Das Messer zum Traum

Gedicht zum Thema Außenseiter

von  BLACKHEART

Dieser Text gehört zu folgenden Projekten:  "Auf Messers Schneide" - Selbsthass/-mord Lyrik,  Texte vom Tod.
"Wovon träumst du nachts?" Eine der Fragen
die mich quält seit Kindestagen.
Denn ich konnt nie träumen, ungelogen.
Probierte alles. Bier, Schnaps, Drogen.
Eines Tags, ich wusst's nicht besser,
griff ich kurzerhand zum Messer.
Sogleich mochte ich das Gefühl:
das Blut so warm, die Klinge kühl
und rötlich schimmernd, ganz wie Bronze.
Kurz darauf viel ich in Trance.
Losgelöst von Zeit und Raum
erreichte ich mein Ziel: ein Traum.
Verworren war er, surreal.
Verstörend gar. Mir wars egal.
So glücklich war ich noch nie.
Wann immer ich nun will, ich flieh
ins Traumesland. Der Weg ist rot.
Und bleib ich dort, bin ich hier tot.
Bei dem Gedanken muss ich lachen.
Meine Eltern, die am Bette wachen,
weck ich so aus ihrem Schlummer.
Wie sie mich ansehn, voller Kummer.
Sie werden mich wohl nie verstehen.
Schon ist es wieder Zeit zu gehen.
Für sie nach Haus. "Gut Nacht. Bis Morgen."
Für mich an den Ort ohne Sorgen.
Natürlich hab ich vorgesorgt
und mir ein Skalpell "geborgt".
Ich rutsche ab, zu tief der Schnitt.
Im Traumreich krieg ich nichts mehr mit.
In jener Welt fließt noch mein Blut.
Wo ich jetzt bin, ist alles gut.


Anmerkung von BLACKHEART:

Dieses Gedicht trägt keinerlei autobiographische Züge und wurde auch von keinem real existirenden Menschen inspiriert.
Ich habe es mal für einen Wettbewerb geschrieben und veröffentliche es nun endlich.

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Kommentare zu diesem Text


 Jorge (05.06.15)
Wenn der Träumer in Zeile 10 zu viel träumte, dann fiel er vorher in den Traum.
Die Idee zum Gedicht gefällt mir.
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