Want 2 Be Like A Hero(in)

Text

von  ZornDerFinsternis

Wenn der Regen kreischend auf kalten Grund tropft, tanzen die Blätter schwermütig im Wind davon. Hoffnung lacht, während sie auf ihr Ende zu läuft. Ameisen krabbeln schutzsuchend in den dunklen Wald hinein. Mücken schwirren federleicht durch die kalte Luft, die messerscharf schneidet. Blumen fangen zu weinen an, tropfen bunte Tränen in den dunklen Tag hinein. Kastanien rollen, wie bunte Murmeln durch Schlamm und knietiefe Pfützen. Mäuse kämpfen ums Ertrinken. Regenwürmer haben diesen Kampf schon aufgeben müssen. Nur ich stehe hier. Mitten in diesem merkwürdigen Bild. Setze mich in die stachelige Kastanienhülle, breche zwei Äste einer Linde, und ruder tiefer in die Nacht. Der Regenbogen grinst zu mir herab. Verneigt sich vor mir, und ich paddel weiter. Ins Licht der tiefen Nacht. Strenenstaub benetzt Haut und Haare. Lichterglanz fällt von mir ab. Der Wind säuselt ein andächtiges Lied, die Melodie kenne ich nicht. Der Herzschlag und das Schlagen der Ruder, gehen ineinander über. Atmen brauche ich nicht. Die Liebe treibt mich durch das Leben, vorbei an violetten Häusern und Dornenbüschen aus Stacheldraht und Tod. Über Gräber und Wiesen fliege ich, mit meinem Paddelboot, davon. Rabenkrächtzen ist mein Kompass. Das Blut das die Zeit vergoss, schlängelt sich wie der Nil, durch Wüsten aus Schnee. Bienen und Hummeln folgen dem lieblichen Gestank der Rosen, die aus dem zuckenden Herzen, wachsen. Es liegt dort. Weit hinter mir. In Staub und Dreck. Blutet und schreit. Und es ist still. Das kleine Nussboot droht zu kentern -  Sorgen mache ich mir nicht. Meine Lippen formen ein kaltes Lächeln. Schwarzes Gefieder wächst aus meinem Rücken. Breite stolz die Schwingen aus. Blicke auf das Irrenhaus unter mir, zurück. Erklimme die Leiter zu den goldenen Himmelspforten. Klopfe an, und die Wolken unter mir brechen auf. Falle, und die winzigen, pechschwarzen Federn wirbeln um mich her. Schreie verlassen meine Kehle, und kein Ton malt schreckliche Bilder in den Sternenhimmel, hinein. Schmerzen und Hitzewellen überkommen mich. Der Schmerz in den Adern des linken Arms, ist kaum zu ertragen. Starre an die weiße Zimmerdecke. Kälte und Hitze streiten um einen Platz, irgendwo in mir. Mein Hirn krampft, atmen fällt schwer. Der Puls rast und Schwindel kommt vor der Übelkeit. Kotzen kann ich nicht. Wieder bin ich hier angekommen. In diesem verdreckten, kleinen Loch, in dem ich hause. Müllberge, schlechte Luft und Dunkelheit erwarten mich mit offenen Armen. Die Nadel grinst mir vom rußbeschmierten 2€-Löffel entgegen. Noch immer rinnt Blut, aus dem Arm. Die Reise geht zu Ende – hoffentlich, sagt das mein Leben bald auch.

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Kommentare zu diesem Text

Asvika (23)
(25.09.09)
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