Früh am Tag

Gedicht zum Thema Morgenstimmung

von  Galapapa

Träge steigt der Morgen aus dem Osten.
Langsam fließt sein Licht ins dunkle Tal,
wo die Wiesen kühles Taunass kosten,
perlengleich, in Tropfen ohne Zahl.

Zögernd wächst der Tag in sein Ergrauen,
Nebel hüllen rätselhaft den Bach.
Schattensilhouetten in den Auen   
zeigen sich als Bäume nach und nach.

Schaurig ist die Szenerie ergeben
einem klammen Schweigen überall
und bedrückend stumm erscheint das Leben
in der tiefen Stille Widerhall.

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Kommentare zu diesem Text


 IngeWrobel (02.09.18)
Ja, so sah es hier am frühen Morgen auch aus.
LG, Inge

 Galapapa meinte dazu am 02.09.18:
Liebe Inge,
danke für Deinen Kommentar!
Mein Geschlecht, verbunden mit dem Alter bringen mich heutzutage öfter mal dazu, den Tag so früh zu sehen. So haben Alterserscheinungen auch ihr Gutes.
Liebe Grüße!
Galapapa

 IngeWrobel antwortete darauf am 02.09.18:
Nein, lieber Charly, da muss ich Dir widersprechen:
Die altersbedingte senile Bettflucht ist genderunspezifisch. *g*
Aber ich stimme Dir zu bei der Erfahrung, dass man (und frau) Zeiten und Seiten des Tages kennenlernt, die den Erfahrungsradius durchaus erweitern. Damit verbunden dann die Empfindungen ... und schwuppsdiwupps entsteht vielleicht auch ein Gedichtlein, das es ohne die Unruhe nicht gäbe.
Ich spreche aus Erfahrung!
Grüßle!

 Galapapa schrieb daraufhin am 02.09.18:
Nun, ich hatte auf eine organspezifische Erscheinung angespielt, gebunden an ein strikt männliches Organ. Eben jenes treibt mich nächtens ein- bis zweimal aus dem Schlaf und verschafft mir Erlebnisse, wie türkisfarbene Morgenstimmungen, Anblicke, die ich seit dem einstigen, gelegentlichen frühen Heimkehren in der Jungendzeit und dem Berufsleben nicht mehr sah.
Auch Grüßle nochmal!

 juttavon (03.09.18)
Sehr schöne Bilder zu dieser vielschichtigen Stimmung am frühen Morgen...
"Zögernd wächst der Tag in sein Ergrauen" - das ist faszinierend.

In der letzten Strophe stört mich das erklärende "gespensterhaft". In der 3. Strophe kommt schon "rätselhaft", dann "Schaurig" und "einem klammen Schweigen". Das folgende "gespensterhaft" fällt in der Bildintensität ab und wirkt irgendwie zu prosaisch. Mir fällt jetzt nichts Stimmigeres ein.

HG Jutta

 Galapapa äußerte darauf am 03.09.18:
Liebe Jutta,
danke für Deinen lobenden Kommentar und Deinen Hinweis!
Zu prosaisch empfinde ich "gespensterhaft" eigentlich nicht, aber möglicherweise stimmen Dir in der Sache viele Leser zu. Deshalb hab ich mir eine andere Formulierung einfallen lassen: "Bedrückend stumm".
Vom Klang her hätte mir "mephistophelisch" noch besser gefallen, aber das wäre zu heftig.
Liebe Grüße!
Galapapa
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