Finger am Abzug & Faust im Nacken ODER Erinnerung an rot-grüne Zeiten

Gedicht zum Thema Politik

von  harzgebirgler

GERHARD:
Die Merkel tönt nach alter Weise,
daß die Union es besser kann -
ach, wie ich doch die Zeiten preise,
als meine Macht noch nicht zerrann.
Ihr Anblick läßt die Kerle kochen,
die vor ihr kuschen wie kastriert,
hat alle wacker ausgestochen -
bin mal gespannt, wohin das führt.

ANGELA:
Und schnell und unbegreiflich schnelle
schmiß Gerd das Handtuch einfach hin:
Vertrauensfrage, rote Kelle -
bald bin ich deutsche Kanzlerin.
Bald liegt die Macht in meinen Händen,
die Gunst der Stunde ist mir hold -
noch bis zur Wahl Vertrauen spenden,
danach wird jeder glatt verkohlt.

OSKAR:
Ich mach’ mit dir ja jede Wette:
Du machst die Rechnung ohne Wirt.
Mit Guido gehst du nicht ins Bette -
das bleibt ein wirkungsloser Flirt.
An mir und Gregor wird es liegen,
wers Zepter führt, du wirst schon seh’n -
wir werden bei der Wahl nicht siegen,
doch an Prozenten hol’n wir zehn!

GABRIEL:
Da du, oh Chance, dich einmal wieder nahst,
daß in Berlin ich doch noch etwas werde,
wo ihr bisher aus Händen mir kaum fraßt,
sammel ich clever meine kleine Herde.
Die alte Garde muß das Feld bald räumen,
dem Gerd sein Rochus ist mir piepegal:
Der kann vom Kanzleramt ja nur noch träumen -
und auch der Franz verliert mit dem die Wahl!

JOSCHKA:
Mein Dasein läßt die Grünen hoffen,
so wie ja seins die Sozis auch -
wir mögen uns bisweilen zoffen,
nur ohne Feuer niemals Rauch.
Deshalb: Wer raucht, braucht eine Flamme -
rein "dialektisch" mal geseh’n:
Die Raucher schröpft der Staat, der klamme,
bis sie verkrebst von dannen geh’n!

7/2005

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