Moderne Könige

Glosse zum Thema Macht

von  loslosch

Quidquid delirant reges, plectuntur Achivi (Horaz, 65 v. Chr. bis 8 v. Chr.; Epistulae). Was die Könige an Wahnsinnigem treiben, müssen die Achäer (die Völker) ausbaden.

Ein zunächst - historisch - überzeugender Gedanke. Doch heute sind die Koordinaten verschoben. Marschall Josip Broz Tito (1892 bis 1980) hat bis zu seinem Tod die schwelenden Konflikte unter den auseinanderstrebenden Volksgruppen Jugoslawiens eindämmen können. Der hoch über dem syrischen "Volk" schwebende Baschar Hafiz al-Assad (geb. 1965) hat durch strenges Regiment die religiösen und stammesmäßigen Konflikte unterdrückt. Beide Male wurden und werden durch den Abgang von "modernen" Königen keine Konflikte gelöst, sondern die bisher unter der Decke gehaltenen mit Sauerstoff versorgt. Völlig neue Szenarien.


Anmerkung von loslosch:

Verfasst am 6.12.2012.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (29.07.13)
Wenn wir die Yellow Press mit ihren Anbetungsstories über Königshäuser außen vor lassen, muss man festellen, dass gut gedrillte Demokraten auf ganz unterschiedliches monarchisches Verhalten reflexartig verallgemeinernd negativ reagieren.
Deshalb ist dein Kommentar eine überfällige Differenzierung.

 loslosch meinte dazu am 29.07.13:
wie könnte ich eine lösung anbieten? wenn man diese typen, ob tito oder assad, in die wüste jagt, sollte man vorher wissen, dass ein chaos angesagt ist. in syrien finden zz diverse stellvertreterkriege statt.
Jack (33)
(29.07.13)
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 loslosch antwortete darauf am 29.07.13:
ja, da wird der teufel mit dem beelzebub ausgetrieben oder der beelzebub mit dem teufel.

 TrekanBelluvitsh (29.07.13)
Interessante Beispiele... Ich habe mehr an unsere 'Wirtschaftskönige' in Banken, EU und Regierungen gedacht. Und die sind auch nicht fort, sondern dürfen immer noch den selben Unsinn wie vor 2007 von sich geben, als ob sie nicht bewiesen hätten, dass sie es nicht können.
Ach ja, und in Griechenland sind es noch in personam die selben, du weißt schon, die von denen man weiß, dass sie Griechenland in den Euro geschummelt und gelogen haben - und in der EU und in Deutschland ist man auch noch froh darüber...

 loslosch schrieb daraufhin am 29.07.13:
ein weites feld. wenn helmut schmidt am euro hängt, drückt ihn die last der deuschen geschichte. das schleppt auch die opposition im gepäck. eine neue form der aporie.
(Antwort korrigiert am 29.07.2013)
Graeculus (69)
(29.07.13)
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 loslosch äußerte darauf am 29.07.13:
zu kim jong-un: ohne mich groß auszukennen, denke ich, nordkorea ist völkisch eher homogen. mit china als förderer käme es schnell zum einigen korea. warum sollten die chinesen es fördern? sie haben selbst riesenprobleme.

schöner fragebogen. ich habe den starken verdacht, dass bei einem test 30% der leute brav ausfüllen würden.
Graeculus (69) ergänzte dazu am 29.07.13:
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