Der Soldat

Gedicht zum Thema Angst

von  AchterZwerg


Rechts und links von mir

die Veteranen

Ihr Leben hängt bereits

in einem Silberrahmen

an der Wand


Ich aber bin

kaum neunzehn Jahre


alt



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Kommentare zu diesem Text


 Saira (20.01.24, 16:58)
Liebe Heidrun,
 
ich sehe das Bild von einem jungen Soldaten, der sich zusammen mit anderen Soldaten unter der Erde einen Schützengraben gebaut hat. An Wänden hängen Fotos von toten Kameraden.
 
Er denkt daran, dass auch er bald eingerahmt an einer Wand hängen könnte. Die Angst muss furchtbar sein.
 
Traurige Grüße
Sigi

 AchterZwerg meinte dazu am 22.01.24 um 05:11:
Liebe Sigi,

vielen Dank für deinen Kommentar.
Wo auch immer die Bilder der Toten hängen mögen:
Ihre Ziele, ihr Patriotismus, ihr "Heldenmut" sind mit ihren gestorben.

Herzliche Grüße
Heidrun

 willemswelt (20.01.24, 21:54)
sehr treffend ausgedrückt,die Angst-intensiviert noch durch das Alleinstellen des Worte :Angst-Gruß,Willem

 AchterZwerg antwortete darauf am 22.01.24 um 05:17:
Das hast du ganz richtig herausgespürt, Willem und gilt ebenso für ein völlig verfrühtes Altern.
Selbst diejenigen, die einen Krieg überdauern, bleiben für den Rest ihres Daseins gezeichnet, oft traumatisiert.
Unsere Generation konnte das hautnah am Verhalten der eigenen Eltern erleben.

Liebe Grüße
der8.

 Regina (21.01.24, 07:14)
Selbst, wenn er keine Angst vor dem Tod hat, ist Krieg, ganz emotionslos betrachtet, eine Verschwendung von Humanressourcen, die von Frauen unter Schmerzen und in mühevoller Aufzucht sowie der Erziehungsarbeit von Pädagogen hergestellt wird und nunmehr verfrüht ins Jenseits befördert wird. Der Rückschlag gegen solche Willkür wird folgen. LG Gina

 AchterZwerg schrieb daraufhin am 22.01.24 um 05:21:
Das sehe ich genauso, Regina.

Und wer weiß schon, welche Talente sich unter zukünftigen Kriegsopfern befinden, welche wertvollen Menschen, welche werdenden Künstler ...

Liebe Grüße
der8.

 plotzn (21.01.24, 20:01)
Die Grauen des Krieges in wenigen Worten eingefangen. Beeindruckend!

So viele Unschuldige müssen für ein paar Ungeduldige ihr Leben lassen...

Liebe Grüße
Stefan

 AchterZwerg äußerte darauf am 22.01.24 um 05:24:
Dankeschön, Stefan. :) -

Am schlimmsten (und ekelhaftesten) finde ich die sog. Stellvertreterkriege, das strategische Spiel mit den Lebenden.

Herzliche Grüße
der8.

 Dieter Wal (22.01.24, 05:55)
Ein durch seine vielfältigen Interpretatiosmöglichkeiiten sehr interessantes Kurzgedicht.

Vorstellbar auch die Lesart eines femininen lyrischen Ichs zwischen einem etwas älteren und jüngeren Bruder, die bereits beide in Kriegszeiten gedient haben und "ehrenhaft gefallen" sind.

Wie würden sich bei einem solchen Setting die Gefühle einer israelischen jungen Frau von einer deutschen zur heutigen Zeit theoretisch unterscheiden, wenn die israelische darüber hinaus der Friedensbewegung angehört?

r

Kommentar geändert am 22.01.2024 um 06:37 Uhr

 AchterZwerg ergänzte dazu am 22.01.24 um 18:04:
Gar nicht, Dieter.
Der Irrsinn der Kriege hinterlässt bei allen vergleichbare Spuren. Auch im Gazastreifen.
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