Бахмут. Himmel. Blau.

Sonett zum Thema Krieg/Krieger

von  Walther

Бахмут. Himmel. Blau.

 

Der blaue Himmel spannt sich übers Land.

Er segnet selbst die Hölle unter sich.

Dort bomben sie sich tot, und der Verstand

Verließ sie lange schon. Gelegentlich

 

Fliegt eine Amsel durch den Fleischwolfschlund,

Der sich hier aufgetan hat: Februar

War’s, los ging’s ohne jeden guten Grund.

Jetzt ist‘s ein Wintertag im Januar,

 

Und keine kleine Wolke steht im Blau,

Kein Wind verweht die Schreie der Soldaten.

In der Ruine weint nur eine alte Frau.

Ihr Unglück ist der Preis von Potentaten,

 

Die nach dem Ruhm und nach Salinen gieren;

Als Heldentod verbrämen sie Krepieren.



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 niemand (12.01.23, 15:55)
Mir gefällt dieses Gedicht (wenn man bei dieser Thematik das Wort gefällt überhaupt benutzen sollte) weil es keine Namen der Schuldigen nennt, nicht einseitig also urteilt, sondern die Kriegsherren allgemein kritisiert. Meiner Meinung sind beide Seiten schuldig, auch wenn die allgemeine Meinung nur von einem spricht. Den Kriegstreibern geht es nicht um die Menschen, sondern
um ihre zweifelhafte Ehre, um ihren blutigen Ruhm, schlicht ausgedrückt um ihre kleine, miese Kriegskarriere, dafür opfern sie gerne andere, sind aber selber zu feige dem Kampf an der Front zu übernehmen. Dafür gibt es die Verfügungsmasse. Und dieser haben sie rechtzeitig eingehämmert, wie wichtig es ist um Grenzen zu kämpfen und dass es besser ist zu sterben, als eine Art nationale Identität aufzugeben. Fein ausgedacht, senn man andere sterben lässt um sich selber in Geschichtsbüchern verewigen zu können, um selber zum Held der Jahre gewählt zu werden etc. etc. etc. Grenzen lassen sich beliebig verschieben, was ja die Histroie zur Genüge beweist. Tote werden nie auferstehen! Keiner kann mir erzählen, dass das Volk danach giert zu sterben.
Es sei denn es ist mit einer überzogenen nationalen Idee indoktriniert worden.
Langes Einreden trägt bekanntlich Früchte. Früchte des Todes würde ich sie nennen. LG niemand

 lugarex meinte dazu am 13.01.23 um 08:12:
 Den Kriegstreibern geht es nicht um die Menschen, sondern
um grosses Geschäft!


Ausgezeichnet kommentiert, grüsst Luga

 Walther antwortete darauf am 13.01.23 um 13:03:
lib niemand, lb lugarex,

danke fürs lesen und bedenken - besonders dir, lb. niemand, für die lange antwort.

krieg ist immer verabscheuungswürdig. vor allem, wenn ein fremdes land grundlos überfallen wird und in schutt und asche gelegt werden soll. dafür gibt es keinerlei moralische und ethische rechtfertigung. anders sieht es mit der selbstverteidigung aus. wer sich verteidigt, kann sich auf recht, völkerrecht und ethik berufen. dass auch dadurch unendliches leid entstehen kann, ist unbestreitbar richtig und zutiefst aufwühlend. wann verteidigung aufgrund der opfer, die sie zur folge hat, fragwürdig wird, können nur das betroffene land und seine bevölkerung entscheiden. uns als zaungästen steht nur der rat und die hilfeleistung zu. mehr nicht.

es geht bei diesem angriff wesentlich um die bodenschätze des Donbass und die vernichtung der freiheit in der Ukraine. in dieser reihenfolge, lb lugarex, wie du richtig bemerkst. das großrussische gesülze ist so besehen verbrämtes postimperialistisches getue. es soll für das eigene volk eine überhöhende begründung liefern. ein gernegroß will zudem ins geschichtsbuch - dafür müssen hunderttausende sterben. die, die auf beiden seiten leiden, wurden nicht gefragt.

ich habe meine trauer und hilflosigkeit in worte gefasst, die dem leid und der tragik nie gerecht werden können. alles, was dort geschieht, ist um vieles schlimmer, als wir es begreifen können. und wir hier tun nicht einmal das, was wir moralisch müssten.

lg W.

empfohlen von:   lugarex,   Tula,   AlmaMarieSchneider,   AZU20 niemand

Lieblingstext von:   lugarex,   niemand

der dichter dankt und hofft auf frieden.

Antwort geändert am 13.01.2023 um 13:08 Uhr
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram