Anlass zu trauern

Gedanke zum Thema Anerkennung

von  eiskimo

Dieser Text gehört zum Projekt    Politische und Haltungstexte

Nawalnys Leistung, egal, ob er nun eines natürlichen Todes starb oder nicht: Er verdeutlicht gerade in aller Klarheit, mit welchen Methoden Menschen in dieser Welt Politik machen.




Anmerkung von eiskimo:

Mehr noch Anlass, sich Sorgen zu machen

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Kommentare zu diesem Text

kant99 (70)
(17.02.24, 09:04)
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 Teo meinte dazu am 17.02.24 um 09:48:
Wen meinst du, Nawalny oder unseren eiskimo?

 eiskimo antwortete darauf am 17.02.24 um 10:53:
Er kann doch nur Putin meinen...

 Teo schrieb daraufhin am 17.02.24 um 11:15:
Bei dem Dödel bin ich mir nicht sicher...

 Regina (17.02.24, 09:27)
Posthum heldenhaft, reiht er sich dennoch ein unter die Protestler, die in ihrer gegenwärtigen Situation nichts erreichten. Mir fallen da Thomas Mann und die Geschwister Scholl als weitere Beispiele ein, die außer persönlichen Schwierigkeiten keine Änderung der Verhältnisse bewerkstelligen konnten. Tragisch, mutig, aufrecht, aber auch ineffizient.

 Quoth äußerte darauf am 17.02.24 um 09:53:
Auch erfolgloser Widerstand in einer Diktatur ist ungemein wertvoll. Du hast vergessen, die Männer und Frauen vom 20. Juli zu erwähnen. Auch sie waren erfolglos - und doch würde die Hitlerschande auf Deutschland noch viel schwerer lasten, wenn sie - und Thomas Mann, und die Geschwister Scholl - nicht gewesen wären. Man wird Nawalnys dankbar gedenken, wenn das Kartenhaus des Systems Putin einmal zusammengebrochen ist und der russische Stolz wird sich an   i h m    wieder aufrichten.

 Regina ergänzte dazu am 17.02.24 um 09:56:
Sag ich doch, posthum.

 Tula (17.02.24, 09:55)
Moin eiskimo
Eines natürlichen Todes starb er mit 47 Jahren gewiss nicht, sondern eher an den Folgen unmenschlicher Haftbedingungen. Tod auf Raten. 
Gestern sah ich einige Video im Netz bzgl. der Reaktionen in Russland, einschließlich Tausender, die ihm in vielen Städten Blumen legten. In den street-interviews nicht wenige, die offen über ihren Schock berichtigten.

Für die Russen wäre Trauer eine Antwort. Wut eine andere, ganz bewusst gegen Putin zu wählen zumindest im Moment eine dritte, auch wenn das Endergebnis schon vorher feststeht. Wie dem auch immer, Navalny wollte, dass seine Anhänger weitermachen.

LG
Tula

 Tula meinte dazu am 17.02.24 um 09:58:
Moin Regina
Das ist genau die 'es hilft ja nichts' Einstellung, die solche Diktaturen überhaupt ermöglichen. Das trifft auch auf das Dritte Reich zu. 

Oder sarkastischer:  tröste dich, Jesus hat auch nichts erreicht. 

LG
Tula
kant99 (70) meinte dazu am 17.02.24 um 10:10:
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 Tula meinte dazu am 17.02.24 um 10:14:
Hallo Michel
Die haben wir über dich ebenfalls  :D
Tula
kant99 (70) meinte dazu am 17.02.24 um 10:25:
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 eiskimo meinte dazu am 17.02.24 um 11:09:
@ Tula
 Ich kann Dir nur zustimmen. Das Schicksal Nawalnys macht letztlich klar, um welche Werte zur Zeit gerungen wird. Und die Privilegien, die wir wie selbstverständlich genießen, haben ihren Preis.
LG
Eiskimo

 Beislschmidt meinte dazu am 17.02.24 um 11:52:
Hallo Dirk,

Tod auf Raten
So sehe ich das auch. Nichts wird sich ändern.

Beislgrüße 

Wieso ist er nochmal zurück?

 Terminator meinte dazu am 17.02.24 um 12:33:
Käntchen wieder weg? What a generic NPC.

 Regina meinte dazu am 17.02.24 um 14:02:
@ Tula
Hier zitiere ich Thomas Mann in seinem "Deutschlandvortrag" von 1936 über die Braunhemden:
"...eine Riesenwelle exzentrischer Barbarei und primitiv-massenmörderischer Jahrmarktsrohheit mit Massenkrampf, Budengeläut, Halleluja und derwischartigem Wiederholen monotoner Schlagwerte, bis alles Schaum vor dem Munde hat". Schon 1931 fragte er, "ob es wohl deutsch sei, das Wunschbild einer primitiven, blutreinen, herzens- und hackenzusammenschlagenden, blauäugigen, gehorsamen und strammen Biederkeit, diese vollkommene nationale Simplizität in einem reifen, vielerfahrenen Kulturvolk überhaupt verwirklicht werden könne". 
Starke Worte dieses überaus eloquenten Schriftstellers! Konnte er damit den Aufstieg der Nationalsozialisten aufhalten? Die Antwort ist Nein, es war gewissermaßen schon zu spät, sie waren im Aufstieg begriffen. Das ist historisch, nicht von mir erfunden.
Und konnte Nawalny Putin stoppen? Auch nicht, der ist immer noch da. Auch das ist historisch.
Daraus machst du die Unterstellung, ich würde zu einer Haltung der Passivität aufrufen. Tue ich nicht. Das ist wieder mal eine Unterstellung von dir, ja, eine sarkastische, über die ich mich ärgere, weil sie nicht zutrifft. Was ist das für eine bösartige Troll-Leseinterpretation von dir, und nicht zum ersten Mal? Muss das sein?

Antwort geändert am 17.02.2024 um 14:06 Uhr

Antwort geändert am 17.02.2024 um 14:10 Uhr

 Regina meinte dazu am 17.02.24 um 14:19:
Und gegen Hitler wurden mehrere Anschläge verübt, nicht nur von Stauffenberg. Immer ging der Diktator zehn Minuten vor der Explosion aus dem Raum. Auch das ist historisch und nicht von mir erfunden, um die Haltung der Leute zu manipulieren. Himmel, Herrgott nochmal, Tula, reiß dich mal zusammen!

 Tula meinte dazu am 17.02.24 um 15:02:
Hallo Regina
Danke für den ausführlichen Kommentar.
Um meine Sichtweise klarer zu machen: es geht um die kollektive Verantwortung. Da hat das deutsche Volk zu seiner Zeit kläglich versagt, und das russische ebenfalls, weil es die schrittweise Umwandlung der Gesellschaft hin zu einem wieder-totalitären Staat hätte verhindern können.
Es gibt ja noch das andere berühmte Zitat: zuerst holten sie die Juden, dann die Kommunisten usw. Genau darauf baut jede Form der Diktatur: Angst (vor der persönlichen Vernichtung) und Apathie bzw. Gleichgültigkeit.

Es zählt eben die Stärke der Masse und nicht der Einzelne. Das wussten schon die alten Germanen unter Arminius, die Griechen gegen die Perser usw.

LG Tula

 Terminator (17.02.24, 12:32)
Trauern sollen die Weiber. Die Welt braucht Helden, echte Helden. Die einzige aufrechte Haltung gegenüber den russischen oder westlichen Macht-"Eliten" heißt "Töten, töten, töten!" (Alexander Dugin). Nawalny, bald auch Assange? Ertränken wir den tyrannisch herrschenden Degeneratenabschaum in Blut oder machen wir uns schuldig am Untergang der menschlichen Zivilisation? Wir entscheiden*.


*Cum grano, selbstverständlich, salis, denn: wir leben ja in einer Simulation, also warum überhaupt etwas ernstnehmen?

 Dieter Wal meinte dazu am 17.02.24 um 12:41:
Die Welt braucht Helden, echte Helden.
Ich habe Dich bereits erkannt. Mein Held. :)

 eiskimo meinte dazu am 17.02.24 um 12:45:
@Terminator
Am 11.3.22 schrieb ich unter dem Titel  "Fragen an die Weltgeschichte" etwas, das Deinen Text vorwegnahm. Es waren nur drei Worte, nämlich "Wo bleibt Brutus?"
99mal aufgerufen, aber keiner fühlte sich zu dem Brutus-Job berufen. Und nur simulieren reicht nicht.

 Terminator meinte dazu am 17.02.24 um 13:11:
Lest ihr beiden "Helden" bitte "Reality+" von David Chalmers. Mal sehen, was NPCs sagen, wenn sie herausfinden, dass sie in einer Simulation* leben.

*Falls nicht: Brutus gehörte zum innersten Kreis von Caesar. Ich habe genausowenig Zugang zum russischen Missratenenhitler wie du.

 eiskimo meinte dazu am 18.02.24 um 08:06:
NPCs können das schlechterdings nicht herausfinden, sie sind da wie die Leute in Russland....
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