Monolog für Klavier und Cello

Skizze zum Thema Idealismus

von  DanceWith1Life

Am Ufer der ...


Aufwachen, so flüchtig wie ein Schluck Wasser, prickelt durch meine Sinne, und da bin ich dann, hier und heute.

Tageslicht.

Ich habe nur wenige Sekunden bevor die Routinen die Kontrolle an sich reißen.

So vieles ist nur noch Routine, das meiste davon im Kopf, als wäre es zu anstrengend  selbst zu fahren. Die meisten davon quasi unbemerkt, soll heißen, ich bin der Ansicht, agiere in der Einschätzung selbstständig zu denken, während in Wirklichkeit eine Routine die ganze Sache fest im Griff hat.

Matrix, das Rechenzentrum, die Maschinen, die Verfolgungsjagden, das passiert alles im eigenen Kopf.

Zum Beispiel der Gedanke an den freien Willen.

Um so einen Begriff überhaupt zu verstehen, müsste ich mitten im Aufwachen die Kamera an mich reißen und in dessen Richtung wenden.

Da sieht die Routine schon lange nichts mehr.

Soll heißen Standardcheck, Tageslicht, yep, vorhanden in Kinoqualität.

Sauerstoff, ausreichend.

Körpertemperatur, yep, Standard für Säugetiere.

Aufnahmefähigkeit der sinnlichen Wahrnehmung, dem Alter des Tieres entsprechend gut.

Innere Rezeptoren, funktionieren, das Bedürfnis die Toilette aufzusuchen, Dringlichkeitsstufe medium.

Noch ein Schluck kalter Kaffee.

Gestern waren doch noch Lebkuchen... ah, sind noch zwei da.

Was war los?

Eilmeldung: Intro, "Alexa, einen Milchkaffee"

"Gibts irgendwas neues?

"Inmitten einer teilweise lebensbedrohlichen Viruserkrankung ändert ihre favorisierte Literaturseite ihr Outfit."

"Hahaha, netter Versuch, danke."

"Lass mal sehen."

"Ah, das Eingabefeld hat Schreibprogrammstandards bekommen, das ist gut."

"Sonst noch was?"

"Naja,"

"Was?"

"Ich weiß nicht, wie ich Mir das sagen soll, aber da draußen ist schon wieder die Hölle los."

"Also das ist ja nun wirklich nichts neues."

"Stimmt schon, aber die Dreistigkeit wirkt fast irreal."

"Was, noch irrealer als die Maskenpflicht?"

"Tausendmal irrealer."

"Innerhalb weniger Wochen wurden die weltweiten Rüstungsausgaben verdoppelt."

"Wie bitte?"

"Aber das hat doch seit der Erfindung der "mehr schussigen" nichts gebracht als mehr Tote."

"Ja schon, aber man muss sich verteidigen können."

"Da werden sich ein paar Leute ja riesig freuen."

"Aber wirklich nur ein paar."

"Und der Rest blutet."

"im Lockdown Zuhause"

"Aber das ist doch ein Ablenkungsmanöver."

"Hat aber funktioniert."

"Wie das denn?"


"Weil ihr die richtige Antwort darauf nicht gefunden habt. Man kann nicht mit Echos reden. 

Immer noch territoriale Lebenslücke im Unterbewusstsein, der Altzheimer der Geschichte, sozusagen.

"ALEXA; WAS SOLL DAS?"

Das schwarze Loch der Menschheitsentwicklung.

Beim letzten Soundcheck als Kratzer identifiziert, nichts bedeutendes, aber die Platte hängt, seit tausenden von Jahren. der DJ is wohl schon gegangen.

Nein, ich habe gut geschlafen, sehr gut sogar, ich suche nur den Boden der Tatsachen, total verspiegelt hier, ist das ein Jahrmarkt?



 


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Kommentare zu diesem Text


 Hobbes (25.04.23, 07:33)
Hallo DanceWith1Life,

wow! Wundervoller Text, liest sich wie ein Gedicht. Erinnert mich, was Genialität angeht, an den jungen Ian Fleming. Endlich bekommst du im Forum das Versprochene zurück.

Beste Grüße

Peter
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