Hunger

Erzählung

von  AvaLiam

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Teil 2 zum hören hier:      und Teil 3 hier:  


Es ist der 12. Juni im Jahre 1990.

Schulversammlungstag, ähnlich dem Tag der offenen Tür, an einem Dienstag, mit allerhand Programmpunkten wie Vorträge über Lehrkonzepte und Projekte.
Auch das Besichtigen der Unterrichtsräume und dem Beiwohnen diverser Experimente im Physik-und Biologieraum sollte für unterhaltsame Information sorgen wie auch  vorgetragene Musik und Gesang zur Unterhaltung beisteuern und alles etwas auflockern sollte, ohne die  gegenwärtigen wichtigen Themen unserer Schule zu überspielen, sondern sie angemessen zu integrieren.
Wir in der 8.Klasse befassten uns aktuell mit Hungersnot, wo sie stattfindet, die Gründe dafür und wie man sie bekämpfen kann.
Da ich mich meiner sächsischen Muttersprache meistens  ziemlich gut beherrschen kann und auch im vorangegangen Sommer eine Kurzausbildung im Rezitieren durch eine Dame vom Leipziger Schauspielhaus erhielt wurde ich gewählt, ein entsprechendes Gedicht vorzutragen mit dem kurzen jedoch alles beschreibenden Titel: "Hunger" .
Mein 'Auftritt' ist für 18 Uhr geplant.

Der Beginn der Veranstaltung läuft anfangs etwas zäh.
14:30Uhr war wohl doch keine so gut gewählte Uhrzeit für die arbeitende Bevölkerung.
Da ich nicht sehr mutig bin und schüchtern große Schwierigkeiten hatte, meine Unsicherheiten zu verbergen kommt mir die überschaubare Besucherzahl sehr gelegen und meine Nervosität pendelt sich auf ein aushaltbares Maß ein.
Die Lehrer nutzen die Gelegenheit, mit seltenen Gästen der Schule ein Gespräch zu suchen oder verlieren sich ein wenig in ihrem Element und bieten thematisch allerhand dar wie sie es als ihre tägliche Mission gegenüber ihren Schützlingen verstehen.

Der Zeiger der Uhr kriecht nur langsam vorwärts.
15:45Uhr.
Ich werde langsam müde und um mich herum verschwimmt alles im lauten Bunt und um so mehr ich versuche, irgend etwas zu fokussieren im bunten Nichts.
Ich bin seit 5:15 Uhr wach. Der Schulbus kam pünktlich 6:25 Uhr. Die Englisch-Klausur am Vormittag lief auch ganz gut. Der Sportunterricht hat heute sogar seit langer Zeit Spaß gemacht, bei dieser Lehrerin schon beinahe eine Wunder. Frau Dornbusch! Der Name war tatsächlich Programm. 
Ich hätte nichts dagegen, den Tag hier abzubrechen und nach Hause zu laufen. Ein Schulbus fährt jetzt nicht mehr. Weit ist es nicht - 2,5 km. Aber im Winter, wenn der Schnee knietief liegt und du wie ein Storch durch diesen weißen Kram waten musst - oh, glaube mir, beinahe endlos können diese zweieinhalb Kilometer werden.
Auch heute Abend wird es kein Vergnügen, sie zu laufen, im Dunkeln, allein, übers freie Feld.
Der Weg ist größtenteils unbeleuchtet und führt über die Bergspitze hinab ins Tal zum Dorf.
Wenn der Wind dann richtig Atem holt wirds ungemütlich, und schaurig.
Hunger.  Mein Gedicht. Ja, und langsam spür ich ihn auch.

16:15Uhr und ein mittlerweile sich langsam füllendes Schulgebäude.
Laute Begrüßungsrufe, Lachen, sich stets öffnende und wieder schließende Türen, Lautsprecherdurchsagen für die Durchführung der naturwissenschaftlichen Experimente und Ankündigung einzelner Darbietungen hallen durch das alte Gemäuer der 1871 erbauten Schule.

Meine Hand berührt einen der alten Steine und in meinem Kopf reise ich durch die Zeit.
Ich sehe Kinder auf dem Schulhof spielen mit Gummitwist und kann ihr Lachen hören.
Eine Gruppe älterer Schüler steht etwas abseits der Schule und skizziert mit Zeichenkohle das Gebäude.
Zwei Mädchen ca. 10 Jahre alt 'reiten" wiehernd auf einem Steckenpferd.
Ein kleiner Junge mit aufgeschlagenen Knien lehnt schluchzend am Tor. Niemand eilt zu ihm. Niemand fragt ihn was passiert ist. Niemand tröstet ihn. Niemand nimmt ihn wahr.  Ein Niemand.
Die Schulglocke läutet entfernt - befremdlich und vertraut zugleich.
17:00 Uhr und es wird zur großen Ansprache durch den Direktor gerufen.
Da unsere Schule keine Aula oder Ähnliches besitzt findet dies in unserem Klassenzimmer statt - 16 Schulbänke, 32 Sitzplätze.  SCHULVERSAMMLUNGSTAG!

Jämmerlich überfüllt ist dieser Raum jetzt. Zumal im hinteren Teil des Klassenraumes ein Buffet aufgebaut worden ist, um sich nach dem ganzen Nachmittagsprogramm und der Ansprache auf die abschließend mein Gedicht folgten sollte, zu stärken und gemütlich den Tag ausklingen zu lassen.
Gut. Der Direktor steht also vor der zusammenpferchten Meute.
Erstaunlicherweise ist es eine gute Rede. Sie ist flüssig, amüsant, misst aber allen wichtigen und ernsten Punkten ausreichend und respektvoll Bedeutung bei.
Es ist überraschend still für diese Vielzahl von Menschen und nur ab und an hört man ein leises, unterdrückendes Hüsteln oder Räuspern.
Stundenlang könnte ich dem Direx zuhören. Mit jeder Minute die er spricht gewinne ich Zeit. Denn, das Bewusstsein kam ziemlich schlagartig zwischen 17:30Uhr und 17:31Uhr, gleich bin ich dran!
Seine Blicke suchen mich schon, jedenfalls scheint es so.
Und richtig, er entdeckt mich am Ausgang wie auch immer er mich bei 1,58m hinter all den aufgeschossenen Eltern die keinen Sitzplatz ergattern konnten sehen kann - aber er tut es und nickt mir anerkennend und aufmunternd zu.

'ich habe noch 15 Minuten!' denke ich bei mir und tauche ab, um mich zur Toilette zu schleichen.
'Kaltes Wasser! Ich brauche kaltes Wasser' .
Viel zu weit hatte ich den Hahn aufgedreht und es spritzt nach allen Seiten weit über das Waschbecken hinaus.  Super. Jetzt hatte ich nicht nur ein knallrotes Gesicht  sondern auch besprenkelte Kleidung. Ich kann doch so nicht vor die Masse treten?

Da fällt mir ein Tipp von der Dame vom Schauspielhaus ein. Wenn ich mich vor der Menge verloren fühle soll ich einfach versuchen, bildlich die Augen zu schließen und in die Szene einzutauchen, alles zu fühlen, anzufassen, wo ich bin, berühren, die Sonne zu suchen, den Wind auszumachen und mich ganz dem zu überlassen.

Ok. Mein Hungergedicht. An für sich ein ziemlich politisches Thema...und traurig. Doch ich fand tatsächlich einen Ansatz: ...goldene Ähren, ...Grannen... wie sie wiegen im Wind...wie ein goldgelbes Meer.  Und ich strecke die Hand aus, über die Ähren zu streichen und kann sie tatsächlich fühlen wie ihre Spitzen in meiner Handfläche kitzeln.
Ich schließe meine Hand vorsichtig zu einer Faust, die Ähren nicht zu erdrücken und gehe zurück in die Höhle des Löwen.
Dort erwartet mich schon Applaus, für den Direktor...und seine Ankündigung meiner Person...
Nur das. Kein Thema. Kein Autor, Kein Titel.
Mein Name ist  alles was den Raum jetzt erfüllt. Sehr unangenehm.
Zudem ich ein absoluter Außenseiter bin, kein Pionier gewesen, gut die Zeit ist vorbei, seit einem Jahr, aber vergessen hat es keiner. Ich war die Eine.

Meine Füße gehen wie von selbst unter dem Befehl des Direktors nach vorn. Sie gehorchen einfach.
Das haben wir in der DDR ganz gut gelernt, auch ohne Pionier zu sein. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich viel Glück gehabt habe mit meinen Lehrern und Direktoren.
Trotzdem ich kein Pionier war wurde ich über die Möglichkeiten hinaus gefördert und als gute Schülerin geschätzt, einzig mein unruhiges und verträumtes Wesen stand mir manchmal im Wege.

So wie jetzt.
Warum diese übertriebene Schüchternheit? Keiner hier beißt mich. Keiner hier wird mir den Kopf abreißen wenn ich mich verspreche. Ob jemand sieht, dass mir die Tränen in den Augen stehen? Gut, dass ich einen Rock anhabe der übers zitternde Knie geht. Lieber Gott, bitte lass meine Stimme nicht brechen oder zittern. Es wird mir doch sowieso keiner zuhören. Sie haben doch schon so viel gehört heute, und geredet. Sie sind alle müde. Sie warten nur, dass es vorbei ist. Sie sind höflich, zu bleiben oder sie warten einfach nur aufs Buffet. Aber Niemand hier wird dich hängen wenn du es vergeigst.

Ich denke an die Dame vom Schauspielhaus, ahne ihre Hand auf meiner Schulter und kann ihren strengen, festen Blick auf mir spüren. Die Ähren in meiner Hand gebe ich langsam frei und mit dem Wind den ich tief einatme. Mein Brustkorb füllt sich mit der Sonne und dem Goldgelb der Ähren. Ich stehe in diesem Feld voller Korn und sehe lauter Hunger leidende Menschen mit offenen Händen, bereit zu empfangen.
Mein Mund öffnet sich und meine Stimme formt stärker als ich es erwartet hatte, laut, klar und deutlich, vor allem mit aller Inbrunst des Bildes in dem ich das Korn an die Hungernden verteile das erste Wort, den Titel meines Gedichtes:  "H-U-N-G-E-R !!!"

Ich weiß nicht wie mir geschieht. Alles dreht sich. Ich nehme noch wahr wie der Großteil der versammelten Menge sich umdreht zu dem aufgestellten Buffet. Entschuldigend kehrt der ein oder andere Kopf ebenfalls errötet zurück. Einer beginnt zu lachen, lauthals und völlig frei ohne jede Zurückhaltung. Den Direktor höre ich noch sagen, dass es ihm sehr leid tut. Aber auch in seiner Stimme schwingt unüberhörbares Lachen.
Ich blicke hilflos in die breiige Masse von unbeherrschten Fratzen. Es wird immer lauter und lauter. Lauter. Lauter. Lauter.

Ich stehe immer noch auf dem Feld inmitten der Ähren. Ihre Grannen greifen und packen nach mir und jedes einzelne Korn kichert höhnisch. Skelette verhungerter Menschen tanzen und spötteln um mich herum. Aus dem Wind ist ein Sturm geworden welcher mir Spreu in die Augen treibt.
Es brennt, tut weh und Tränen versuchen, den ganzen Mist herauszuspülen.

Ich beginne zu Laufen, ohne Richtung, einfach weg, raus aus diesem Feld, fort von diesem Kichern und Lachen und laufe und laufe. 
Auf dem Schulweg, der Bergkuppe, auf freiem Feld im frischem Abendwind finde ich mich wieder. Es ist still. Nur meine Füße höre ich wie sie den Boden berühren und den Stoff vom Rock wenn er aneinander gleitet beim rennen. Tränen laufen mit mir um die Wette. Mal sehen wer schneller zu Hause ist.

Dort angekommen rufe ich nur flüchtig ins Wohnzimmer: "Mama, es war ein langer Tag. Ich bin müde. ich gehe ins Bett."
Sie antwortet: "Was ist mit Abendbrot?"
"Ich habe keinen.....................Hunger..." erkläre ich.

...und es ist nicht gelogen...



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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (06.10.19)
Ein beeindruckender und fesselnder Text!
Liebe Grüße
TT

 AvaLiam meinte dazu am 06.10.19:
Danke dir lieber Tasso...

den restlichen Bezug habe ich dir per privater Nachricht geschickt

herzlich - Ava

 Dieter_Rotmund (06.10.19)
Auch das Besichtigen der Unterrichtsräume und dem Beiwohnen diverser Experimente im Physik-und Biologieraum sollte für unterhaltsame Information sorgen wie auch vorgetragene Musik und Gesang zur Unterhaltung beisteuern und alles etwas auflockern sollte, ohne die gegenwärtigen wichtigen Themen unserer Schule zu überspielen, sondern sie angemessen zu integrieren.
Zunehmend verwirrender werdender Groß-Schachtelsatz.

Bei Uhrzeiten wird ein Leerzeichen zwischen Wert und Einheit gesetzt, der besseren Lesbarkeit wegen.

 AvaLiam antwortete darauf am 06.10.19:
Hallo Dieter und danke für die Hinweise... ich werde sie demnächst berücksichtigen (den Satz jetzt umzustellen würde bedeuteten, es neu einzusprechen und das ist sehr sehr anstrengend für mich).

Was die Uhrzeit betrifft - ja, absolut - ich glaube, dass ist der Konzentration geschuldet, dass nicht kontinuierlich so umgesetzt zu haben. Wie ich sehe steht es mal so und mal so geschrieben.

Ich denke ich werde es im Ganzen und alles auf einmal bearbeiten.

Dankeschön.

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 06.10.19:
Ja, in schlecht gemachten Texten und/oder mies lektorierten BOD-Büchern findet man oft das weggelassene Leerzeichen.

Willst Du nicht zuerst den Text auf ein handwerklich gutes Niveau bringen, bevor Du Dir die große Mühe gibst, ihn vorzulesen? Man könnte hier noch mehr solche Stellen nennen, ich habe nur beispielhaft diese zwei Sachen herausgestellt!

 AvaLiam äußerte darauf am 06.10.19:
Lieber Dieter,

ich bin mir deiner Intention nicht ganz sicher, den Text so zu be-bzw. verarbeiten. Verzeihe mir bitte die Frage: liegt es dir daran, möglichst viele Fehler an einem Menschen / in einem Text zu finden oder soll es tatsächlich eine Hilfe darstellen? Diese nähme ich in der Tat gern an, setzte deine Hinweise dankend um, wünschte mir jedoch ein wenig mehr Taktgefühl und Empathie oder auch gern den kurzen und knappen direkten Hinweis, dass man sich den Text hätte sparen können. Auch das wäre mir persönlich lieber als diese Position zwischen dem Eindruck der Hinweisgebung und dem der Niederwerfung.
Das vorab.
Wie gesagt - ich bin verunsichert was meinen Eindruck über dich anbelangt und würde bedauern, gut gemeinten und vor allem auch wirklich guten Tipps und Hinweisen zu entgehen weil ich einem falschen Eindruck erlegen bin.

Was die eigentliche Beantwortung der Frage anbelangt muss ehrlich antworten:
Was ich hab das habe ich.
Nichts muss perfekt sein.
Ich habe nicht MEHR den Anspruch, perfekt zu sein.
Nein - ich musste in den letzten Jahren durch eine harte Schule erfahren, dankbar dafür zu sein, überhaupt zu sein.
Ich bin froh, dass ich überhaupt (wieder) mit der Hand ein wenig schreiben kann und tippen wieder einigermaßen flüssig läuft.
Ich feier jeden Tag, den ich mich mehr als 15 min konzentrieren kann.
Jeden Tag baumelt so ein blödes Schwert an einem dünnen Seil über mir.
Nein - ich möchte nicht warten, bis meine Gedanken und Emotionen den handwerklichen Anspruch von Einzelnen hier bedienen.
Wenn es ihnen sooo wichtig ist - dann bitte - überlest mich einfach.
Ich möchte ein paar kleine Sporen hinterlassen mit den Möglichkeiten die mir gegeben sind und die mir bleiben.
Und wenn es nur EIN Herz erreicht oder in EINEM Kopf Gedanken spinnt dann war es das doch wert.

Ich hab durchaus zur Kenntnis genommen, dass du anders tickst und deine Erwartungen hier sowohl an die Schreiber wie auch an dich selbst anderer Natur sind.
Gestehe doch bitte anderen Menschen zu, dieselbe Perfektion in anderen Elementen zu finden.
Menschen sind unterschiedlich.
Und ihre Texte auch.

von Herzen grüße ich dich - Ava

 Dieter_Rotmund ergänzte dazu am 06.10.19:
Liebe Ava,

kurz gesagt: Um Dich geht es hier nicht. Es geht hier nur um Texte, und nur diese kommentiere ich. Den anonymen Menschen hinter der Username kennt hier niemand, diesen kann ich gar nicht als fehlerhaft bezeichnen, wie auch?
Das bringt dieses System, das Klarnamen sogar als ausdrücklich unerwünscht bezeichnet, mit sich. Wenn Du persönliche Anteilnahme willst, musst Du vor die Tür gehen, und Dich im real life mit echten Menschen treffen.
Klingt vielleicht etwas hart, ist aber so.
Mir geht es nun um Texte, um handwerklich besser zu werden. Darüber diskutiere ich sehr gerne. Absolute Perfektion erreicht man nicht, aber ein wenig danach zu streben ist aller Ehren wert.

 AvaLiam meinte dazu am 06.10.19:
Lieber Dieter...

... ich hasse es, mit aller Mühe und Bestreben eine Antwort zu tippen - ob als Kommentar oder Nachricht - und dann eine falsche Bewegung und alles ist weg... leider ist mir das gerade passiert.
Ich versuchs mal aus der Erinnerung heraus...
Werde natürlich weder die entspreche Konzentration noch Kraft in die Worte legen können wie ich es vorher tat.

Was das Diskutieren betrifft: dazu fehlt mir leider der Atem, die Konzentration, die Muße heute (es ist ein nicht ganz unwichtiger Tag heute für mich ) und auch die Lebenszeit. Aber ich tausche mich gern aus mit dem Fokus auf zielführende Kritik und Gedanken.
Weiter:
Zum Einen.
Die Anmerkung meiner eigenen Möglichkeiten und Gesundheiten bezog sich lediglich auf die Fragestellung ob ich nicht erstmal "warten" möchte (deine Frage impliziert "warten") und sollte lediglich veranschaulichen, dass warten für mich keine Option ist oder jedenfalls eine sehr schlechte welche ich selbst nicht (mehr) wählen möchte.
Ich habe niemanden dem ich genügen muss oder will. Ich habe ein paar Dinge die mir im Kopf spuken. Die wollen raus. Sollen sie auch - jetzt wo sie langsam wieder können. Wem es nicht gefällt - kein Problem - da gibt es ein X oder auch andere Buttons und Möglichkeiten, mich oder meine Texte zu übergehen.

Ich erhebe auch keinen Anspruch (mehr) perfekt zu sein. Meine Prioritäten liegen einfach woanders insbesondere im zwischenmenschlichen, empathischen Bereich. Da sind mir Form und Kommata sowie der ein oder andere Rechtschreibfehler ehrlich gesagt scheiß egal. Ich habe so viele Bücher gelesen - und nein, sie waren keine Mängelexemplare auf Wühltischen - wo auch Rechtschreibfehler liebevoll Setzfehler genannt ins Auge stachen. Mein Gott - dann schmunzelt man kurz - und liest weiter. Was solls. Ich weiß doch was gemeint ist.
Das ist im Grunde meine eigene persönliche Haltung gegenüber Menschen und Fehlern.
Fehler müssen erlaubt sein

Natürlich nehme ich wie bereits angemerkt, deine Hinweise sehr gerne an und setze sie zu einem späteren Zeitpunkt gern um. Du kannst wenn du dir unentgeltlich die Mühe machen möchtest sowohl hier wie auch alternativ per persönlicher Nachricht mir entsprechende Textstellen gern filtern und den Verbesserungsvorschlag bzw. die Berichtigung dazu schicken.
Das hilft mir, dazuzulernen wozu ich IMMER gern willig bin und ich wäre natürlich närrisch, das zu ignorieren.

Jedenfalls scheint ja irgendetwas in meinem Text dich dazu aufgerufen haben, doch weiter zu lesen was mir - vielleicht fälschlicher Weise - zeigt, dass ein kleiner Sporn auch bei dir gelandet ist.
Ein Mensch deiner Klasse beschäftigt sich nicht allzu lang mit Schund und Kram - geschweige denn, ihn mehrfach zu kommentieren, um etwas inhaltlich Vergebliches formal zu korrigieren.

herzlich - Ava

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 07.10.19:
Nun ja, wenn das so ist, dann kannst Du ja Deine Texte auf "unkommentierbar" stellen.

 AvaLiam meinte dazu am 07.10.19:
guten Morgen Dieter,

ich kann dir jetzt ehrlich gesagt nicht folgen. Da bin ich dann doch wohl geistig zu weit hinter dir.

Warum etwas unkommentier machen nur weil es keine Diskussion im anhaltenden Schlagabtausch bedienen will und kann?
Es gibt Menschen die diskutieren und es gibt Menschen die machen.
Es soll sicherlich auch eine Spezies geben, die beides ganz gut miteinander kombinieren kann.

Man sage mir einfach wo der Fehler liegt oder wie in meinem Text ja die Vielzahl von Fehlern liegen und ich werde es zur Kenntnis und in Angriff nehmen.
Ich bin ja nicht zum Diskutieren hier.
Auch wenn das Forum gewisse "Räume" dafür frei hält so bietet es doch einiges mehr und in der Hauptsache.

Du diskutierst ja auch nicht mit dem Maler selbst über Pinselführung und Perspektive, Licht und Schatten. Das machst du mit Gleichgesinnten. Dazu gehöre ich nicht.
Korrektur ist eine Sache. Etwas zerreden eine andere.

Da wären wir bei einem weiteren Punkt der Kommentarfunktion.
Diese ist ja (nicht nur) dafür gedacht, auf etwaige Fehler hinzuweisen, einen netten Gruß zu hinterlassen, ab und an ein lobendes Wort einzustreuen oder einen kritischen Blick auf das Geschreibsel zu dokumentieren.
Es gibt da weitaus mehr Austausch über Hintergründe, Ideen, Ursprung, Zusammenhänge, Interpretation und ihre Richtigkeit, Rückfragen inhaltlicher Natur etc. - aber das weißt du doch alles. Um so mehr irritiert mich, dass du das so in Frage stellst.

Dass dir Fakten und Ergebnisse näher am Herzen liegen als Emotionen habe ich verstanden und akzeptiert.
Ich wünsche es mir umgekehrt ebenso.

und bitte - bei allem Respekt und Achtung vor deiner geistigen Vielfalt und Leistung - nimm deine eigene Wahrnehmung und Erwartung nicht zum Maß aller Dinge...
Der (hohe) Anspruch den du stellst und nach dem du aussiebst ist (nur) dein ganz persönlicher Anspruch und bedient nicht den aller anderen.
Wendete man diesen auf alle hier an, wäre das Forum so gering gefüllt mit Texten und Schreiberlingen, vor allem mit Leben, dass aus einem Forum eine Homepage würde.
Das kann der Grundidee doch nicht gerecht werden.
Hier ist doch kein Bewerbungsportal für Nachwuchsautoren.

Nun ja - vielleicht habe ich auch einfach nur eine völlig falsche Denke. Auch das ist natürlich möglich, eher sogar wahrscheinlich und führt(e) (wieder) in die Vergeblichkeit.

Danke für deine Zeit, meine Worte zu lesen.
Alles Gute.
Ava

Antwort geändert am 07.10.2019 um 08:27 Uhr

Antwort geändert am 07.10.2019 um 08:27 Uhr

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 07.10.19:
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei.

 AvaLiam meinte dazu am 07.10.19:
Wie ich bereits feststellte: ICH kann DIR nicht mehr folgen.

Da ist einfach ein Brett vorm Kopf.
Ich werde in meinem kleingeistigen Denken aus deinen Worten nicht schlau.
Klar reden wir dadurch aneinander vorbei.
Das ist die Quintessenz davon
Tut mir auch leid,
sowie um dein Zeit, die dann ja augenscheinlich vergeudet ist...

mit mir.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 07.10.19:
Kein Problem.

Willst Du vielleicht mal eine kV-Gastkolumne, Thema frei, für das Donnerstagsteam schreiben? Die RS- und Grammatikfehler, die ich finde, würde ich dann klaglos korrigieren.
Text einfach mir als PN zuschicken, ich kümmere mich um den Rest!

Herzliche Grüße,

DR

 AvaLiam meinte dazu am 07.10.19:
Das "klaglos" würd ich nicht hinnehmen wollen.
Mir ist das Wissen um meine Fehler schon wichtig, um sie nicht zu wiederholen.
Auch wenn es Zungen gibt die behaupten, dass mancher Fehler gern wiederholt wird :-D

Ja - vielleicht möchte ich das machen. Der Herbst ist noch lang und es gibt viele Blätter zu beschreiben.

Wenn meiner Phantasie Flügel wachsen und ich ein Thema finde zu dem man mehr als ein paar Worte sagen kann und will horche ich mal in mich hinein ob es irgendetwas Erwähnenswertes gäbe.

Wenn du einen Vorschlag hast so kannst du ihn natürlich auch gern anbringen.

lG - Ava
Sin (55)
(08.10.19)
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