Wir zwei

Gedicht zum Thema Abendstimmung

von  diestelzie

Wir zwei waren nie füreinander geboren,
doch haben wir ewige Treue geschworen,

verschmolzen im Netz einer hungrigen Macht,

verlebten wir Tage und durchbrachen die Nacht.


Vor uns lag das Leben in leuchtenden Farben,
hinter uns liegt nun eines mit häßlichen Narben,

hauchfein ihre Spuren und tief im Gewissen,

nicht eine davon möchte ich je vermissen.


Wir zwei waren nie füreinander geboren
und haben uns wieder und wieder verloren,
im Sumpf der nie endenden Gleichgültigkeit,
im Blindflug vorbei an den Schätzen der Zeit.


Heute Abend scheint unsere Sonne tiefrot,
erzählt uns vom Tag und verkündet den Tod.






 















 









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Kommentare zu diesem Text


 GastIltis (16.10.23, 18:34)
Hallo Kerstin, sehr tiefgründig, dein „Wir zwei.“
Ob man den Text auch umdrehen könnte? (z.B. stets für nie in der ersten Zeile). Ich will es nicht auf den Versuch ankommen lassen, weil deine Zeilen sonst ihre Eindringlichkeit einbüßen. Und das wäre doch schade.
Liebe Grüße von Gil.

 diestelzie meinte dazu am 16.10.23 um 18:54:
Das ist eine geniale Idee, lieber Gil. Sozusagen eine Gegendarstellung 😊. Der Gedanke gefällt mir, und wer weiß, eines Tages fällt mir auch das Passende dazu ein 🤔.

Danke für deine Worte und auch für deine Empfehlung. 

Liebe Grüße 
Kerstin ☀️

 Perry (17.10.23, 15:58)
Hallo Kerstin,
manche Liebe lebt von Gegensätzen und bleibt doch unauslöschbar.
Erst im Tod zeigt sie ein ewig lächelndes Gesicht.
Gern hineingefühlt und LG
Manfred

 diestelzie antwortete darauf am 17.10.23 um 17:54:
Es sind immer die Gegensätze die aufeinander anziehend wirken und das Leben, die Liebe unter Spannung halten, manchmal auch unter Hochspannung. Danke fürs Hineinfühlen.

Liebe Grüße 
Kerstin

 Teichhüpfer (02.01.24, 02:22)
Kerstin, wie der Osten geöffnet wurde, lag ich als Tod gesagter auf der Intensivstation. Es war ein Freundin, die mir das Leben wieder gegeben hat. Da sind so vom Kindesalter an, die ich noch lieb habe. Das Gänseblümchen, Sie liebt mich, Sie liebt mich nicht. Da fing das an. Dein Name in Gottes Ohr, aber mit Kerstin wollte ich in Kriegszeiten im Teutoburger Wald zelten.
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