Bald

Text

von  ZornDerFinsternis

Wo ging unser Stern unter? Ich kann ihn nicht wiederfinden. Welcher Dämon entriss deine Schwingen; lies dich elendiglich in Einsamkeit und Blut ertrinken? Woher kommen die Schnitte an deinem blassen Leib? Welche Liebe schnitt dir bis auf die Knochen herab? Wohin ist deine Würde geflüchtet? Wo hat sich deine Hoffnung erhangen? Wo sind unsere Gedanken, Gefühle und Träume ertrunken? Wo ist dein Lachen verloren gegangen und, welcher Schmerz wird noch kommen? Noch auf uns warten? Sag, belastet dich das Sein; dieses Leben, genauso sehr wie mich? Bruder, sag, erträgst du dich bloß, wenn Blut deine schneeweiße Haut küsst? Erwärmt dich das rote Nass aus deinen Adern mehr, als alles andere? Kann dir noch jemand Hoffen schenken, oder, ist längst alles verloren? Haben wir diesen Kampf, ums „Überleben“, haben wir ihn nun endgültig verloren? Statt das Schwert gegen den Feind zu richten, richte ich es lieber gegen mich. Statt anderen Leid zuzufügen, die mir Leid antaten, bestrafe ich mich. Lieber ich, als jemand anderes. Ich sterbe. Jeden Tag ein bisschen mehr. Und du verschließt deine Augen davor. Vor dir. Und vor mir. Vor dem schwachen Lächeln, das blass durch die Wolken dringt. Versucht, deine Tränen zu trocknen. Sag, wo ist unser Engel hin, der uns die Schmerzen nimmt? Haben unsere Worte jemals etwas bedeutet? Haben wir, jemals, jemandem, etwas „bedeutet“? Wo ist der Anfang und wo das Ende, dieses Teufelskreises? Ist ertrinken nicht schön? Eine Kugel im Kopf – das Hirn durch den ganzen Raum verteilt und die Wand mit Blut gesprenkelt? Sag, gibt es in dieser Welt etwas schöneres, als zu sterben? Sich das „Leben“ zu nehmen? Den letzten, kümmerlichen Hauch von Würde, in seinem Innersten zu bewahren, und einfach „Abschied“ nehmen? Das Leid und alles andere hier, zu verlassen? Sag, sind die Wolken heute Nacht nicht unglaublich schön? Meinst du, sie würden uns weit genug von allem hier, davontragen? Meinst du, wir würden uns heute, nach 3 Jahren, endlich wiedersehen? Wo wirst du auf mich warten? Wirst du auf mich warten? Ich liebe dich, weißt du es noch? Erkennst du mich noch, ohne mich sprechen zu hören? Erinnerst du dich an unseren Traum, den ich vergaß; der mit dir starb? Kannst du noch einmal so unbeschreiblich schön für mich lächeln? Mich in deine Arme schließen, und nicht mehr loslassen? Gibst du mir die Kraft? Die Kraft dazu, dieses Elend, endlich hinter mir zu lassen? Wirst du der Engel sein, der am Ende der Dunkelheit steht, mir seine Hand reicht und mich fort in die Ferne trägt? Wie viele Rosen muss ich noch über deinem Kopfe welken sehen, bevor ich wieder bei dir sein kann? Wer wird dann an deinem Grab stehen? Wache halten? Versuchen, dich am Leben zu halten, obwohl du schon lange nicht mehr bist? Wird es jemandem auffallen, wenn ich nicht mehr wäre? Wenn ich die Ewigkeit, an deiner Seite suchte? Sag, wie tief ist all das Leid und aller Schmerz, der uns noch wiederfahren muss? Kann ich aus diesem endlosen Loch, überhaupt jemals, lebendig empor klettern? Wohnst du noch in den Trümmern meines Herzens? Schlägt dein Herz noch für mich, auch, wenn es das, eines Toten ist? Weint der Himmel wegen dir? Wegen uns? Weinst du? Wegen mir? Ich vermisse dich auch. Ich hoffe, du erinnerst dich an mich. Ich komme zu dir zurück. Bald…


Anmerkung von ZornDerFinsternis:

I Can't See Ur Star...

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

VomLebenVerraten (28)
(23.10.09)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram