Gleichnis

Sonett zum Thema Abschied

von  Walther

Gleichnis

Der Frage Antwort lag darin verborgen:
Der Satz verbog sich unter der Bedeutung,
Und seine Zeichen krümmten sich vor Sorgen.
Die Seite log sich zur finalen Häutung.

Nach Luft rief jetzt sein Atem pfeifend,
Der kalte Schweiß benetzte seine Schläfen.
Er wand sich, einen letzten Sinn begreifend:
Nicht alle Schiffe fanden sichre Häfen.

Die Frau im Raum betupfte seine Lippen,
Nahm seine kalte Hand sanft in die ihre:
Sie ließ ihn noch einmal am Leben nippen.
Die Tür ging auf, es knarzten die Scharniere.

Ein harter Blick: So starben Diadochen.
Es blieb von ihnen nichts als ein paar Knochen.

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (31.05.19)
Ich gebs zu, lieber Walther,

Diadochen musste ich mir ergooglen. Es ist unser aller Schicksal, dass wir sterben müssen, so hart wir auch gekämpft haben mögen. Denn wenn Freund Hein das Schlachtfeld betritt, zerfallen alle Versprechen, Gebete, Vorsätze, Wünsche, Befehle zu Staub. Vielleicht, weil wir sogar selbst nach ihm riefen.

Meine Gedanken zu Deinem Gleichnis.

Liebe Grüße
Llu ♥

 Walther meinte dazu am 01.06.19:
Hi Llu,
danke fürs reinlesen und kommentieren. in der tat macht der große senser alle gleich.
lg W.

Hi Franky, danke für empfehlung und lieblingsnominierung. lg W.
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