Der Silbervogel

Gedicht zum Thema Morgenstimmung

von  Georg Maria Wilke

Der Silberschnabel hackt die Wolkenfrucht,
  die flüchtend vor dem fahlen Glanz der Nacht,

das kühle Erz sprüht lila Funken,
  wenn scharfe Sichel schneidet welken Mohn,

ein jeder Traum, ein gestreckter Schwanenhals,
  der den Gesang mit seinem Tode paart,

schwarz strömt die Ruhe verborgener Asche,
  die über ausgebranntes Feuer weit gestreut –

Die Schwingen des Mondes
                                krümmen das Firmament,
                  nur ein Laut entflieht
                              in den wogenden Wind
                und der Silbervogel fällt
                                    in den flüchtigen Morgen,
                  begräbt das Dämmerlicht,
                                      wenn der Nachtglanz erlischt.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (10.11.11)
Morgenstimmung wunderbar eingefangen. LG

 EkkehartMittelberg (10.11.11)
Schöne surreale Traumbilder auf der Schwelle der Nacht zum Morgen.
LG
Ekki
SigrunAl-Badri (52)
(10.11.11)
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