WEIHNACHTLICHE NACHLESE
Gedicht zum Thema Fantasie
von harzgebirgler
DIE BESCHERUNG IST GELAUFEN -
FREI HAT JETZT DER WEIHNACHTSMANN
UND DARF RUND EIN JAHR VERSCHNAUFEN
WAS JA NUN NICHT JEDER KANN...
...wie man hier unschwer sehen kann
erholt der brave weihnachtsmann
sich vom bescherungsstress am strand
mit einem longdrink in der hand
er hat die kinder schön beschert
das ist voll aller ehren wert
und drum gibt’s zum normalen lohn
noch urlaubsgratifikation
halbnackt liegt er im liegestuhl
nicht am versifften swimmingpool
nein am strand liegt er und blickt
aufs off’ne meer total entzückt
die sonne scheint es rauscht das meer
war’n seine batterien fast leer
lädt er sie auf nun liebend gern
weit weg von weihnachtsbaum und -stern
drei hulamädchen zeigen bauch
den hat der weihnachtsmann zwar auch
nur nicht so sexy nein mehr dick -
sein lack ist ab, sie sind todschick!
doch surft er immerhin sogar
- das bild beweist’s - ganz wunderbar
und nimmt die welle echt perfekt
wodurch erhellt was in ihm steckt
[hat er von robby naish gelernt
der wohnt ja gar nicht weit entfernt
diese wahre surf-legende
legendär selbst in oostende
wo der "maskenmaler" lebte
dem noch surfing kaum vorschwebte -
nein herrn james sidney ensor
schwebte surfen nimmer vor]...
*
ein weihnachtsbaum ist keiner ohne kerzen
doch kerzen braucht der mensch das ganze jahr
denn würde man so zündkerzen ausmerzen
es wär’ für autofahrer echt furchtbar
sie kämen überhaupt nicht von der stelle
der motor spränge überhaupt nicht an
elektromotor’n sind da sonderfälle
weil man die ohne kerzen starten kann
der zündfunke von zündkerzen entzündet
den kraftstoff sei es gas oder benzin
was in das laufen des motores mündet
ein fiaker in wien fährt ohne ihn -
hat auch nur zwei ps sprich pferdestärken
die kein produkt sind von motorenwerken...
*
Der Nussknacker der knackt die Nuss
auch weiterhin weil er das muß -
ist ja nun schließlich sein Beruf
für den ein Schnitzer ihn erschuf
der ist im Erzgebirg’ daheim
nutzt für sein Werk viel Holz und Leim
und stellt daraus den Knacker her
der Nüsse knackt - das ist schon schwer
und man muss wissen wie es geht...
wenn dann der Bursche erst mal steht
wird er natürlich dekoriert
was auch in Handarbeit passiert
sieht wehrhaft aus wie ein Husar
stellt König Förster Wachmann dar
hat Arme Beine Körper Kopf
trägt meistens Bart und selten Zopf
schaut überdies recht grimmig drein
so ist es Brauch so soll es sein:
wer immerzu nur Nüsse knackt
der freut sich nicht - der Grimm der packt
ihn bei der vielen Knackerei
denn mehr als Spaß ist Zwang dabei
und manche Nuss - das ist bezweckt -
hat Knackers Miene schon erschreckt
der bleckt die Zähne groß und weiß
das arme Nüsslein barmt ’Ach beiss'
bloß in die Schale nicht den Kern!’ -
Nussknacker denkt ’Das hätt'st du gern!’
und sperrt den Hals sperrangelweit
per Hebel auf zur Weihnachtszeit
und knackt die Nüsse wie er soll
doch dies bestimmt nicht ohne Groll
du weiß ja jetzt aus welchem Grund
stell dir nur vor es wär dein Mund
der ständig Nüsse knacken muss -
vorprogammiert ist da Verdruss...
*
nad & sein brad, man glaubt es kaum,
treiben´s selbst unterm weihnachtsbaum:
nicht nur die kerzen an ihm leuchten
nein festtagsglanz liegt auch auf feuchten
ziemlich agilen körperteilen,
die stramm zum weihnachtseinsatz eilen...
das schöne lied ist grad verklungen
von einer ros, die zart entsprungen,
gesungen von ´nem kinderchor,
da flüstert nad dem brad ins ohr:
“vom himmel hoch, das ist nicht schwer
bei so viel reiz, komm ich jetzt her
und lasse meine glocken klingen -
du, süßer, hörst gleich englein singen“...
der gabentisch ist schön gedeckt
und tiefempfänglich hochgereckt...
brads reinlichkeit im gästehaus
erhöht nads freud´ am festtagsschmaus.
kaum steckt der braten in der röhre,
hört brad tatsächlich engelschöre
genau wie nad, die mahnend tönen:
““würden wir so wie ihr zwei stöhnen,
schmiss´ gott uns in geweihter nacht
zum himmel raus zur schneesturmwacht!
spart euch mal eure weihnachtsständer
für eine zeit auf im kalender
die weder uns noch gott pikiert,
der sich ansonsten auch nicht ziert -
doch die empfängnis, wie bezweckt,
war immerhin ganz unbefleckt!““
luhja, sag i!