A und M im Glück oder Die Beichte

Nach dem Aufwachen im Wohnwagen am dritten Morgen ihres Urlaubs an der Ostsee verschlingen Agathe, katholische Journalistin aus Freiburg, und Michael, verheirateter Mann ohne Glauben aus Flensburg, ihre Augen ineinander.

Agathe flüstert: „Ich möchte heute Morgen keinen Sex, nur kuscheln“.

Wortloses Streicheln von Hüfte und Rücken, dann sanfte Tätschelei ihres Pos führen allerdings dazu, dass sie plötzlich so handelt als wäre sie auf einer Galopprennbahn. Beim Tutti ins Finale gellen Aufschreie über den Campingplatz, so dass die Urlauber frühzeitig erwachen, kurz bevor der Donner eines heranziehenden Morgengewitters alles übertönt.

„Potzblitz“, stöhnt Michael das erste Wort des Morgens in eine Donnerpause hinein.

„O Gott“, flüstert Agathe und verfällt in tiefes Schweigen, bis dieses von der nächsten Donnerwelle überrollt wird.

Jetzt hängen die verschwitzten Nachthemden im Gewitterregen.

Nach dem Urlaub bei der ersten Sonntagsmesse im Freiburger Münster beichtet Agathe ihre Sünde.

Der Priester spricht: „Ich höre, du bereust. Deine Sünde sei dir vergeben. Verbrenne das Nachthemd und bete an vier Sonntagen je dreißig Mal das Ave-Maria. Versprich, diesen Ehebrecher und Heiden aus dem Norden, wo früher die Wikinger herrschten, nie wieder zu treffen“.