anodos

Prosagedicht

von  beneelim

wenn der sturm kommt
in den ecken, in den staubigen
ecken
ringt die kinderschar
leise unter dem dach ihrer hände
um feuer

die türen die türen
malt sie rot in den schatten
mit fingern die
haben wir gestickt
von dem nass unsrer köpfe

die türen,
die schweren
die kammern,
die dunklen

lasst sie graben -
nach feuer, und tiefer
nach klingendem licht
nach dem fremden,
der heißt:
der täufer des tages

am anfang war nichts,
als die hand
und der zitternde schoß
und das haar das
sich sträubt in der
sinkenden stille

wenn die kinder
die offenen münder
die trockenen zungen
hinauf an das dunkel führen
und die luft
ihren tausendsten tag
in den plüschigen kerkern
abgestanden hat

wenn die traurigen augen
dem schrei ihrer täuschung
erliegen
steht der himmel
fällt der himmel
von wolken und asche und
licht und von
allen diesen namen
die sich verheimlichten

am anfang, am ende
im namen des sturms
trägt der tod
das kleid eines kindes

er war zu laut für das geschäft
einer fröhlichen welt
in den kammern,
den dunklen
barst das dach vieler hände

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Kommentare zu diesem Text


 Bergmann (09.05.08)
Eine Art Kinderfuge.
Sehr sehr gut!
Das Gedicht allein wird mir wohl eine Kolumne wert sein.
(Kommentar korrigiert am 09.05.2008)
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