EIN JANUSKÖPFIGES JAHRESZEITENGEDICHT

Gedicht zum Thema Jahreszeiten

von  hermann8332

EIN JANUSKÖPFIGES

JAHRESZEITEN – GEDICHT


Es wächst der Wunsch

nach Punsch

in meiner kalten Kehle,

auf daß der Glühweindurst

mich quäle


Es schwillt das Verlangen

nach einer hitzigen

vollschlanken weiblichen

Wärmflasche

in meinem Gliede:


nach einer Winterliebe


Ich sehn mich

oral und sexual

nach einer Gans:


nach Gänsebraten

für den Gaumen


und einer Gans

für den Schwanz


Und als Unterhaltungs-

dame mit Geisha- Gehabe


servil, aufmerksam, trostreich


einer Nanni

und Nacht - Nackt- Schwester

gleich


die meine Seele am Kamin-

feuer pampert


damit mein Winterblues

mich nicht in Trübsal stürzt


in Mißmut versetzt


und mein Gemüt verletzt


Der Sommer war sehr groß


Der Herbst war warm

und gar nicht kurz


Nach einem Wettersturz

marschiert nun General

Winter unversehens ein ...


Paß auf !


Wir wollen keine Kinder

wenn wir auf der warmen

Ofenbank tuscheln und

kuscheln


und ich steck ihn dir

dann rein


Du sagst:


Muß es denn immer nur

geschlechtlich sein ?


Und fragst:


Sag mal ,

liebst du mich überhaupt ?


Ich weiche aus

und lasse mich nicht

auf`s Glatteis führen

und erwidere:


Was hast denn du geglaubt ?


Das mit der Wärmflasche lasse

ich lieber weg


sonst geht sie mit mir

nicht mehr ins Bett


Alles geht gut

eine Zeit lang


und dann ,

dann kommt

ein grauer Wintertag


friedlich und still

und fast ohne Licht


Sie sieht mich kaum

oder gar nicht


doch ich fühle es

wie es sich im dunklen Raum

materialisiert :


Sie mag mich nicht

Sie ist pikiert


Eine mürrische Gans

die es nicht will

daß man geduldig

mit ihr spricht


Na , toll !


I am fed up

und hab die Schnauze voll


und hab die Faxen dick


und sag


Okay, ich geh


und ich packe mein Bündel

und geh hinaus in den Schnee


und stapfe durch den Schnee

zum Wirtshaus und sage mir


Finito, es ist aus ...


Und betrete die Wirtsstube

und setze mich hin

und mir kommt es in den Sinn

etwas zu essen,


denn das Essen darf ich

im Gegensatz zum Trinken

nicht vergessen

was mir selbst im Winter

beim Trinken nicht passiert

wegen dem dauernden

Wunsch nach Punsch


Die Bedienung zieht

eine mißmutige Schnute


und ich vermute

sie haben Pute

und sie heißt vielleicht

sogar Ute,


aber sie ist mir zu dürr

und im Winter nichts

für die Rute …


Doch siehe da,

sie haben Gans


Da regt sich in mir

der Appetit

und es steht mir

der Schwanz


und ich bestelle:


Gans,

Gans mit Glühwein


Das heizt mir ordentlich ein

und ich kann wieder fröhlich

sein


und brauche keine Nanni,

Schwester oder Geisha mehr


auch nicht eine Gans:


die auf dem Teller

genügt mir voll und ganz


O du selige , O du fröhliche

Winterzeit,


wenn man drinnen sitzt

und es draußen schneit


und ist gesättigt mit Gans


und läßt sich

vom Glühwein berauschen


Nie und nimmer würde ich

mit dem Frühling tauschen ...


wo es keine Gans

sondern ein Schmalreh wäre


und ein Rehbraten

auf dem Teller ..


mit einem Krug kühler

Waldmeister-Bowle


und ich

nach meinem Abgang

nun draußen säße


im Biergarten ..


und würde auf das Essen

warten

und die Bedienung

eine Zicke

hieße nicht Ute sondern Ricke


und ich säße im warmen

Frühjahrssonnenschein


und ließe mich

von der Bowle berauschen


und rede mir dabei ein:


Nie und nimmer

möchte ich mit dem Winter

tauschen



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