-Intendant abgesägt wurde, weil er auf Unabhängigkeit von der Politik beharrte, da wird einem schon schlecht.

Auf der anderen Seite bietet das öffentlich-rechtliche TV- und Radioprogramm in Deutschland etwas an, wovon der geneigte Zuseher/Zuhörer z.B. im Land of the free nur träumen kann - was allerdings auch bedeutet, dass wir uns das niemals als Vorbild nehmen sollte.

Obwohl ich also deine Kritik in dieser Härte und Rigidität nicht teile, kann ich sie und vor allem auch den Frust, der dahinter steckt gut verstehen.

Ein "kontrovers" gibt's trotzdem.
MarieM (55) antwortete darauf am 17.12.13:
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 TrekanBelluvitsh schrieb daraufhin am 22.12.13:
Letztlich läuft das, wie du argumentierst, auf das schöne "das regelt der Markt" hinaus. Und dem stimme ich nicht nur nicht zu, ich sehe darin auch eine reale Gefahr für das gesellschaftliche Zusammenleben. Denn damit Gesellschaft funktioniert, zumal eine demokratische, müssen bestimmte Grundsätze erfüllt sein, da sein und das unabhängig von dem direkten Nutzen für den Einzelnen. Dazu gehören z.B. solche Punkte wie Kanalisation oder öffentlicher Personennahverkehr. Und darum ist es auch gerechtfertigt, dass JEDER solcher gesellschaftlich relevanten Funktionen herangezogen wird. Und Information gehört eben auch dazu (Siehe dazu meine beiden Predigten "Warum ich das darf I + II") und die sollen die öffentlich-rechtlichen Funk- und Fernsehprogramme liefern.

WIE sie das tun und ob es da nicht Kritikpunkte gibt, steht eben auf einem anderen Blatt, ebenso wie die politische Einflussnahme auf die Sender.

 Matthias_B (10.11.13)
http://www.welt.de/wirtschaft/article121733102/Neuer-Rundfunkbeitrag-bringt-mehr-Geld-als-gedacht.html

 Matthias_B äußerte darauf am 29.03.15:
https://de.finance.yahoo.com/nachrichten/goldene-per%C3%BCcke-eurer-durchlaucht-105301511.html
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