Die tausend Flügel des Föhn IX

Predigt zum Thema Wahnsinn

von  LotharAtzert

Die Welt ernst zu nehmen, ist eine ernste Sache. Müssen dazu aber die Mundwinkel herabhängen? Welt, Welle, Wille walle

Die herabhängenden Mundwinkel sind ein Zeichen und leicht zu entschlüsseln: „ich denke, also bin ich und dazu stehe ich auch“. – Natürlich, „hänge ich auch“ wäre passender, aber der Denker ist ja nicht in seinen Mudwinkeln, sondern bei der Wichtignahme eines Gegenstandes durch die Hirnmasse – da beginnen die Winkel den Abstieg in den Orkus, oder Zirkus maximus.

„Zeichen“ sind seit Döbereiner die Hinterlassenschaften dessen, was früher mal war, aber nicht mehr ist und sich darin als fehlend anzeigen. Die Zahnlücke ist das Zeichen dafür, daß ein Zahn weniger anwesend ist, als es sollte. Und die Lückenlehre des Dualismus, das sage ich jetzt, soll das vertuschen. Wobei echte Tusche … die Japaner reiben sie noch mit der rechten Hand an … ja, die Samurai … ich bin ja Linkshänder.

Also die Welt ernst nehmen. Die Welt – die Lehren des Ostens stimmen darin überein, daß sie ein gigantisches Spiel voller Irrungen ist, worin aber zugleich ein geordneter Himmel und ein chaotisches Erdiges sind, das ist Samsara, ist Maya, Fata Morgane, wogende Wogen im Meer und die Küste, als Ahnung, dann der Landgang. Doch wie kann man das wissen? Weil wo was gewußt wird, muß auch zur Unterscheidung ein Nichtwissen sein. Das Unauffindbare ist unauffindbar nur, solange es in der Zeit durch Ablenkungen selbstverdunkelt wird. Im Moment des Todes wird bloß die Verbindung zu all diesen Illusionen gekappt und die äußere Welt ist nimmer mehr. Meine Lehrer sagen, das in der Lebenszeit erworbene Bewußtsein wird zunächst ohnmächtig, um irgendwann erwachend zu registrieren, daß da was fehlt, dann die Ahnung vom Gestorbensein, ein Schock nach dem nächsten durch die Zwischenwelt bis in den nächsten Schoß.

 

„Davon will ich gar nichts wissen“. – Jede Abwehrhaltung zeigt sich im Zeichen, wie jede Verneinung dessen, was gegenwärtig ist. Zum Glück bin ich kein Alpha, sonst würden jetzt überall Fotos zurückgezogen. Mit der Delta Airlines bin ich jedoch mal geflogen, auch so ein Zeichen. Nicht übers Kuckucksnest, nach Bukarest, über Wien.

Aber sei es wie es ist.

OM ... AH … HUNG

 

Der Schreibkollege Stephen King schrieb nach eigener Bekundung früher nur im Vollrausch. Ich habs mal beim Halbrausch belassen, also pssst.

 

 

 



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Kommentare zu diesem Text


 Beislschmidt (10.12.23, 15:02)
ein Schock nach dem nächsten durch die Zwischenwelt bis in den nächsten Schoß.
Turbulente Reise mit hairy Zwischenstopp. Im somnambulen Zustand erzählen Sie dann von Ihrer Reinkarnation als Tecumse oder Rommel aber keiner erinnert sich an seine Zeit als Polier auf dem Bau.

 LotharAtzert meinte dazu am 10.12.23 um 15:11:
Waaas?
- Ich war der Polier damals, als zum erstenmal Scheiße gebaut wurde, in ... habsch grad nicht abruifbar, wohin ich dich gern zu einem Caipirinha einlade, Beisli.

Mit freundlichem Tempelbaugrüßen
Ätznatron

Antwort geändert am 10.12.2023 um 15:18 Uhr

 Beislschmidt antwortete darauf am 10.12.23 um 16:17:
Immerhin nicht Kleopatra.
Lass kommen.
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