Starre

Pantun zum Thema Vergänglichkeit

von  unangepasste

Die Adern im Gestein sind fest verschlossen.
Verloren decken Flocken letzte Beeren zu.
Noch einmal grabe ich verdrossen
die Wehmut aus dem Schnee, und dann herrscht Ruh.

Verloren decken Flocken letzte Beeren zu.
Das Winterlicht saugt Farbe aus den Dingen,
die Wehmut aus dem Schnee, und dann herrscht Ruh.
In diesem kalten Weiß kann nichts gelingen.

Das Winterlicht saugt Farbe aus den Dingen,
und Ewigkeit streckt ihre Füße aus dem Schnee.
In diesem kalten Weiß kann nichts gelingen.
Nur meine Sehnsucht isst noch Klee,

und Ewigkeit streckt ihre Füße aus dem Schnee.
Noch einmal grabe ich verdrossen.
Nur meine Sehnsucht isst noch Klee.
Die Adern im Gestein sind fest verschlossen.


Anmerkung von unangepasste:

Schreibexperiment, angeregt durch monalisas Pantun "Wurbulenzen":  http://www.keinverlag.de/texte.php?text=368007

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Kommentare zu diesem Text

BellisParennis (49)
(20.12.14)
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 unangepasste meinte dazu am 20.12.14:
Danke. Mein erster derartiger Versuch.

 Regina (20.12.14)
Das ist eine interessante Gedichtform, so ein Pantun. Daneben gelingt dir inhaltlich auch noch, Beobachtungen zu verbalisieren, wie z.B. die Vorstellung vom Klee, den man nur noch als innerliches bild sieht. Ein ausgewogener, tiefsinniger und formschöner Text.

 unangepasste antwortete darauf am 20.12.14:
Danke, freut mich, dass du etwas damit anfangen kannst.

 Dieter Wal (20.12.14)
Gelungen. Soll ich dich für den Wolf von Kalckreuth-Preis vorschlagen?

 unangepasste schrieb daraufhin am 20.12.14:
So düster?

 Dieter Wal äußerte darauf am 20.12.14:
Ja. Aber auch formal angemessen. Wolf nutzte die Form vergleichbar.
janna (66)
(20.12.14)
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 unangepasste ergänzte dazu am 20.12.14:
Danke. Freie Verse ziehe ich vor Aber manchmal reizt mich so ein Experiment.
Graeculus (69)
(20.12.14)
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 unangepasste meinte dazu am 20.12.14:
Vielen Dank

 AZU20 (20.12.14)
Sehr gelungen, wenn auch ohne Vergleichbares draußen, wenn ich aus dem Fenster blicke. LG

 unangepasste meinte dazu am 20.12.14:
Hier bis jetzt auch nichts Vergleichbares. Eher Dauerregen.

 HerrSonnenschein (24.12.14)
Mein lieber Schwan! So viel Inhalt und das so poetisch in eine solche Form zu gießen ist wirklich Kunst. Meine Verehrung, Verehrteste!
LIebe Grüße Jörg

P.S. Ich werde das auch mal probieren. Wirklich sehr reizvoll, diese Form.
(Kommentar korrigiert am 24.12.2014)

 unangepasste meinte dazu am 25.12.14:
Vielen Dank. Bin gespannt, wenn du es hier postest
Mondscheinsonate (39)
(26.12.14)
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 unangepasste meinte dazu am 26.12.14:
Vielen Dank, das freut mich, dass man meine Texte nachfühlen kann und dass sie Bilder im Kopf entstehen lassen. Nur so kommen sie beim Leser an.
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