Kreativität und Kunst

Aphorismus zum Thema Kunst/ Künstler/ Kitsch

von  Momo

Echte Kunst kann man nicht lernen, denn diese erwächst nur aus der schöpferischen Kraft, die aus dem Nicht-Gewußten entsteht, aber des Gewussten bedarf, um wachsen zu können.

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Kommentare zu diesem Text

MarieM (55)
(31.07.08)
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kata (64) meinte dazu am 31.07.08:
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 Momo antwortete darauf am 31.07.08:
@ Marie und kata
Echt – wie echtes Gold, echtes Silber, echte Edelsteine – keinen Verschnitt, keinen Modeschmuck, auch keine Schminke, die meint, nur mit den passenden Zutaten schon zu dem passenden Ergebnis zu kommen. Ansonsten könnte man alles unter dem Begriff Kunst zusammenfassen: von den ersten Malversuchen eines Kindes (die durchaus auch als erste künstlerische Gehversuche verstanden werden können) bis hin zur reinen Beherrschung des Handwerks, das zwar auch herzeigbare Ergebnisse bringt, die zum Broterwerb reichen, aber wenn die „Seele“ fehlt, fehlt etwas. Manchmal sieht man es auf Anhieb oder nimmt es auf andere Weise wahr, manchmal dauert es länger.

Die Gegenaussage wäre: Alles lässt sich erlernen, das Schreiben, das Malen usw.., sicher, das Handwerk schon, aber in der Kunst geht es doch um die Aussage, nicht wahr, sie soll/will doch etwas in uns ansprechen, dass sonst nicht angesprochen wird und wie soll das möglich sein, wenn sie aus einem oberflächlicheren Bereich entstand. Diese schöpferische Kraft, die etwas wirklich Neues entstehen lassen kann, kommt aus einem wesentlich tieferen Bereich, der der bloßen Wissensvermittlung verschlossen ist. Und wenn man mit ihr arbeitet, hat man manchmal das Gefühl, wenn man vor dem fertigen Werk steht, dass man das selber gar nicht gemacht hat. Dazu muss vielleicht noch die Geisteshaltung erwähnt werden, die bewahren und schaffen möchte.
Diese schöpferische Kraft, denke ich, ist das Wichtigste, was nicht gleichzusetzen ist mit Authentizität, die ist natürlich Voraussetzung.
Auch Leute, die sich neue Waffensysteme ausdenken, sind ja durchaus kreativ und schöpferisch tätig, nur würden wir sie ja wohl nicht als Künstler bezeichnen.

So, Marie, jetzt hast du auf deine kurze Frage ganz viel Antwort bekommen :)
Ich danke dir für dein Interesse und auch dir, Kata.

Liebe Grüße
Momo
Caty (71) schrieb daraufhin am 31.07.08:
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 Momo äußerte darauf am 31.07.08:
Liebe Caty,
wie ich auch im Apho schrieb, ist das Gewusste, also das Handwerkliche unabdingbar, um die Anlage, das Künstlerische, groß werden zu lassen. Und ich bin mit dir einer Meinung, dass es Handwerk allein auch nicht sein kann.
Im Idealfall hat man es (das Handwerk) so perfektioniert, dass man es einfach vergessen kann.

Mit dem *Abschieben der Kunst ins Mystische* habe ich ein kleines Problem. Das Wort „mystisch“ ist ja heute mehr zu einem Schimpfwort verkommen und man ist leicht geneigt, alles, was in seine Nähe gerückt wird, zu verspotten oder nicht ernst zu nehmen. Das Wort meint *geheimnisvoll, dunkel* und deckt damit die ganze Bandbreite der menschlichen Existenz ab, die ihn schon immer sehr beschäftigt hat. Es entstand sogar eine Kunstrichtung, der Surrealismus, und nicht zuletzt entstammen alle Gefühle, Sehnsüchte und Träume aus diesem Bereich. Philosophische Gedanken beschäftigen sich mit ihm und wenn wir beten oder Drogen nehmen, versuchen wir eine Anbindung an diese Ebene zu bekommen. Also, ich finde, dass du den mystischen Aspekt vielleicht ein wenig unterschätzt.
Liebe Grüße
Momo

 Elén ergänzte dazu am 31.07.08:
Kunst ist wesentlich, - demzufolge im A l l g e m e i n b e g r i f f nicht möglich. - Ende.

:) lg

Edit: sorry, ich wollt mich eigentlich nicht euren Dialog störend hier drunter spachteln, sondern separat. Ein Versehen..
(Antwort korrigiert am 31.07.2008)
Caty (71) meinte dazu am 31.07.08:
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 Elén meinte dazu am 01.08.08:
#

zit.: Kunst ist nämlich etwas sehr Reales. __ Na, für einen Tauben ist Beethovens 9. nicht real und für den Blinden gibt es sicher was Realeres als Da Vinci. - Sohin: W e r gibt dem Kunstwerk die Realität? Der Künstler oder das Publikum?

zit.: Die Mystik ist eine religiöse Strömung. __ was ist eine religiöse Strömung? Je nachdem welchen Hut der Götze grad trägt und wo er damit hingeht? bzw. -

zit.: Auch Leute, die sich neue Waffensysteme ausdenken, sind ja durchaus kreativ und schöpferisch tätig, nur würden wir sie ja wohl nicht als Künstler bezeichnen. __ Mh, Einstein bleibt Wissenschaftler, Nobelpreisträger und Pazifist, Sozialist, obwohl seine Errungenschaft jeden Moment die Welt in einem kleinen Krümel verwandeln könnte. - Wie kommst du drauf eine Inspiration zu be-werten?

zit.: Ihre Ursprünge gehen auf eine religiös-politische Geheimlehre aus Griechenland zurück, selbstverständlich ist sie in diesem Kontext dunkel und geheimnisvoll. __ Und dann kam Aristoteles und stieg hinab in die dunkle Grube :)


lg
(Antwort korrigiert am 01.08.2008)

 Momo meinte dazu am 01.08.08:
@ Caty
Deine Definition von Mystik ist korrekt, mystisch in diesem Zusammenhang bezeichnet daher etwas Dunkles, Geheimnisvolles, also alles, was mit unserem Verstand nicht faßbar und be-greifbar, aber durchaus existent ist, es sei denn, dass man alles, das diesem Bereich zuzuordnen ist, nihiliert.
Vielleicht ist die Vorstellung von Spiritualität bzw. von Gott der größte Hemmschuh bei der Annäherung dieses Themas.
L.G.
Momo

@ Elén
Realität, also in die Wirklichkeit treten, entsteht wohl immer durch Seiendes, das vom Bewußtsein gesehen wird. Somit meine ich, gibt zuerst einmal der Künstler dem Kunstwerk die Realität und erst in zweiter Linie das Publikum, denn auch, wenn es kein Publikum gäbe, wäre ein Kunstwerk immer noch ein Kunstwerk.

Mystik ist eine religiöse Strömung - was ist eine religiöse Strömung?
Setze dagegen: Mystik ist die Suche nach sich "Selbst" und damit frei von jeglicher religiöser Dogmata.

Zu deiner vorletzten Frage: Weil es in meinem Apho um Kunst geht.
Nun, es gibt vielerart von Inspirationen, die, wenn man gerade in unserer deutschen Vergangenheit einmal zurückblickt, nicht alle segensreich waren.
L.G.
Momo
Mitternachtslöwe (27)
(01.08.08)
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Caty (71) meinte dazu am 01.08.08:
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 Elén meinte dazu am 01.08.08:
wie es in a l l e n Religionen dieser Welt aussieht, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich beobachte nur, dass der Fundamentalismus radikaer wird und der Katholizismus speziell in Österreich a) über die Zeit der Aufklärung an Macht verliert und b) der Mensch sich sehnt nach dem, was der Pfaff seit Zeiten Predigt, was aber so nicht recht kommen will: die Große Erlösung. Schinbar gestaltet sich das Drama eher nach Babylon hin. - Der Mensch ist in der Gesellschaftsordnung zum Konsument geworden, er ist der Sklave des Kapitals und er konsumiert Gott genauso wie den internationalen Billigmarkt. Er ist leer, er leidet an seiner Entfremdung und sehnt sich nach sich und wo früher ein Gott das große Loch stopfen konnte, kann er es heute nicht mehr. Da kauft man sich schon lieber ein multifunktionales Handy incl. 7 Klingeltönen gtatis. Wer hat der hat. Und, wenn schon nicht Gott, so zumindest den neuesten Klingelton.

Von Zensur hab ich nichts gesagt.

lg
(Antwort korrigiert am 01.08.2008)

 Momo meinte dazu am 01.08.08:
@ Mitternachtslöwe
Ja, so in etwa ist es gemeint.
Mit dem beweisen ist das so eine Sache. Ich glaube, dass alles, was uns wirklich wichtig ist, gar nicht zu beweisen ist. (Das ist mal einfach so eine Behauptung von mir).
L.G.
Momo
Mitternachtslöwe (27) meinte dazu am 02.08.08:
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MarieM (55)
(01.08.08)
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 Momo meinte dazu am 01.08.08:
Liebe Marie,
Kunst ist wesentlich im Sinne von Grund-legend, fundamental, substantial - aber dann liege ich doch gar nicht so falsch und schließe mich eurer Einschätzung bedingungslos an.

Die Definition von Kunst ist immer von der jeweiligen Epoche bzw. der jeweiligen Gesellschaftsform abhängig und unterliegt, wie auch die Werte und Normen, einem ständigen Wandel.
Ein guter Apho sollte schon eine allgemein gültige Aussage wiedergeben.
Da das aber bei dem Begriff der Kunst demzufolge gar nicht möglich sein kann, muss sich eine Aussage über sie notwendigerweise auf die zur Zeit gültige Begriffsdefinition beschränken oder ihr eine subjektiv als wahr empfundene Aussage anhaften.

Ich freue mich aber, dass dieser Apho offensichtlich eine rege Diskussion über Kunst ausgelöst hat.

Liebe Grüße in deinen Tag, Marie
Momo
MarieM (55) meinte dazu am 01.08.08:
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