Sein Blick sucht ständig etwas in der Ferne

Gedicht

von  autoralexanderschwarz

Sein Blick sucht ständig etwas in der Ferne
so sehr, dass alles Andere verschwimmt:
der Horizont, die lächerlichen Sterne,
das leere Meer, die Wellen und der Wind.

Dann steht er still und wartet wie erfroren,
ganz starr und wie aus Eis geschlagen kalt
und doch so glühend und dabei verloren,
so elend schwankend, ohne jeden Halt.

Nur manchmal zuckt es auf in dem Gesicht,
dann ruht sein Blick direkt so wund und leer
auf alten Schatten in der weißen Gischt
aus Hoffnung, Traum und Schaum und Meer.


Anmerkung von autoralexanderschwarz:

Der obenstehende Text ist Teil der Textsammlung „Reisen im Elfenbeinballon“, die im Athena-Verlag erschienen ist.  Reisen im Elfenbeinballon

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (25.05.18)
Ein Text, der beim Lesen eine schöne Melodie entwickelt
LG TT

 niemand (25.05.18)
Da blitzt doch der Panther aus allen Ril[l]ken
LG niemand

 klaatu meinte dazu am 25.05.18:
Dachte ich auch sofort! Gefällt mir aber trotzdem außerordentlich gut.
LG
jemand
Marjanna (68) antwortete darauf am 25.05.18:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban (25.05.18)
Gefällt mir gut.
Aus dem letzten Meer könnte man auch gut ein "mehr" machen, das Meer selbst wurde ja schon in S1 eingebracht.

Liebe Grüße

Isaban

 toltec-head (25.05.18)
Aus welchem Jahrhundert stammt das?

 autoralexanderschwarz schrieb daraufhin am 26.05.18:
Die ursprüngliche Antwort wurde am 26.05.2018 um 15:36 Uhr wieder zurückgezogen.

 Dieter Wal äußerte darauf am 29.05.18:
Trakl mit Rilke reloaded. Sehr schön.

 FrankReich (26.06.19)
Hi AS,

den Titel würde ich verkürzen auf "Sein Blick sucht ständig etwas"
Alles in allem recht gelungen.

Ciao, Ralf

 AndroBeta (25.03.20)
Rilke meets Moby Dick! Faszinierender Blick in die Vergangenheit vor Corona.
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