Sie kamen von einem anderen Stern

Kurzprosa zum Thema Gefangen

von  Regina

So ein Wesen hatte ich noch nie gesehen. Seine Figur hatte wohl eine menschenähnliche Erscheinungsform, aber smaragdgrüne Haut und auf dem Kopf schien eine Antenne angebracht zu sein. Nicht feststellen konnte ich, ob da ein Mann oder eine Frau vor mir stand. Seine Sprache verstand ich nicht und er ignorierte, was ich sagte. Er fesselte mich an den Handgelenken, ohne dass ein physischer Strick dabei auftrat und zwang mich, mit ihm zusammen in eine nahe gelegene Gartenwirtschaft zu wandern, wo viele Leute in der Sonne saßen, die bei seinem Anblick in Schreckstarre verfielen. Er schwitzte und spritzte grünen Schleim über die Tische. Schließlich fiel eine ganze Armee dieser Wesen mit einer Art Laserwaffe über unser Land her und wir merkten, dass sie die Herrschaft übernommen hatten. Sie teilten uns nur noch wenig Nahrung zu und wir mussten ihnen täglich 24 Stunden zur Verfügung stehen, um alle Arbeiten zu verrichten, die sie für notwendig hielten. Wie sie selber lebten, konnten wir nicht feststellen, da sie uns an ihren Zusammenkünften nicht teilnehmen ließen, aber sie besetzten die größten und am besten ausgestatteten Villen in der Stadt. Deren Bewohner mussten sich im Wald provisorische Hütten bauen. Arbeitsunwillige bekamen ihre elektronischen Peitschen zu spüren. An Aufstand war nicht zu denken, da sie uns mit ihrer technischen Überlegenheit knechteten und im schlimmsten Fall durch Hitzeeinwirkung liquidierten, so dass außer einem kleinen Häufchen Asche von einem Revolutionär nichts übrigblieb. Wir waren eine Kolonie eines anderen Sterns geworden. Ohne ersichtlichen Grund zerstörten sie nach und nach alle Gebäude, in denen sie nicht selber wohnten, anscheinend als Freizeitbeschäftigung. Nachdem sie unsere Region in ein Trümmerfeld verwandelt hatten, entschlossen sie sich, uns wieder zu verlassen und wir mussten ganz von vorne anfangen, unser Überleben auf dieser Erde zu sichern. 



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Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (20.01.24, 12:11)
Die Schrift ist zu klein für meine müden Augen und dann auch noch grau, statt schwarz.
Vermutlich soll ich das nicht lesen ...

 Regina meinte dazu am 20.01.24 um 12:28:
Habe es jetzt auf Schriftgrad 6 gesetzt und fett gedruckt. Besser?

 Teo antwortete darauf am 20.01.24 um 12:41:
Ja gut...ich bin auf die Grünen auch nicht gut zu sprechen.
Aber da übertreibst du geringfügig.

 Regina schrieb daraufhin am 20.01.24 um 12:46:
Mit "die kleinen grünen Männchen" ist in der Science Fiction noch nie die Partei "die Grünen" gemeint gewesen, diese Querverbindung ist deine Assoziation, hier ist von einer Kolonialisierung durch Außerirdische die Rede.

 LotharAtzert äußerte darauf am 20.01.24 um 12:52:
Erst das für meine Augen zu schwache und jetzt für meine Nerven zu heftige ... womit hab ich das verdient. Aber gut, es ist mein Karma.
Danke

 Regina ergänzte dazu am 20.01.24 um 12:53:
Gut, ich werde es entfetten. Kann man es dir such recht machen?

 LotharAtzert meinte dazu am 20.01.24 um 13:49:
Ach, das ist halt meine Art von Humor. Ich hatte nur bei den kleinen Buchstaben Probleme. Das bedeutet natürlich nichts gutes. Die Sehkraft läßt nach und auf den Bildschirm starren strengt an.

 Dieter Wal (20.01.24, 13:32)
SF-Kurzgeschichte im Stil von H. G. Wells. Wells selbst hätte sich noch klarer artikuliert.

 Dieter Wal meinte dazu am 21.01.24 um 06:25:
Nach dem dystopischen Plot der Erzählung wäre sie ungefähr zwischen 1950 und 1975 geschrieben worden. Ähnliche Kinofilme wurden etwa bis 1975 produziert. Hast Du Wells gelesen? Ich liebe sein Gesamtwerk.

 Regina meinte dazu am 21.01.24 um 06:52:
Vor längerer Zeit. Aber die Erzählung beruht auf einem (Alp-)Traum.

 Saira (20.01.24, 16:12)
Hallo Gina,
 
ich glaube an Außerirdische, denn warum sollte nur so ein Krümelchen wie die Erde bewohnt sein und ich glaube an höhere Intelligenzen, als der Mensch sie besitzt.
 
Daher sind in deiner Kurzprosa viele Interpretationen möglich. Sind die Außerirdischen gekommen, um dem Menschen eine neue Chance zu geben oder hatten sie zunächst womöglich vor, selber unseren Planeten zu bewohnen, haben ihn dann aber gefrustet verlassen? Oder, oder …
 
Spannend geschrieben!
 
Liebe Grüße
Sigrun

 Regina meinte dazu am 21.01.24 um 06:54:
Ich halte Leben auf anderen Sternen für möglich, insbesondere auf dem Sirius. Danke für deinen Kommentar.

 Tula (20.01.24, 22:22)
Hallo Regina
So in etwa ergeht es dem Vieh in der modernen Tierhaltung  :ermm:

LG Tula

 Regina meinte dazu am 21.01.24 um 05:02:
Wie bitte? Außerirdische Grüne arbeiten in der Viehhaltung? Das habe ich nicht gewusst.

Antwort geändert am 21.01.2024 um 05:03 Uhr

 Tula meinte dazu am 21.01.24 um 07:58:
WIR sind für sie die Monster, die sich wie Außerirdische verhalten, täglich mehrere Arten ausrotten und Lebensräume zerstören und nur ein paar wenige Arten unter 'untierischen Bedingungen' in der Massenzucht quälen. Sie müssen von uns fürchterliche Alpträune haben, die armen ... 

Tula

 Verlo (21.01.24, 06:15)
Interessanter Traum.

 Regina meinte dazu am 21.01.24 um 06:49:
Manchmal bist du genial. Du hast es erfasst, die Erzählung beruht auf einem ihr ähnlichen Traum.

 Dieter_Rotmund (21.01.24, 19:28)
Schade, dass der Ich-Erzähler geht.

 Regina meinte dazu am 26.01.24 um 16:24:
Das sehe ich ein.

 Teichhüpfer (26.01.24, 14:39)
Regina, es geht da um Gewalt. Ja, da kommen merkwürdige Antworten. Es ist bei den Kranken genau so wie bei den Gesunden. Prozentual gleichmäßig verteilt. Ich habe vor zwanzig Jahren, und dann nochmal vor ein Paar Jahren gelesen. Es ist so, das in den besten Familien auch ein schwarzes Schaf ist, Dankeschön Regina.
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