Wieder glücklich verheiratet

Kurzprosa zum Thema Leben/Tod

von  Regina

Lidvina war mit einem Mitarbeiter des Atomkraftwerks Tschernobyl verheiratet und schildert noch heute erschütternd die Szene, als ihr Mann von einer Minute auf die andere zusammenbrach und an der Verstrahlung starb. Damals blieb sie als Witwe mit zwei kleinen Kindern zurück.

Zu einem späteren Zeitpunkt heiratete sie einen Deutschen. Der zweite Ehemann ist ihr sehr zugetan und gerne bereit, sein Haus und seinen Wohlstand mit ihr zu teilen. Er unternahm mit ihr eine Rundreise, damit sie ihre neue Heimat kennenlernte. Da sie gut nähen kann, fertigt sie Kleidung für Nachbarinnen und Freundinnen an. Diese Frauen lädt sie einmal in der Woche zum Kaffeekränzchen ein.

Doch ihre inzwischen erwachsenen Söhne mussten in der Ukraine bleiben. Sie wurden zum Militär eingezogen und fielen beide an der Front.

Lidvina weint jetzt jeden Tag. Die ehemals lebensfrohe Frau sagt, sie könne in diesem Leben nicht mehr glücklich werden.



Anmerkung von Regina:

Heute ist Weltfrauentag, der 8. März 2024


Der Reaktorunfall von Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986,

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Kommentare zu diesem Text


 Verlo (08.03.24, 12:32)
seit Februar 2022 tobt der russisch-ukrainische Krieg, nachdem 2014 die Halbinsel Krim von Russland annektiert wurde.

Regina, bitte keine Kriegspropaganda.

Du bist Rentner und mußt die Position des Staates nicht mehr vertreten.

 Regina meinte dazu am 08.03.24 um 12:35:
Ja, gelöscht, weiß eh jeder.

 Verlo antwortete darauf am 08.03.24 um 12:43:
Das ist die Meinung, die westliche Regierungen vertreten.

Und die quatschen nur nach, was der US-Präsident vorplappert. 

(Kann sich demnächst ändern. Regina, sei bereit, deine Meinung anzupassen, damit du nicht auf einmal auf der falschen Seite stehst.)

Und mit dem Unfall in Tschernobyl hat das ohnehin nichts zu tun.

 Regina schrieb daraufhin am 08.03.24 um 12:47:
Das hat ja niemand behauptet, dass das zusammengehört. Aber Lidvina, es ist eine wahre Story, war eben von beiden Ergeignissen betroffen.
"Damit du nicht auf der falschen Seite stehst", wäre ja dann auch egal, da ich als Rentnerin eh nix zu sagen habe.
Ich stehe auf der pazifistischen Seite, weder auf der russischen noch der ukrainischen und schon gleich gar nicht auf der deutschen Kriegstreiberseite.

 Regina äußerte darauf am 08.03.24 um 13:25:
Nochmal zum Mitschreiben, Verlo. Wie früher schon erwähnt, habe ich nie direkt für den Staat gearbeitet, sondern u.a. Sprachkurse erteilt, die vom Staat finanziert waren, teilweise auch von der EU oder aus städtischen Mitteln. Niemand hat mich je gezwungen, eine bestimmte Meinung zu vertreten, auch nicht die staatliche. Unabhängig bin ich als Rentnerin aber von Auftraggebern, die aber auch nicht in ihrer Meinung vom Staat abhängig waren, sondern sehr wohl ihre eigenen pluralistischen Ansichten vertraten und ihre Arbeitsbedingungen individuell nach ihrem Gusto strickten.

 Verlo ergänzte dazu am 08.03.24 um 15:15:
Regina, zum Ausdrucken: 

– Wenn man pazifistisch sein möchte, sollte man sich nicht auf die Seite der Kriegstreiber stellen.

– Wenn man die Postion einer kriegstreibenden Staates übernimmt, ohne es zu müssen, ist das noch schlimmer.

 Regina meinte dazu am 08.03.24 um 16:55:
Das tue ich doch nicht.
Warum ärgerst du mich so?
Hast du keinen einzigen meiner Friedensartikel gelesen?

Antwort geändert am 08.03.2024 um 17:15 Uhr

 Verlo meinte dazu am 08.03.24 um 18:16:
Regina:

Warum ärgerst du mich so?
Bisher wußte ich nicht, daß ich dir ärgere.

 Saira (08.03.24, 17:24)
Liebe Gina,

es ist ein grausames Schicksal von unendlich vielen. Da fragt man sich, wie viel Leid ein Mensch ertragen kann.

Die Opfer von Kriegen sind nicht "nur" die Toten, sondern auch die Angehörigen.

Wer sein Kind in sinnlosen Kriegen verliert, wird nicht wieder froh. Lidvina hat Mann und beide Kinder verloren. Wie sollte sie je wieder glücklich sein können?

Liebe Grüße
Sigrun

 Regina meinte dazu am 08.03.24 um 20:39:
So ist es. Und obwohl sie wieder einen guten Mann gefunden hat, kann sie nicht vergessen.

 AZU20 (08.03.24, 17:56)
Wie auch? LG

 Verlo (11.03.24, 21:09)
Regina, gibt es nicht auch in Deutschland Frauen, an die anläßlich des Frauentages erinnert werden könnte, weil sie mehr leiden, als ein Mensch ertragen kann?

Und warum nicht eine Frau, die leiden mußte, aber nicht zerbrochen ist?

 Regina meinte dazu am 11.03.24 um 22:38:
Wenn du eine kennst, kannst du ja darüber schreiben.
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