Tauben im Pütt [reloaded]

Gedicht zum Thema Mensch und Tier

von  harzgebirgler



 

Im Ruhrpott ist der Taubensport

schon lange sehr beliebt

weshalb es dort in manchem Ort

noch heut Vereine gibt

 

Die Brieftauben sind ihr Metier

da kennen sie sich aus -

so n Täubchen kommt seit eh und je

auch immer schön nach Haus

 

Bei Wettkämpfen da fliegen sie

weit weg vom Standort los

und finden heim - kein Mensch weiß wie

genau gelingt das bloß

 

Ist's Magnetismus Sonnenstand

oder sogar Magie

wodurch der Vogel heimwärts fand -

bislang verriet er's nie!

 

Ein leistungsstarkes Federvieh

hat durchaus seinen Preis

die Zucht bricht man nicht über's Knie

wie jeder Fachmann weiß

 

Es lebt im Schlag und frißt sich fett

denn mager darf's nicht sein

für's schnelle Fliegen um die Wett

durch's Land gen Ruhr und Rhein

 

"Rennpferd des Bergmanns" nannte man

die Tauben ganz prägnant:

Der fing mit ihrer Zucht einst an

und war dafür bekannt

 

Er hielt dran fest nach Schicht im Schacht 

und pflegt den Sport bis heut

der mal entstand weil's Freude macht'

den dortg'en Bergmannsleut

 

Aus Polen kamen die oft her

ins Ruhrgebiet gereist

das zu erkennen fällt nicht schwer

weil mancher halt so heißt...

 

Kaschinski hockt im Taubenstall

es ist jetzt Paarungszeit
und hält für den Verlobungsfall
die Ringe froh bereit

Der Täuber gurrt schon intensiv

und spreizt die Federbrust

verbeugt sich hin und wieder tief

vor lauter Paarungslust

 

Er tanzt und balzt rein wie verrückt

um seine Täuberin

die ist letztendlich baß entzückt

und gibt sich freudig hin

 

Der "Taubenvatta" grinst und denkt :
Ich machte auch so n Tanz -

Muttern hat mir ihr Herz geschenkt

dann dito voll und ganz...




Anmerkung von harzgebirgler:

Nachstehend der Privat-Kommentar von  Quoth , der auf einen nicht unwichtigen Aspekt aufmerksam macht und deshalb veröffentlicht gehört, zumal mein Großvater ebenfalls Bergmann war.

"Hallo Harzgebirgler, ein Gedicht, in dem mir vieles sehr gefällt. Aber für mich fehlt eine Strophe, in der die furchtbare und bedrückende Enge, Eingeschlossenheit und Dunkelheit im Schacht (und in der verbrachte der Bergmann ein Drittel seines Lebens) mit gerade diesem Sport in Verbindung gebracht wird: der herrlichen Freiheit der Taube in Licht, Luft und Raum. Ahnen kann man das auch jetzt, aber ich finde, es verdiente ausgesprochen zu werden! Gruß Quoth (02.03.22)"

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (03.03.22, 00:13)
Auf Tauben macht' er sich 'nen Reim
und hat 'ne Täuberin daheim. :) 

Beste Grüße,
Dirk

 harzgebirgler meinte dazu am 03.03.22 um 08:15:
...die auch echt gut zu vögeln ist
doch graut es ihr vor taubenmist. :)

beste dankesgrüße
henning
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