Winterlied

Lied zum Thema Winter

von  Isaban

Im Frühling hab ich einen Traumbaum gegossen,
da sind dort am Traumbaum die Triebe geschossen;
zwei Träume erblühten darauf,
hey, zwei Träume erblühten darauf.

Der Sommer war lang und die Luft diffizil,
die Spottdrosseln keiften, die Fruchtstände reiften,
bis kaltheiße Winde die Früchte so streiften,
als sei es ein Spiel - doch es fielen zu viel,
ach, es fielen zu viel.

Der Herbst nahm die Blumen, die Blätter und dich,
die Ernte entfiel also konnte ich
nur Strohsuppe kochen, verbrannte mich;
ich schrie, bis sich lauthals das Schweigen anschlich,
ja, das Schweigen anschlich.

Im Winter hab ich dann das Schweigen gezähmt,
es hat sich zu mir auf den Boden bequemt
und frisst mir den Schnee aus der Hand,
oh, es frisst mir den Schnee aus der Hand.


Anmerkung von Isaban:

Inspiriert durch laralas Zähmung des Schweigens in ihrem Text   "Barrierefrei"

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Kommentare zu diesem Text


 eiskimo (15.04.19)
Sprachlich toll, sehr plastisch das Werden und Vergehen übersetzt, die Einsamkeit am Ende tut richtig weh. Die Doubletten jeweils am Strophenende gefallen mir!
lG
Eiskimo

 Isaban meinte dazu am 26.04.19:
Das freut mich sehr, Eiskimo.
Was kann ein Lied mehr wollen, als berühren zu können?
Vielen Dank für die Rückmeldung.
LG Isaban

 DanceWith1Life (15.04.19)
Endlich wieder Platz im Kopf, äh, Topf oder wars Kropf, ach egal, da wo`s immer so eng wird, halt. Zur natürlichen Kompostierung unbescholtener Träume empfiehlt der Tänzer,. lach....

 Isaban antwortete darauf am 26.04.19:
Hallo DanceWith1Life,
vielen Dank, dass du uns an deinen Gedankengängen teilhaben lassen mochtest,
LG Isaban
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