Schwein haben - leicht gemacht!

Satire zum Thema Mensch und Tier

von  TassoTuwas

Es droht Ungemach den Freunden von Eisbein und Saumagen, den Liebhabern von Schinken und Kotelett bläst der Wind der Ernährungsexperten ins Kochgeschirr.  Wie die nämlich zu berichten wissen führt der übermäßige Genuss von Schwein zu deutlich negativen Charakterveränderungen. Sie berufen sich dabei auf eine Langzeitstudie der Burtelsfrau-Stiftung.
So konnte nachgewiesen werden, dass AfD Wähler 47% mehr Schweinefleisch auf dem Speisezettel haben als der Durchschnitts-Bundesbürger, was die Grünen prompt zu der Aussage veranlasste, bei ihnen kämen 62% weniger Schweinefleisch auf den Teller. Eine Aussage, die heftige Diskriminierungs- und Rassismusvorwürfe bei den Züchtern auslöste, die darin eine Verunglimpfung des "Deutschen Edelschweines" sahen und specktakuläre Widerborstigkeiten ankündigten .       
Die Burtelsfrau-Studie scheint sich aber auch mit der Untersuchung eines Ankara nahen Institut zu decken, wonach Menschen die gänzlich auf Schweinebraten verzichten klüger, friedvoller, toleranter und überhaupt die schöneren Menschen sind. Diese Regel trifft allerdings nicht auf die Minderheit zu, die am Toten Meer ihre Extrawurst brät.
Die aufgeschreckte Bundesregierung, bewies, wie gewohnt, eiligen Tatendrang und präsentierte einen Maßnahmenkatalog. Vorgesehen ist u.a. ein Schweinefleisch-Essverbot in allen öffentlichen Gebäuden, bei Großveranstaltungen und am Veggieday, sowie den sofortigen Ausstieg aus der Ferkelproduktion nach einer Übergangszeit von achtundzwanzig Jahren.
Als erste Empfehlung gilt, meiden sie in Restaurants die Nähe von Schnitzelessern, wobei sich das Gefahrenpotenzial durch "Zigeunerschnitzel" Besteller sogar mehr als verdreifacht. Erfahrene Erzieherinnen verweisen darauf, das der Verzicht auf Schinkenklopfen und Schnitzeljagd an Kindergeburtstagen positiv auf die Sensibilisierung der Peppa- Wutz-Gemeinde wirkt. 
Die von der Schweinefleisch-Lobby erhobenen Vorwürfe, es handele sich um eine gesponserte Aktion  der bekannten Burgenbratereien und Chickenfrier, wurden von der Burtelsfrau-Stiftung schlicht als "Sauerei" aus der untersten Schublade der Wurstküche bezeichnet.
Tatsächlich ist daraufhin der Absatz von Schweinefleisch drastisch eingebrochen, wodurch sich die dringende Frage stellte, wie geht es nun mit den Millionen unverwursteter Borstenviecher weiter.
Die Schweineschutzvereinigung "Save the Pigs" und der Ethikrat des Bundestages haben eine Lösung erarbeitet, die allen Beteiligten gerecht werden kann. Unter dem Motto "Glücklich sein mit Schwein" soll eine Schweine-Patenschaft angestrebt werden, dergestalt, dass sich Privathaushalte zu einer Mastanstalt begeben, wo ihnen im Rahmen einer kleinen aber geschmackvollen Zeremonie, es werden Metthappen gereicht, das Schwein ihrer Wahl zur Aufnahme in die Familie übergeben wird. In einer kostenlosen Broschüre werden den Paten wichtige Ratschläge zum Umgang mit dem neuen Familienmitglied zuteil, und sie erfahren so z.B. nebenbei, dass man mit dem Hausschwein sowohl in einem Penthaus, wie auch in einer Einzimmerwohnung eine quietschvergnügte Beziehung pflegen kann.
Aufatmend zu berichten ist, gegen zweibeinige Ferkeleien bestehen weiterhin keine Bedenken!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (13.11.19)
Die Empfehlung am Schluss gefällt mir. Endlich kann man den Dauermeckerern entgegentreten, die meinen, landwirtschaftliche Maschinen wären im 4. Stock nutzlos.

Auf der anderen Seite scheinen mir auch religiös motivierten Schweinestatements bedenkenswert. Denn auf Religionen sollte man schon hören. Bei all dem Guten, dass die tun. Man denke nur, wir müssten Jerusalem den Nichtangottglaubenden überlassen. Das gäbe doch Mord und Totschlag.

Kommentar geändert am 13.11.2019 um 05:44 Uhr

 TassoTuwas meinte dazu am 13.11.19:
Trekan, was dich auszeichnet ist, du denkst über den Tellerrand hinaus. Was du auch immer drauf hast, ich wünsche "Guten Appetit!
TT
Sin (55)
(13.11.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Sin (55) antwortete darauf am 13.11.19:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas schrieb daraufhin am 13.11.19:
Bei dem verwandtschaftlichen Familienschwein sollte die Entsorgung möglichst unauffällig über die Bühne gehen!
Ich weiß von nichts
LG TT

 Oggy (13.11.19)
"...konnte nachgewiesen werden, dass AfD Wähler 47% mehr Schweinefleisch auf dem Speisezettel haben als der Durchschnitts-Bundesbürger..."

Das muß ja auf den Charakter abfärben. Schweinerei!

LG,
Oggy

 TassoTuwas äußerte darauf am 13.11.19:
Oggy, ich kann dich beruhigen, alle genannten Daten stammen aus vertraulicher Quelle der Lügenpresse
LG TT

 LottaManguetti (13.11.19)
Das ist ja eine Sauerei! Fake News! Pork News! Roast pork News!

Ein flüssig lesbarer Text, mein Lieber! Wow! Jedes Wort sitzt, jeder Satz!
Er scheint aus dir herausgeflossen zu sein, ein Quell unterhaltsamer Wendungen. Ich finde ihn richtig gut geschrieben, so dass ich gern weiterlesen würde.
Gibts ne Fortsetzung?

Begeisterte Grüße
Lotta

Kommentar geändert am 13.11.2019 um 09:34 Uhr

 TassoTuwas ergänzte dazu am 13.11.19:
Finde ich auch Lottchen,
das sollte ein Wohlfühltext werden, ein Text um sich darin zu suhlen, am besten zu zweit
Grunzgrüße
TT

 AchterZwerg meinte dazu am 13.11.19:
" Roast pork News!"

Genau!

 TassoTuwas meinte dazu am 13.11.19:
Zwergi, ich kenne deine Gedanken!!!

 Access (13.11.19)
...was für ein köstlicher, gewitzter Text, herrlich!

 TassoTuwas meinte dazu am 13.11.19:
Ich finde sie auch lecker, die kleinen Marzipanschweinchen

LG TT
Fisch (55)
(13.11.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 13.11.19:
"Ein gehabtes Schwein", ich gratuliere, du hebst die Sprache auf ein unerwartetes Niveau!
LG TT

 AvaLiam (13.11.19)
Aus gesundheitlichen Gründen müssen wir ja schon länger auf Schweinefleisch verzichten.

Seit wir die Sau rausgelassen haben, geht es uns deutlich besser.

Dennoch gibt es ab und an Berührungspunkte...
so wie letzte Woche.

Der doofe Hund vom Nachbar, das Ferkel, hat mein Auto angepisst - und ich fühlte mich so - dieser Schweinehund.

Dafür bekam ich gestern einen Anruf von einem Kumpel, dass ich seinen alten Laptop haben kann. Der ist zwar nicht mehr ganz ok, aber brauchbar. Ich hab mich wie blöd gefreut, denn seine Tochter hatte die erste Option drauf, aber sie hatte dann doch abgelehnt...Schwein gehabt

quieklebendige Grüße - Ava

 TassoTuwas meinte dazu am 13.11.19:
Hallo Ava,
selbst wenn wir dem biologischen Schwein dereinst den Garaus gemacht haben wird es uns in der Sprache weiter leben.
Das Glücksschwein, die Rampensau, das Drecksschwein, die Schweinerei, Schweinchen Schlau, der Schweinhund, ist im guten, wie im schlechten unverzichtbarer Bestand einer gepflegten Kommunikation und wird es bleiben
Liebe Grüße
TT
Cora (29)
(13.11.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 13.11.19:
Danke für das Stichwort "Zertifizierung", da könnte ich sofort die nächste Satire schreiben!
TT

 EkkehartMittelberg (13.11.19)
hallo Tasso, ich habe abwechselnd gelacht oder fett gegrinst. Die Welt ist ungerecht. Unsereiner hat nie Schwein und nur öfter Dusel.
Schweinfreie Grüße
Ekki

 TassoTuwas meinte dazu am 13.11.19:
Hallo Ekki, das freut mich!
Mir ist zu Ohren gekommen, dass einige Leser geweint haben. Da sie sich aber nicht öffentlich äußern, kann ich nur hoffen, es war aus Mitleid, mit wem auch immer
Herzliche Grüße
TT

 AchterZwerg (13.11.19)
Allerköstlichst, lieber Tasso!

Du hebst das Forenniveau (auf deine verferkelte Weise) um glatte 75 %. - Mich wundert das nicht wirklich, gilt solch ein Schweinderl den Tierliebhabern doch als intelligente Kreatur - mit deutlicher Nähe zur Krone der Schöpfung.
Die alte Pardon (oder wars die Titanic?) hat überdies aufgedeckt, dass der stete Verzehr von Schweinbacke zu Mutationen führt, also der speisende Mensch allmählich selbst zum Schwein wird.
Das leuchtet mir ein. - Doch was ist, wenn der schon vorher eins war?
Ach, ich weiß ja auch nicht.
Die Welt ist so kompliziert geworden - ganz besonders die Ernährungswissenschaft - dass sich ein Spätrentner nimmermehr zurechtfinden kann ... *lautaufgrunz

Rosige Grüße
der8.

 TassoTuwas meinte dazu am 14.11.19:
Mein lieber Zwerg,
deine Gedanken bringen endlich die nötige Tiefe ins Gespräch.
Schöpfung und so!
Wer immer da geschöpft hat sei dahingestellt, Tatsache ist, die Verkomplizierung des Lebens besorgt der Mensch und nicht das Schwein, und wie wird es ihm gedankt?
Und ganz nebenbei, wer spricht vom Eber, keine Sau!
Der macht sein Ding und fertig.
So sind wir eber, ...äh, eben
Liebe Grüße Schnuffelchen
TT

Antwort geändert am 14.11.2019 um 06:57 Uhr

 eiskimo (13.11.19)
Eine Frechheit! Jeden Tag wird bei KV eine neue Sau durchs Dorf gejagt, aber heute kollektiv die Hatz mit allen Schweinen zu inszenieren - nee, das ist wirklich eine extreme Verschwendung!
Was bleibt denn dann für die kommenden Sau-Tage? Das ist Dir wohl Wurst.!
Vegane Zeiten kommen da auf uns zu, ahnt
Eiskimo

 AchterZwerg meinte dazu am 13.11.19:

 TassoTuwas meinte dazu am 13.11.19:
"Vegane Zeiten...", sage ich mal in Anlehnung an die Worte eines ehem. Bundespräsidenten, "...sind möglich. aber nicht lebenswert!"
Bis dahin wird noch so manche Wurst der Rhein hinunter schwimmen!
Gruß
TT

 Didi.Costaire (13.11.19)
Das ist wirklich ein gehaltvoller Text mit specktakulären Erkenntnissen. Jetzt fehlt nur noch ein Tipp, wie man sich gegenüber dem Kirschwein verhalten soll.
Schöne Grüße, Dirk

 AchterZwerg meinte dazu am 13.11.19:
Kirschwein? Einfach ignorieren! :)

 TassoTuwas meinte dazu am 14.11.19:
Gehaltvoll und kalorienreich will ich hoffen, denn zur Verdauung gehört auch ein guter Schluck, z.B. ein Kir irgendwas.
Ihr Feinschmecker
TT

 Teichhüpfer (13.11.19)
Das Schwein - ich war so vier Jahre alt, und mutig mich von zu Hause bis zum Bauern auf den Weg zu machen. Da war ein Holzgatter, in dem ein Schwein war, größer als ich. Ich ging da hin und sah, die Augen hatten eine Pupille und Iris ( 1966). Die Geschichte erzählte ich später einen Freund. Der konnte es kaum glauben, aber sagte ein paar Wochen später:" Die Augen wurden zurück gezüchtet, in ein Rot." Er hatte eine gute Beziehung zum Bauern, wegen Scheune und Strohballen.. Wir durften in der Scheune spielen, Weiter geht es mit (Musik), die kamen kurz danach mit dieser Gabel zwischen den Augen. Tja, die Schweine werden zu Versuchstieren in der Forschung benutzt. Die Geschichte sehe Mal nach.

Kommentar geändert am 13.11.2019 um 16:33 Uhr

Kommentar geändert am 13.11.2019 um 18:42 Uhr

 TassoTuwas meinte dazu am 14.11.19:
Wird gemacht.
Erinnert mich an der weltberühmten Roman "Der kleine Mann und das Schwein"!
LG TT

 Teichhüpfer meinte dazu am 14.11.19:
Mondsteinmärchen sind mir dazu eingefallen.
Stelzie (55)
(13.11.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 14.11.19:
Ich wünsche den Wutzens auch ein langes und lustiges Leben.
Nachdem sie sich im Auto anschnallen und Peppa nur noch mit Helm radelt, steht dem ja nichts mehr im Wege.
Noch was, was beruhigt
Liebe Grüße
TT
Agneta (62)
(13.11.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 13.11.19:
Agneta, Manipulationen beherrschen das tägliche Leben, und ja,
Leidtragende sind immer die kleinen Leute, man nennt sie auch "die armen Schweine"!
LG TT

 GastIltis (13.11.19)
Hallo Tasso,
die Lobby der Schweinezüchter, -händler, -lieferer, -verwerter, u.a. im Bundestag, ist aus dem Häuschen. Warum ich das so zuverlässig weiß? Weil ich deren Ehrenvorsitzender bin. Die Petitionen, die dir demnächst ins Haus flattern werden, haben insgesamt gesehen einen Heizwert, der ausreichen müsste, um die Klimaziele zu erreichen, ohne auch nur ein einziges Schwein ob seiner Abgase in Supermastanlagen gedanklich in Frage zu stellen. Die größte Sauerei an deiner Satire ist, und da überlege ich ernsthaft, dir die Freundschaft zu kündigen, dass sie mir nicht eingefallen ist. Aber selbst wenn, ich hätte es nie hinbekommen, sie güllemäßig so flüssig zu formulieren, dass selbst bei dem so beliebten Kirschwein mir nicht die Rippchen im Halse stecken geblieben wären, um mich jämmerlich verrecken zu lassen. Ein Drama von Trauerspiel, das sich uns eröffnet hätte, ohne einen Gedanken an die Schuldfrage zu verschwenden. Was heißt Gedanken? Wer sich solch leichtfertige Überschriften ausdenkt, ich meine ausheckt, stellt sich doch diesbezüglich von selbst an den Pranger. Wohl bekomme er dir. Uns. Allen. Überhaupt. Und ohne ernsthaften Gruß, es sei denn von Gil.

 TassoTuwas meinte dazu am 14.11.19:
Lieber Gil, ich darf dich in aller Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, obwohl es mir etwas peinlich ist gerade dich damit zu konfrontieren, dass es einer durchhumanisierten Gesellschaft keine Schuldigen gibt, sondern nur noch Opfer. Also du und ich!
Was das langfristig bedeutet müssen die zuständigen Gremien beantworten. Mein Ding war das Schweineschicksal neutral zu beleuchten und nun bin ich auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Nichts destotrotz werde ich auch diesmal deine Worte beherzige, mit ernsthaften Gruß verbleibe ich TT.
Al-Badri_Sigrun (61)
(13.11.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 14.11.19:
Hallo Sigrun,
ich kann dich gut verstehen.
Es gibt Dinge die möchte man gar nicht wissen. Dummerweise werden das immer mehr um uns herum und noch dummerer Weise, auch wenn wir die Augen zugemacht haben, bleiben wir von den Folgen nicht verschont!
Was ist zu tun???
Liebe Grüße
TT

 plotzn (17.11.19)
Saustark der Text, Tasso! Er platzt aus allen Schwarten vor lauter schweinische Wortspielereien und ironischen Mettaphern.

Liebe Grüße,
Stefan

 TassoTuwas meinte dazu am 18.11.19:
Stefan, du legst bekanntermaßen die Messlatte für einen Kommi sehr hoch, da braucht es schon einen Anlauf im Schweinsgalopp um die Hürde zu nehmen
Dank und liebe Grüße
TT

 harzgebirgler (05.12.20)
ein jeder esse was ihm schmeckt
solang kein mensch im kochtopf steckt!

toll geschrieben, gerne gelesen!

lg
harzgebirgler

 TassoTuwas meinte dazu am 06.12.20:
Schweine finden wir ganz nett
am nettesten als Kotelett

Herzliche Dank für Lob und Ehr
TT

 harzgebirgler (30.09.21)
hat einer schwein macht ihn die frau
nicht allenthalben schon zur sau.

lg
harzgebirgler

 TassoTuwas meinte dazu am 02.10.21:
Und ist die Frau ein Zahn ein steiler
braucht sie als Mann nen wilden Keiler!

LG TT
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram