zeitvertreibung

Kurzgedicht

von  monalisa

Neue Version:


die leere in den tagen
randvoll gekritzelt
 
jagen termine einander
bis hin zur abendzerstreuung
 
lauert der gedanke an
dich






Vorher:

 

die leere zwischen den zeilen

randvoll gekritzelt

 

jagen termine die nächsten

bis hin zur abendzerstreuung

 

lauert der gedanke an

dich



Anmerkung von monalisa:

Danke minze für deine konstrktiven Anregungen!

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Kommentare zu diesem Text


 Vaga (02.02.22, 13:52)
Statt des mir etwas 'bedrohlich' wirkenden
lauert [...]
denk' ich mir an der Stelle bspw. schlummert, weil ich eine (sehnsuchtsvolle?) Erwartungshaltung des LyrIchs vermute. Oder hab' ich da etwas falsch verstanden?

LG - Vaga

 monalisa meinte dazu am 02.02.22 um 15:07:
Hallo Vaga,
ja sicherlich könnte man diesen Text auch sehnsuchtvoll lesen und dann natürlich ein "schlummert" oder Ähnliches einsetzen.
Ich dachte, durch den Titel Zeitvertreibung schon ein wenig angedeutet zu haben. Ist vielleicht nicht so gelungen, wie ich mir das erhofft hatte.
Angenommen es handelt sich nicht um Sehnsucht, die LI umtreibt, sondern den Wunsch, LD vergessen zu können, die Trauer um den Verlust nicht zu spüren ... Dann, denke ich, würde "lauern" als Ausdruck für LIs Empfinden doch passen, oder?
Vielen Dank für deine Eingehen auf den Text und deine Rückmeldung. Vielleicht muss ich noch etwas nachschärfen. Mal sehen!

Liebe Grüße
mona
wa Bash (47)
(02.02.22, 17:33)
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 monalisa antwortete darauf am 03.02.22 um 08:08:
Danke, wa Bash, das freut mich. :)

 AchterZwerg (02.02.22, 18:31)
Das Lesen zwischen den Zeilen als Bild des unausgesprochenen Wortes in einer Beziehung ... das hat was-
Selbst ein randvoller Terminkalender schützt nicht vor ungeliebten Gedanken, deren schweigendes Lauern einfach nicht zu überhren ist ... ;)

Liebe Grüße
der8.

 monalisa schrieb daraufhin am 03.02.22 um 08:11:
Hi 8.,

Selbst ein randvoller Terminkalender schützt nicht vor ungeliebten Gedanken, deren schweigendes Lauern einfach nicht zu überhören ist ...
Genau das wollte ich ausdrücken :) .. DANKE!


Liebe Grüße
mona

 Saira (02.02.22, 18:41)
Es gibt Liebe, die nichts und niemand trennen kann, auch nicht die Anderswelt.
 
Liebe Grüße
Saira

 monalisa äußerte darauf am 03.02.22 um 08:15:
Hallo Saira,
ja - auch diese Deutung hatte ich miteinbezogen, freut mich, dass du sie aufgespürt hast!

Vielen Dank und liebe Grüße
mona

 minze (02.02.22, 20:31)
ich glaube, es ließe sich noch viel mehr verdichten, es ist mir irgendwie nicht kompakt genug, eng gefasst, was das spezifische ist - als gedicht - so scheint es mir eher ein gedanke (von dem ich das lauern am charmentesten erlebe ;) )

ich würde z.b. vorschlagen, dass "die leere zwischen den terminen randvoll gekritzelt ist",


...das jagen in der termine bis hin zur abendzerstreuung - das letzte wort ist interessant, aber es ist sehr kompakt für den sinn dahinter und sperrig nach einer "jagd", emfpinde ich.

"sie jagen in die zerstreuung" - wäre etwas paradox, knapp aber evtl. interessant...

und dass der bogen dieses lauern ist -vielleicht ließe sich das noch stärker herausarbeiten, das ist ja ein wichtiger moment.

"wie sie jagen bis zur zerstreung (am abend)
lauert der gedanke"

naja unfertige gedanken. ich bekomm nichts geschrieben, aber immerhin kommentiert (vll genauso unfertig, wie das, was ich momentan anfange zu schreiben)...
die lust, mit dir über deine gedichte nachzudenken, ist da :)

 monalisa ergänzte dazu am 03.02.22 um 08:45:
Hallo minze,
dein Beitrag lässt mich einiges neue überdenken. Hmm!

die leere zwischen den terminen randvoll gekritzelt ist
Ich weiß nicht so recht, eigentlich wollte ich ja ausdrücken, das der Kalender so vollgekritzelt ist, so voller trmine, dass keine Leere zwischen ihnen bleibt.

Wenn ich deinen Vorschlag weiterspinne, frage ich mich, was  diese Leere zwischen den Terminen füllen soll, was da gekritzelt werden soll?

Dass dir die Abendzerstreuung zu sperrig ist, dinde ich sehr schade. Ich hänge nämlich dran ;) . Es ist ein bisschen altmodisch, von meinen Großeltern als Ersatz für jede Art abendliche Unterhaltung, Ausgehen, Party, Fernsehen ... Lesen. Aber auch:
"Sich zerstreuen", "Zerstreuung suchen" -> sich ablenken.

Wie könnte nun eine Alternative, unter Einbeziehung deiner Vorschläge, aussehen:

die tage vorsätzlich
randvoll gekritzelt
 
jagen termine (einander)
bis hin zur abendzerstreuung
 
lauert der gedanke an
dich
 
Wäre das eine Verdichtung, ein Kompromiss, auf den du dich einlassen könntest? Die Abendzerstreuung sollte bleiben und das Apokoinu auch, denke ich.


Schon mal vielen Dank fürs Gedanken machen und den spannenden Austausch :) .

Liebe Grüße
mona

 minze meinte dazu am 06.02.22 um 08:37:
ich habe nochmal nachgedacht: die abendzerstreung hat diese gemütliche und altmodische stimmung. dann habe ich mich gefragt, was mir aufgestoßen ist
 
 (und ob es sinn machte, mein kommentar - weil vielleicht habe ich einfach ingesamt nicht so reinfühlen können und nicht den direkten anschluss aber mein kommentar war keine haltbare "kritik" oder konstruktive arbeit an deinem werk)
 
für mich ist es wohl klanglich nicht rund: der bogen von den terminen zur zerstreuung,
einerseits hast du die zweizeiler, andererseits schmiegt es sich in der kürze nicht ineinander für mich, weil die „jagd“ mir kurz und schnell ist, dann das
 
jagen termine die nächsten – die „nächsten“ klingt mir nicht so gut, ich bräuchte es, rein klanglich, kürzer, als fokussierten run dann zu der dir wichtigen abendzerstreuung (klanglich bremst mich das nächste aus, inhaltlich bräuchte ich es nicht) –
ist es verständlich?
daher finde ich deinen vorschlag „jagen termine (einander) bis hin zur abendzerstreuung“ viel geschmeidiger und fokussierter.
 
 
nochmal zurück zu dem kalender: ich kann in der konzentriertheit es genauso lesen oder fühlen, wie du meintest: die leere ist vollgekritzelt heißt für mich eigentlich, dass es keine leere gibt/geben kann, weil alles verplant ist.
hier mein impuls/vorstellung des kürzens auch wieder vielleicht, weil du insgesamt ja sehr knapp und reduktionistisch arbeitest – zweizeiler, und sich für mich gerade darin dann auch das erfühlen lässt, indem du wirklich das sehr konsequent machst.
wenn die zeilen fielen, so würde für mich die metapher auch noch spannender, weil ambivalenter, das hattest du allerdings wohl nicht so im sinn:
„die leere ist irgendwie da, aber sie ist bekritzelt
die leere ist befüllt. die leere ist vielleicht ersehnt?
in und aus der leere wird belauert. die leere ergibt diesen raum des lauerns“
 
(insofern bräuchte ich die zeilen nicht)


LG

 monalisa meinte dazu am 06.02.22 um 09:01:
wenn die zeilen fielen, so würde für mich die metapher auch noch spannender, weil ambivalenter, das hattest du allerdings wohl nicht so im sinn:
„die leere ist irgendwie da, aber sie ist bekritzelt
die leere ist befüllt. die leere ist vielleicht ersehnt?
in und aus der leere wird belauert. die leere ergibt diesen raum des lauerns“
Es tut mir leid, ich verstehe überhaupt nicht, was du meinst? Die ersten beiden Verse ganz weglassen? Sie durch deine in Anführungszeichen gesetzen Passagen ersetzen?


Vielleicht bin ich noch nicht ausgeschlafen und sollte mir noch einen Kaffee holen.

Liebe Grüße
mona

 minze meinte dazu am 06.02.22 um 09:11:
Das Wort "Zeilen" brauche ich nicht. Ich schlug ja vor, dass lediglich die "Leere vollgeschrieben" ist und du erklärtest,wieso es die Zeilen im Kalender sind.

Ich nehme es gerne auf meine Kappe, dass ich nicht klar genug kommentiere..ist mir ja schonmal bei dir zb passiert.sorry :)

 monalisa meinte dazu am 06.02.22 um 09:31:
Ok. die Zeilen habe ich oben ja schon in einem Vorschlag ausgebaut, deshalb war ich verwirrt. da habe ich allerdings auch die Leere mitentsorgt ;)


die leere in den/ der tage
(vorsätzlich?) randvoll gekritzelt
Ich glaube, ich möchte da irgendeine Begrenzung haben, die die Leere fasst, ich hoffe das ist veständlich?

 minze meinte dazu am 06.02.22 um 09:55:
Die Tage wären ein sinniges Pendant zu den Terminen! Das würde diesen Kontext gut untermauern.

Die Leere finde ich wie gesagt spannend!

Antwort geändert am 06.02.2022 um 09:59 Uhr

 monalisa meinte dazu am 06.02.22 um 10:15:
Im Moment würde ich dazu tendieren:

zeitvertreibung
 
die leere in den tagen
randvoll gekritzelt
 
jagen termine einander
bis hin zur abendzerstreuung
 
lauert der gedanke an
dich

 minze meinte dazu am 06.02.22 um 13:06:
Cool! Dass einander jagen hat auch nochmal etwas interessantes, da sehr wechselseitig (und einander ist ein schönes Wort)
LG

 monalisa meinte dazu am 06.02.22 um 14:27:
DANKE <3 !

 minze meinte dazu am 06.02.22 um 15:58:
ich danke dir für den schönen Austausch! ich hoffe wirklich, dass es dir stimmig scheint so!
schön, dass du gerade viel schreibst. ich freue mich auf weiteren Austausch (:

 monalisa meinte dazu am 07.02.22 um 00:03:
Ja, ich bin sehr zufrieden :) ! Ich danke dir.
unefemme (63)
(03.02.22, 09:16)
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 monalisa meinte dazu am 04.02.22 um 07:59:
Hi unefemme,
ursprünglich nicht so von mir gedacht, gefällt mir die Möglichkeit zu dieser, sehr allgemeinen, Deutung nun ebenfalls. Das spricht dafür die Leere im ersten vers zu belassen.
Ich denke nun, ob ich mich nicht von den "Zeilen" trennen könnte, die ja doch ziemlich häufig fequentiert werden, hmm?

die leere in den tagen
randvoll gekritzelt

wäre vielleicht eine Option!

Nun ja, herzlichen Dank für deine Rückmeldung!

Liebe Grüße
mona
unefemme (63) meinte dazu am 04.02.22 um 10:25:
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 monalisa meinte dazu am 06.02.22 um 08:23:
Hi,
danke für die spontane Idee!
Worin besteht für dich der Vorzug von Stunden gegenüber Tagen?
Mir ist das nicht ganz klar.

Liebe Grüße
mona
unefemme (63) meinte dazu am 07.02.22 um 08:45:
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 monalisa meinte dazu am 10.02.22 um 08:19:
Hi und entschuldige, dass ich erst jetzt antworte.
Ich sehe schon, wir haben da grundlegend verschiedene Ausgangsbilder im Kopf. Ich habe mehr an Kalenderblätter gedacht und gerade die tageweise "Verplanung", das fühlt sich jetzt richtig für mich an. Dankeschön für dein Mitwirken, auch wenn wir gerade nicht ganz auf der selben Linie sind :) .

Liebe Grüße
mona

 indikatrix (03.02.22, 12:02)
Ein mich sehr berührendes und treffendes Gedicht, ich würde nichts daran ändern, ich lese alles darin, was auch u.a. von 8.Zwerg geschrieben wurde.
lg indikatrix

Kommentar geändert am 03.02.2022 um 12:06 Uhr

 monalisa meinte dazu am 04.02.22 um 08:01:
Herzlichen Dank, Indi, für diese Rückmeldung,schön, wenn sich der Text bei dir so entfalten kann!

Liebe Grüße
mona
unefemme (63) meinte dazu am 12.02.22 um 11:39:
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 monalisa meinte dazu am 12.02.22 um 11:46:
Deshalb habe ich ja auch nachgefragt.Hätte ja sein können, dass mir eine Raffinesse entgangen ist, und die Stunden tatsächlich auch nach meinem Empfinden treffender gewesen wären :) .

Danke und liebe Grüße zurück
mona
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