Adlatus

Text

von  Akzidenz

Wennschon Ich das, was Ich mein Antecedens nenne, dort, von denen Ich gehoben, natürlich zu wertachten glaube, habe Ich die Mutter doch nie zum Menschen gemacht; Mutter, das ist der Übermensch, welcher mir das Leben gab. Einst in Mutters Schoß gelegen, ward mein mutterschößliches Gespür alsbald die Wehmut eines kühnen Knaben, welcher da seiner Theosis schwor, zu leben, bis dass er in dieselbe einsehen würde, um zu erkennen: Geburt ist Trauma. Und nunmehr, da finde Ich Gründe, Ursuppen und alte Reisen über alles, welches ohne Deine Wunde nie dasselbe dieser Tage wäre.

Für Dich sind die Menschen immer ein Gespräch gewesen; Du machst Dir mit Vorliebe leicht, woran andere zu zerbersten drohen, oder wo sie nichts von all den Dingen ahnen, die Dich in Deine Launen bringen. Deine Logazitäten und die ewigen und schwarzen Reuen, wenn der Wasserhahn falscht abläuft, ob die Stube schon gereinigt oder die Menschen, die uns zu Besuche, in ein paar Tagen, Gäste werden, nicht wissen, wie wir wirklich leben - das ist mitunter ganz Dein Liebreiz schon. Und wenn wir schwarze Galle tranken, in den Decken und den Nächten, in denen Ich vom Fieber träumte, weiß Ich heute, wie Ich liebe. Ganz innerlich, das muss Ich wissen, Mutter, ist es Kehrseite des Dioramas, das wir von Innen nach außen hinstreben? Und das musst Du von mir wissen, mein Vorleben, vor Deiner einst, mit dem Du mich gesegnet hast; und Liebe - reiche Ich Dir dafür? - zu sagen, dass Du die Wälder in mir wecktest. Denn bist ganz Du, meine Mutter, Leben und die Liebe vor mir, und Prolepsis, und eine Gestalt, die ohne Kind nichts wär, wie Gott.


Als der die Gründe hat, zu leben, denn wer nicht lebte, sie nicht hätte,
getrösten wir der Urgewalt, den höchsten aller Gründe nur . .

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram