st. petersburg

Kurzgedicht zum Thema Liebe und Sehnsucht

von  monalisa

und manchmal in weißen nächten
tropft dein kuss auf meine brust
wächst die höhlung unter den rippen
zum schwarzen loch im all


Anmerkung von monalisa:

Tippfehlerkorrektur: Danke für den Hinweis

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Kommentare zu diesem Text


 ViktorVanHynthersin (18.05.20)
Mein Herz weilt auf Schloss Peterhof - kam mir gerade in den Sinn. Das mag an Deinem Gedicht und/oder an meiner letzten Reise liegen.
Herzlichst
Viktor

 monalisa meinte dazu am 19.05.20:
Hallo Viktor, danke für Kommi und *. Deinem Herzen: schönen Aufenthalt auf Schloss Peterhof :)!

Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg (18.05.20)
Liebe Mona, nirgends kondensiert sich Sehnsucht so wie in den weißen Nächten in St. Petersburg und wer es erlebt hat, der gibt dem Schwarzen Loch keine Chance.
Liebe Grüße
Ekki

 monalisa antwortete darauf am 19.05.20:
Hallo Ekki, dein Wort in Gottes Ohr!
Sehnsucht vermag ja einerseits schon ein intensives Gefühl von Lebendigkeit zu vermitteln, kann aber in Verbindung mit unerfüllter (unerfüllbarer) Liebe auch innerlich aushöhlen bis zur Selbstauflösung, wenn man nur noch darum kreist.

Vielen Dank (auch für den diskreten Fehlerhinweis.
Liebe Grüße
mona

 gitano (18.05.20)
Ein schwarzes Loch hat eine so hohe Anziehungskraft dass es Sterne, sogar Licht "verschlingt"...keine schöne Aussicht im lyrischen Sinne...wenn auch die weißen Nächte darin verschwinden..."den tropfenden kuss" kann ich noch nicht so recht deuten - es sei denn als Melancholie /Erinnerung

Frage:
Müßte es in der letzten Zeile nicht "zum schwarzen Loch ..." heißen? > Dativ
Grüße von gitano

 monalisa schrieb daraufhin am 19.05.20:
Hallo gitano, ja, melancholische Erinnerung würde gut passen, denke ich, oder unstillbare Sehnsucht (nach Nähe, Berührung, Zuwendung, Liebkosung ...), die wie der "stete Tropfen den Stein" (aus)höhlt) bis zur Selbstaufgabe (Aufgehen im schwarzen Loch).
Und natürlich müsste es "zum schwarzen Loch ..." heißen, die falsche Endung ist wohl ein Überbleibsel aus Vorgängerversionen, die ich betriebsblind einfach nicht mehr wahrgenommen habe. Danke für den Hinweis.

Liebe Grüße
mona

 minze (19.05.20)
Ich fühle sehr gut die ersten drei Zeilen. und das Loch im der Brust. Das All reißt mich etwas aus dem Geschehen,ist mir bei diesem engen, körperlichen und intimen Moment irgendwie zu körperlos weit weg und aufgeladen. Aber das willst du vll auch genau so. Für mich ergibt sich auch ein Bild,dass das Loch den eigenen Körper ausfüllt und sich ohne Blick in den Kosmos dort an eine Art Auslöschen macht. Aber da ich etwas eigenmächtig rezipiere (-n kann und darf hehe), geht das auch mit deinem "all"....LG

Kommentar geändert am 19.05.2020 um 06:22 Uhr

 monalisa äußerte darauf am 19.05.20:
Hallo Minze, ja, ich denke, ich weiß, was du meinst. Ich habe im Vorfeld ziemlich lange überlegt, das All eingefügt und weggestrichen, eingefügt und ... Bin mir noch immer nicht sicher, ob mit oder ohne, dachte dann: streichen kann man noch immer. Was meiner Meinung nach dafür spricht, ist, wie winzig klein das Individuum ICH sich mich Weltall, dessen Dimensionen sich von uns gar nicht erfassen lassen, doch ausnimmt, somit auch den Liebeskummer (die Sehnsucht) ernüchternd relativiert und seine Wichtigkeit hinterfragt - in diesem umfassenden Rahmen. Da ist natürlich ein gewaltiger Bruch vom individuellen, übergroßen Schmerz zum weiten All, in dem man selbst kaum ein Pünktchen darstellt. So jedenfalls meine Gedanken dazu.

Vielen Dank für deine für mich sehr aufschlussreichen Zeilen. Spannend!

Liebe Grüße
mona

 minze ergänzte dazu am 19.05.20:
oh du meinst es relativierend, ich fühle das Bild (bin vll zu wenig mit dem Kopf am analysieren) ja eher so, dass unter der größer werdenden Höhlung der Brust (die riesiger werdende, ausfüllende Leere, Schmerz, Kummer wie auch immer) eine unsagbar große universale (universelle, mit dem Weltall verbundene, kosmisch blabla) Leere, ein Loch wird. Die Verbindung mit der kosmischen Sinnentleerung/Schmerz oder so ;) Der Übertrag auf die allesumfassende Sinnlosigkeit des Weltalls.

Das ist ja das Schöne, dass man so schön subjektiv für sich Bedeutungen finden kann..
Liebe Grüße
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