MGTOW-Narrative V: Zeugungsstreik

Tragödie zum Thema Normen und Werte

von  Terminator

Es ist für vernünftige Menschen nicht mehr möglich, Kinder in diese Welt zu setzen!




Ein Narrativ, aus dem eine tiefe Weisheit spricht, und das trotz aller Widerlegungen durch Aufklärer wie Steven Pinker und Hans Rosling hartnäckig bestehen bleibt. Diese Aufklärer haben recht: wir leben in der besten Welt, die es jemals gab, und sie wird Jahr für Jahr besser! Falls du also willst, dass deine Kinder es besser haben als du es als Kind hattest, dann kannst du seit 75 Jahren nonstop Kinder in die Welt setzen. Und doch sagt dir die Intuition, die sich in diesem Narrativ ausdrückt, dass es nie falscher war als heute.


Wenn es im Leben darum geht, möglichst viele Sorten Wurst und Käse zu probieren, möglichst viele Länder als Tourist zu bereisen, möglichst viel Spaß zu haben, und dabei materiell und gesundheitlich gut zu leben, dann leben wir in einer so guten Welt, dass es uns durchaus wundern müsste, warum wir immer weniger Kinder haben. Nur noch dort, wo das Leben immer noch hart ist, haben die Menschen viele Kinder. Es geht dabei auch um die Altersvorsorge der Eltern, aber nicht nur darum.


Es ist zwar besser, materielle Güter zu besitzen als arm zu sein, aber nur für den, der schon lebt. Keiner würde ein Kind zeugen, damit dieses Kind reich ist und Spaß im Leben hat. Im Gegenteil: wenn dein Sohn voraussichtlich ein verwöhnter undankbarer Ochse wird, zeugst du lieber keinen Sohn. Wenn deine Tochter eine Schlampe wird, dann zeugst du besser keine Tochter. Das sprechen wir nicht aus, aber so handeln wir. Und wir bewundern nicht solche Eltern, die ihren Kindern den Arsch mit teuerstem Spielzeug vollstopfen, sondern solche, die es schaffen, dass aus ihren Kindern in einer narzisstischen und ultradekadenten Überflussgesellschaft anständige Menschen werden.


Für die Zeugung eines neuen Lebens sind nicht materielle Güter, sondern ein moralisches Gut entscheidend: wir wollen, dass unsere Kinder nicht bloß glücklich, sondern gut werden. Die Seele des Menschen lebt vom moralisch Guten, nur der Körper kann von Brot und Spielen leben. Wenn wir uns Sorgen um die Seelen unserer noch ungeborenen Kinder machen, dann wollen wir in einem Zeitalter wie diesem nicht, dass sie diese Welt betreten. Egal was wir (als aufgeklärte Atheisten) zu denken glauben, wir handeln so, als wären wir religiöse Fundamentalisten, und zwar indem wir in Sodom und Gomorrha kinderlos bleiben.


Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram