Zeitwende

Gedicht zum Thema Tod

von  Momo

Der Tod ist nur der Zeit ein Diener
die meiner Zeit nicht dienlich ist.
Er sitzt mit mir an einer Tafel
und klaubt die Krumen von dem Tisch.

Als ob es reichen würd für noch ein Maul
frisst er mir alles fort.
Soll er doch tunlichst gehn zum Teufel
war Tod und Teufel nicht ein Wort?

Schon neigt mein Vorrat sich dem Ende
ich spüre, wie die Kraft versiegt.
Er wird auch mir am Ende dienen
mit jener Zeit, die vor mir liegt.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (12.02.12)
Der Tod mag noch so gefräßig sein, richtig betrachtet ist er nur ein Diener. Eine schöne Vorstellung in einem Gedicht, das mit Zuversicht endet.
LIebe Grüße
Ekki
chichi† (80) meinte dazu am 12.02.12:
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 Momo antwortete darauf am 13.02.12:
@EkkehartMittelberg
Gerade kranke und sehr alte Geschöpfe werden ihn so sehen, und alle anderen wird die Zeit es lehren. Aber aus einer objektiveren Sicht betrachtet dient er doch nur dem Leben, das über ihm steht.
Vielen Dank für deinen Kommentar, Ekki, und liebe Grüße
Momo

@Chichi
Auch dir herzlichen Dank.

Liebe Grüße, Momo

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 13.02.12:
Ja, Momo, letztlich dient er dem Leben. Wie es so oft mit der Wahrheit ist, sie ist nicht leicht zu begreifen.
Ekki

 Georg Maria Wilke (12.02.12)
Du "malst" da, bzw. beschreibst ein sehr ungewöhnliches, aber inetressantes Bild des Todes. Auch die "vermutliche" Nähe, oder Identität zwischen Tod und Teufel hat gar mittelalterliche Züge.
Ein mehr als anregendes Gedicht.
Liebe Grüße, Georg

 Momo äußerte darauf am 13.02.12:
Na ja, die „„vermutliche" Nähe, oder Identität zwischen Tod und Teufel“ ergibt sich eben daraus, dass nach dem Sündenfall alles geteilt war, sogar der „liebe“ Gott spaltete sich auf in Gott und Teufel.
Den Teufel und die Sünde, auch den Tod, gab es im Urzustand nicht, und dass der Teufel mindestens ein Stockwerk unter dem Himmel angesiedelt war, liegt in der Natur der Dinge. Außerdem haben beide, Tod und Teufel eine negative, dunkle Energie.

Vielen Dank, Georg, und liebe Grüße

Momo
Steyk (61)
(12.02.12)
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 Momo ergänzte dazu am 13.02.12:
Beides, das Leben und der Tod sind in uns seit unserem ersten Atemzug.
„Manchmal hören wir ihn atmen.“
Berührt er uns nicht in jeder Depression, in jedem akuten Angstzustand (ohne erkennbaren Grund), in jeder Zerstörungswut, in jeder destruktiven Grundhaltung? In jedem Hass, der sich z.B. in Kriegen und Morden äußert, ist auch immer die Macht des Todes wirksam.

Den Gevatter Tod mit der Sense in der Hand, den nehmen wir nicht so oft wahr, aber er hat viele Brüder, eine weit verzweigte Verwandtschaft.

Ich dank dir, Stefan, und freu mich über dein Lob. ;)

Liebe Grüße, Momo
magenta (65)
(13.02.12)
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 Momo meinte dazu am 13.02.12:
Ich bin nicht unbedingt gläubig, magenta, jedenfalls nicht, was man darunter versteht, aber ich bin überzeugt von der Reinkarnation.

Mit Dank und zuversichtlichen Grüßen
Momo
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