Herz, ach Herz

Kommentar zum Thema Annäherung

von  GastIltis


Ach Herz, was nützt dein heftig Schlagen,
wenn ein Poet daherkommt und die Schönen weinen lässt.
Und kommt der Sänger erst und hört man seine Stimme klagen,
Dann haltet euch, ihr Holden, irgendwo am Baume der Erkenntnis fest.

Mit schönsten Tönen wird er euch durch der Poeten Wort betören,
ihr hört es nicht, ihr seht nur die Gestalt?
Könnt ihr die Wollust nicht im Wohlklang seiner Stimme hören?
Es ist die Zeit der Liebe und es ist sein Freudenfest.

Was gäbe ich, wenn ich so singen, dichten könnte.
Die Musen wohl verehrte ich in alle Ewigkeit;
die Zeit zerfiel in herrlich-traurige Momente
und ich verginge mit ihr, ach, es tut mir leid!

Wenn jemand meinte, nein, es sind nur Tränen,
und irgendwer hat sich mit Fleiß versucht,
ich ließe es, dies heute zu erwähnen
und schlüg ihn morgen in die Flucht.




Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: plotzn, EkkehartMittelberg, Taina, Jo-W., AlmaMarieSchneider, indikatrix.
Lieblingstext: Drita, EkkehartMittelberg, Taina, Jo-W., AlmaMarieSchneider.
Inspiriert von Ekki, danke an alle!

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Kommentare zu diesem Text

Jo-W. (83)
(31.08.22, 09:54)
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 GastIltis meinte dazu am 31.08.22 um 13:20:
Hallo lieber Freund Jo,
recht hast du! Es tut gut! Manchmal sind die Umstände etwas eigenartig, dass man eben abwesend erscheint, obwohl man es im Geiste nicht ist. Das Leben geht aber gelegentlich eigene Wege, und wenn es möglich ist, sollte man folgen können. Dann freut man sich über jeden freundlichen Weggefährten.
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.

 LotharAtzert (31.08.22, 11:47)
Herz, ach Herz, ach Herz …
Die Beschwörung vergangener Dichterideale durch Wagner führte einst zum Bruch zwischen ihm und Nietzsche, ist aber an Bayreuth unbeschadet vorbeigezogen. So werden auch meine Worte unter deinenem „Gedicht“ wie ein Darmwind vorüberziehen, ohne daß dir ein einziger begeisterter Leser ahhanden kommt.
Dennoch, oder gerade deswegen, muß ich meine Meinung kundtun: ein weinerlicher Abgesang spätromantischer Verlogenheit ist dein Gedicht. Ein Wagnerfan war zeitlebens auch Adolf Hitler. Und wir wissen doch, daß sich Geschichte wiederholt. Ach, ich vergaß – das wird ja verdrängt und lieber Eichendorff bis zum Untergang beschworen. Der deutsche Wald und sein herzliches Blättergeseusel in der Klimakatastrophe, furchtbar.
 
Warum nicht mal „Bauchspeicheldrüse, ach Bauchspeicheldrüse“? – das wäre mal was originelles! S klingt halt nicht so heimelig-kuschelig. …

 GastIltis antwortete darauf am 31.08.22 um 13:22:
Ein LotharAtzert, da überfällt einem schon beim Lesen des Namens das kalte Grausen. Die Verbindung von ihm zu Hitler scheint recht gelungen. Ansonsten heißt es Gesäusel. Und was Originelles wird irgendwie groß geschrieben. Was der Baum der Erkenntnis mit dem deutschen Wald zu tun hat, bleibt auch das Geheimnis des falschen Propheten LA.

Übrigens kann ich mich nicht erinnern, dass ich jemals eine seiner Zeilen so boshaft kommentiert hätte. Aber was nicht war ...
Agnete (66) schrieb daraufhin am 31.08.22 um 21:55:
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 GastIltis äußerte darauf am 31.08.22 um 22:19:
Liebe Agnete, schön, dass du mir beistehen magst. Aber lohnt es sich? Bei dem Typen? Den nehme ich doch schon lange nicht mehr ernst.
Aber deine Ansprache gilt ja nicht mir, also, was soll es ...

 LotharAtzert ergänzte dazu am 31.08.22 um 22:40:
Bei dem Typen? Den nehme ich doch schon lange nicht mehr ernst.
Aha aha! - wie verhält sich das mit der Aussage
kann ich mich nicht erinnern, dass ich jemals eine seiner Zeilen so boshaft kommentiert hätte
?

Ein einziges kritisches Sätzlein und die unter schönen Worten wohlversteckte Verächtlichkeit bricht aus dir raus. Aber keine Sorge - ich belasse es dabei.

 Regina meinte dazu am 01.09.22 um 05:59:
Genau, Lothar. Hier haben wir es mit dem hohen Ross der Dichterunfehlbarkeitseitelkeit zu tun, die es nicht nur nicht verträgt, wenn man sie kritisch unter die Lupe nimmt, sondern nicht einmal, wenn man es unterlässt, verehrend und ausführlich lobzuhudeln. Einst wurde ich wegen eines zu kurz gefassten Kommentars niedergemacht. Ich hatte sowas geschrieben wie "Nicht schlecht".
Minutiös das Protokoll, wer die erhabenen Kunstwerke empfohlen hat. Romantische Girlanden einerseits, Verächtlichkeit für andere darunter.  Und lächerliche Ruhmsucht.

 LotharAtzert meinte dazu am 01.09.22 um 09:04:
Liebe Agnete
„Ein ungedeuteter Traum ist wie ein weggeworfener Brief an sich selbst“. Dieser Spruch aus dem Talmud hat mich seinerzeit bewogen, C.G. Jung zu lesen, um mich mit dem perönlichen Unterbewußtsein, sowie dem nach ihm benannten „kollektiven Unbewußten“ auseinander zu setzen. Inzwischen schreibe ich ja selbst viel darüber. Wie um alles in der Welt kommst du nur darauf, daß mir Träume unwichtig sein könnten?


@ Gina: - Daumen hoch, laß dich nicht unterkriegen.

 GastIltis meinte dazu am 01.09.22 um 10:42:
@ Gina: - Daumen hoch, laß dich nicht unterkriegen.
Wird sie schon nicht, die ist doch genauso dickfellig wie du.
Taina (39)
(01.09.22, 14:39)
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 GastIltis meinte dazu am 01.09.22 um 15:42:
Hallo Tania,
genauso hatte ich mir die Zeilen gedacht. Das heißt, sind sie mir intuitiv zugefallen, was auch immer dazu sonst geschrieben steht.
Danke und liebe Grüße von Gil.
Taina (39) meinte dazu am 01.09.22 um 17:22:
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 EkkehartMittelberg (01.09.22, 18:58)
Unverzeihlich, Gil, ich hätte  beinahe dieses wunderschöne Gedicht übersehen.                                                                                 Mit herzlichem Dank
Dein Ekki

 GastIltis meinte dazu am 01.09.22 um 20:46:
Nein Ekki,
umgekehrt wird ein Schuh daraus. Wenn du nicht deine großartige "Ode auf die Dichtkunst" verfasst und ins Forum gesetzt hättest, wären mir diese Zeilen nie im Leben eingefallen. Manchmal bringt die Spontanität, wenn sie einen Anstoß erhält, eben etwas halbwegs Erträgliches hervor. Du weißt das. Ich habe dir zu danken!
Herzlich wie immer grüßt dich Gil.

 plotzn (02.09.22, 11:52)
Entwaffnend, Gil!

Mir fällt doch glatt keine einzige kleine Bosheit zu dem Werk ein.

Aber wiege Dich nicht in Sicherheit und sei auf der Hut - nicht immer ziehe ich diesen...

Herzlichst
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 04.09.22 um 20:13:
Danke Stefan,
immerhin, die Zeilen Werk zu nennen, ist schon fast mehr als großzügig von dir. Da muss man echt aufpassen, wenn im gleichen Satz der Begriff Bosheit erscheint, dass sich nichts dahinter verbirgt. Ich bleibe wachsarm. Holzaugenmäßig gedacht!
Viele herzliche Grüße zurück von Gil.
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